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Unser Bild der Woche
Bild der Woche 232 – Auch schon 35 Jahre her: Der erste zusätzliche Lückenschluss zwischen den beiden deutschen Bahnnetzen am 26. Mai 1990 mit der Strecke Eichenberg – Arenshausen. In heute unvorstellbar kurzer Zeit wurde die Trasse freigelegt und mit neuen Gleisen versehen, in Eichenberg zwei neue Gleise mit einem 400 Meter (!) langen Bahnsteig gebaut samt Elektrifizierung dieser Gleise. In Arenshausen wurde der Bahnhof umgebaut und ein DB-Behelfsstellwerk mit Gleisbild errichtet.
Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung fand die Eröffnung statt. Die DR schickte die Saalfelder 01 1531-1 mit dem Zwickauer Traditionszug, die DB die Limburger 628 316-2 + 335-2.
Die hohen Erwartungen in diesen Ausbau erfüllten sich leider nicht. Die kurzfristig eingerichteten D-Züge von Kassel nach Nordhausen und Halle verschwanden bald wieder, abgelöst durch einige Interregios; danach gab es noch für ein paar Perioden einen Wochenend-IC von Frankfurt nach Leipzig. Fernverkehr gibt es heute nicht mehr. Auch der vorgesehene Ausbau der Strecke auf eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h unterblieb, man hat es bei 120 km/h belassen. Neben regem Güterverkehr fahren zwischen Eichenberg und Leinefelde nur noch zweistündliche RE nach Halle/Dessau und Erfurt sowie über die neue Eichenberger Kurve die RE Göttingen-Glauchau.
Foto: Frank-Rüdiger Wilke
Einmal pro Woche laden wir an dieser Stelle ein neues altes Bild aus dem weiten Feld der Eisenbahngeschichte hoch - mal eine alte Ansicht, mal ein Dokument, mal ein historisches Foto. Schauen Sie wieder vorbei! Und blättern Sie durch die vorherigen Bilder!
Die DGEG vor 50 Jahren – Rückblick, Teil 20
Unter dem Titel „Die DGEG vor 50 Jahren“ geben wir Ihnen Einblicke in das Vereinsgeschehen vor 50 Jahren.
Der Bericht des Vorstandes der DGEG begann im Heft 19 der DGEG-Nachrichten vom Dezember 1974 mit der Mitteilung, dass sich das Vorhaben, die Schmalspursammlung in Minden unterzubringen, zerschlagen hat. Durch die Stilllegung des Rangierbahnhofs Bochum-Dahlhausen ist es notwendig geworden, den Lokschuppen des künftigen Museums durch eine Anschlussbahn anzubinden. Zwar lagen die Gleise, aber rechtlich wurde es notwendig, eine solche Anschlussbahn zu gründen und in einem rechtlich abgesicherten Status zu betreiben.
Am 11. August fand eine Studienfahrt zum DEV in Bruchhausen-Vilsen statt. Neben dem dort wie immer hochinteressanten Sonderzugprogramm galt es dabei auch, nähere Kontakte zu Mitgliedern und Vorstand des DEV zu knüpfen. Am 8. September fand eine Abschiedsfahrt für den ET 85 durch Oberbayern und Tirol statt. Der Zug bestand aus 485 022-8 und 885 615-5. Die Fahrt führte von München über Garmisch-Partenkirchen und die Karwendelbahn nach Innsbruck und zurück durch das untere Tiroler Inntal über Jenbach und Kufstein nach München. Heute erstaunlich, aber 1974 waren diese Fahrzeuge mit Holzsitzen im Regelverkehr im Einsatz – und nicht alltäglich war die Fahrt des 485 von Garmisch hinauf nach Mittenwald mit der dort doch recht beträchtlichen Steigung.
Am 6. Oktober gab es eine Doppeltraktion vom Siegerland zum Westerwald. Es kamen die Moll’sche T 3 (89 8159) und die Elna BLE 146 zum Einsatz. Die Möglichkeit ergab sich überhaupt erst, da die beiden Loks noch im Einsatz bei den Stahlwerken Südwestfalen waren – man erinnere sich: In diesem Jahr gab es eine Ölkrise. Die Fahrt begann in Siegen und führte über Betzdorf zur Westerwaldbahn und zu deren Betriebsmittelpunkt Bindweide. Nachmittags zogen die Loks den Zug zu den damals noch vorhandenen Endpunkten in Friedewald und Kotzenroth (heute Rosenheim/Ww).
Unter der Rubrik „DGEG-intern“ – heute würde man „Marke“ sagen – fand am 2. September eine Besichtigung von Messerschmitt-Bölkow-Blom in Ottobrunn statt. Damals arbeitete MBB an der Magnetschwebebahn, aber auch an Kabinentaxis und allgemein am Verkehr „von morgen“. Heute sind wir 50 Jahre weiter, aber irgendwie nicht klüger geworden. Was damals in Ottobrunn erarbeitet wurde, hat sich nicht durchgesetzt. Ob aus einer Magnetbahn in weiteren 50 Jahren als Ersatz für den Flugverkehr vielleicht etwas wird, werden erst unsere Kinder und Enkel erfahren. An Kabinentaxis arbeitet man heute wieder. Aber das Haupthindernis, ein völlig neues System in die vorhandene Infrastruktur und Besiedlung einzupassen, hat bisher alle Anwendungen verhindert.
Irgendwie erfolgreicher war dann der nächste Besuch. Der fand bei der Chiemseebahn statt. Der Inhaber der Chiemseeschifffahrt und der Chiemseebahn, Herr Feßler, führte die Gruppe persönlich. Er gab an, die Bahn so lange wie möglich weiterzuführen. Mit Abstand eines halben Jahrhunderts kann man sagen: Das ist gelungen. Und auch die Fahrgastschiffe „Edeltraud“ von 1970 und der dieselbetriebene Raddampfer „Ludwig Fessler“ sind noch im Einsatz!
Am 28. September erkundete die DGEG die vergessenen Bahnen um Rüdesheim. Damals konnte noch zusammen mit dem letzten Betriebsleiter der Zahnradbahn zum Niederwald eine Wanderung entlang der damals schon spärlichen Überreste der Trasse durchgeführt werden. Am Nachmittag erkundete die Gruppe die Reste der Hindenburgbrücke. Einige Unentwegte haben im Anschluss die Reste der schon 1917 eingestellten Zahnradbahn von Aßmannshausen zum Niederwald erkundet. Die Abfahrtsstelle ist auch heute noch von der linken Rheinstrecke aus per Zug zu sehen.
Am 29. September stand eine Streckenwanderung entlang der Trasse der Nassauischen Kleinbahn auf dem Programm: Von Nastätten über Bogel bis St. Goarshausen. Die NKB wurde in späteren Zeiten wiederholt von DGEG-Gruppen besucht und erwandert.
Am 5. Oktober fand eine Mitfahrt mit einem planmäßigen Güterzug statt. Hinter der 044 596 wurde ein By angehängt und die Gruppe konnte mit den Ng 63301 von Betzdorf nach Dillenburg und mit dem Ng 63302 wieder zurück nach Siegen fahren. Zur Überraschung der Gruppe lief am Zugschluss die V 65-12 der Tegernseebahn mit, die zu einem Werkstattaufenthalt zur MaK in Moers musste. Damit war die Reise aber noch nicht zu Ende. Mit der 044 596 ging es dann noch im Ng 63386 nach Kreuztal und als Lz zurück nach Betzdorf.
Nicht unerwähnt bleiben soll das Arbeitskreishelfertreffen vom 1. bis 3. November am Tegernsee. – Und die Mitgliederzahl der DGEG stieg im Oktober auf 1716 Personen.
Text und Bild: Winfried Rauschkolb
Foto: Dieselelektrisches Schaufelradmotorschiff »Ludwig Fessler« von 1926
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