Bild der Woche 220 – Die Wende führte noch weit vor der Zusammenführung von DB und DR dazu, dass Loks auf dem Gebiet der jeweils anderen Bahnverwaltung verkehrten. Recht sensationell war allerdings die Anmietung von Loks der DR-Baureihe 243 durch die DB; beginnend mit den beiden 243 925 und 926, die ab 15. September 1990 beim Bw Mannheim ihren Dienst aufnahmen, wurden bis Ende 1992 insgesamt 150 Loks angemietet und dauerhaft durch die DB als Baureihe 143 eingesetzt. Neben Mannheim wurden die Loks in Dortmund und Düsseldorf heimisch, wo sie in grau/orangefarbener Farbgebung auch im Rhein-Ruhr-S-Bahn-Verkehr eingesetzt wurden. Auf der Aufnahme ist die in Dortmund stationierte 143 612 am 24. September 1992 mit einem Güterzug nach Osnabrück unterwegs und passiert hier gerade Lengerich. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche 219 – An einer riesigen Baustelle vorbei rollt am 23. September 1989 die Bebraer 141 260-0 in Kassel-Oberzweren mit ihrem Nahverkehrszug dem Heimatbahnhof entgegen. Man kann es sich heute kaum vorstellen, dass nur 20 Monate später hinter dem Fotostandpunkt ein gänzlich neuer Haltepunkt entstanden ist, die Gleise der Main-Weser-Bahn sich in vollständig anderer Lage befinden und die NBS Hannover-Kassel-Fulda-Würzburg planmäßig in vollen Betrieb gegangen ist – hier an der Einfahrt in den Lärmschutztunnel Oberzweren. Irgendwie scheint das mit dem Bauen vor 35 Jahren schneller gegangen zu sein …| Foto: Frank-Rüdiger Wilke
Bild der Woche 218 – Am 31. Juli 1984 verschwanden bei der DB mehrere Baureihen endgültig von den Schienen. So wurden auch die letzten Exemplare dieser beiden Baureihen ausgemustert. Am 12. September 1979 sind die Würzburger 118 003 mit E 3453 nach Nördlingen und die Stuttgarter 144 016 mit 5743 nach Backnang in Stuttgart Hbf zu sehen. Nicht nur die Loks sind vor vierzig Jahren verschwunden, auch der Bahnhof verändert sein Gesicht dramatisch. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche 217 –Zu den beeindruckendsten Fahrzeugen auf deutschen Schienen gehören die schweren E-Loks, die im rheinischen Bruankohlerevier bis heute eingesetzt werden. Am 3. September 1984 begegen sich die RBW-Loks 565 (Krupp/BBC 1958, 3772/5721) mit einem Sandzug nach Süden und RBW 562 (Krupp/BBC 1958, 3769/5718) mit einem Leerzug nach Norden bei Grefrath. Der rechte Zug wird geschoben, wofür die breit ausgestellten Führerhäuser hilfreich sind, wobei auch so die Sicht an dem achtwagigen Zug vorbei recht dürftig ist. Immerhin warnt die Klingell am vorderen Wagen auch noch ein bisschen. Bei den Wagen handelt es sich um achtachsige Seitenkipper, während die Wagen der Kohlenzüge vierachsige Wagen ähnlich der Fals-Bauart der DB - allerdings deutlich schwerer - sind. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche 216 – Korridorzüge waren eine Besonderheit der ÖBB. Es gab sie zwischen Wiener Neustadt und Deutschkreuz über Sopron, zwischen Innsbruck und Lienz über den Brenner und durch das Pustertal sowie von Innsbruck ins Außerfern über Mittenwald. Der abendliche Zug von Innsbruck nach Reutte in Tirol begegnete mir am 4. August 1980 in der Einfahrt von Mittenwald in einer besonderen Konstellation: 1670.03 als Leervorspann vor dem 4030.21, beide von der Zf Innsbruck. Im 4030 waren Steuer- und Mittelwagen für den österreichischen Binnenverkehr reserviert, der Triebwagen diente für den Verkehr nach und von Deutschland sowie von Mittenwald bis Griesen. Die Erweiterung der EU und letztlich das Schengen-Abkommen machten diese Art von Zügen überflüssig. | Frank-Rüdiger Wilke
Bild der Woche 215 – Am 31. Juli 1984 verschwanden bei der DB mehrere Baureihen endgültig von den Schienen. Auch die Triebwagen der Baureihe 430 traf es damals. 1957 war es diese Baureihe, die als erste den elektrischen Betrieb im Ruhrgebiet zwischen Düsseldorf und Hamm aufnahm und bis zum Ende des Winrterfahrplans 1983/84 dort auch eingesetzt war. Am vorletzten Einsatztag steht 430 113 als Zug 5153 nach Hamm in DuisburgHbf zur Abfahrt bereit. Auch in Duisburg verändert der Hauptbahnhof zur Zeit sein Gesicht durch eine umfassende Modernisierung.
Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche 214 – Auch in den Jahren nach der Jubiläumsfeier 1985 in Nürnberg bespannte die 01 1100 zahlreiche Sonderzüge. So auch am 30. Juli 1989 den Dz „Schimmelreiter“ von Hamburg-Altona nach Westerland, hier bei der Ausfahrt aus Heide in Holstein. Bei dieser Fahrt stand ein prominentes DGEG-Mitglied am Regler – der unvergessene Horst Troche. | Foto: Frank-Rüdiger Wilke
Im Juni 1984 unternahm die DGEG mit dem Gläsernen Zug eine Studienfahrt ins Wallis. Unter anderem wurde dabei auch die Centovalli-Bahn besucht. Das Bild zeigt den Sonderzug bei einem Kreuzungshalt im Bf. Trontano am 19.06.1984. Triebfahrzeug ist der ABDe 4/4 16 der SSiF, gebaut 1923, mit einem neuen Wagenkasten versehen im Jahr 1975. Das Fahrzeug ist heute noch im Einsatz und hat also den 100. Geburtstag gerade hinter sich. Endpunkt der Fahrt war damals nach einer Stadtrundfahrt als Straßenbahn der separate Bahnsteig der Fart auf dem Bahnhofsvorplatz in Locarno. | Foto: Frank-Rüdiger Willke
Nur noch kurze Zeit bis zum bevorstehenden Fahrplanwechsel war es möglich, mit den ersten Sonnenstrahlen ganz früh am Morgen den P 2805 von Neuenmarkt-Wirsberg nach Hof mit einer Dampflok auf das Dia zu bannen. Am 17. Mai 1974 befördert die Hofer 052 845-5 diesen Zug mit prächtiger Dampffahne auf der Schiefen Ebene bei der ehemaligen Blockstelle Streitmühle bergwärts. Damals noch durchaus üblich, wirkt der Wagenpark heute doch etwas durcheinandergewürfelt. | Foto: Frank-Rüdiger Wilke
Bild der Woche 211 – Am 30. April 1984 fand die DGEG-Jahrestagung in Augsburg ihren Abschluss mit einer Fahrt des Gläsernen Zuges nach Garmisch-Partenkirchen zur Bayerischen Zugspitzbahn. Von dort ging es mit einem Sonderzug mit Tallok, ab Grainau mit Berglok zum Schneefernerhaus. Das Bild zeigt den Sonderzug mit der Berglok 11, Baujahr 1929 von MAN/AEG Fabriknummer 4260, Achsfolge 1zzz1, in der Überholung durch den Planzug mit Tw 1 in der Ausweiche 3. – Die Lok 11 steht heute als Denkmal vor dem Verkehrszentrum des Deutschen Museums in München. | Foto: Frank-Rüdiger Wilke
Am 12. April 1973 wurde mit 65 018 die letzte der insgesamt nur 61 Neubau-Tenderlok der Deutschen Bundesbahn ausgemustert. Die Lok, die bereits am 28. Dezember 1972 z-gestellt wurde, erreichte – wenn man den Zeitraum bis zur Ausmusterung berücksichtigt, gerade mal ein Alter von 17 Jahren und fünf Tagen. Die 65 mit der längsten Lebensdauer war 65 008 mit 21 Jahren und vier Monaten. Sie ist damit die einzige der 18 Lok ihrer Baureihe, die nach damaliger Rechtslage volljährig wurde. 65 017 hat mit zwölf Jahren und sechs Tagen den zweifelhaften Ruhm der Lok mit der geringsten Dienstdauer. Am 26. Juli 1972 ist die 65 018 bereits die einzige noch in Dienst stehende 65. Mit dem Nahverkehrszug 3323 nach Miltenberg wartet sie in ihrem Heimatort Aschaffenburg auf die Abfahrt. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche 209 – Sanftes Frühlingserwachen im Solling. Die Waldesruhe wird nur unterbrochen vom Lärm des ins Wesertal rollenden Dg 6770. Am 5. April 1974 hat die Ottbergener 044 319-2 die erste Kraftanstrengung auf der Fahrt von Herzberg nach Altenbeken bei der Ausfahrt aus dem 960 m langen Ertinghäuser Tunnel hinter sich. Der Scheitelpunkt der Strecke zwischen Northeim und Bodenfelde liegt etwa in Tunnelmitte. Heute ist die Strecke seit langem nur noch eingleisig und auch ohne jeden Güterverkehr: Nach der Wiedervereinigung war man nicht mehr auf den Übergang Ellrich-Walkenried angewiesen, und die Güterverkehrsströme haben sich verlagert. | Foto Frank-Rüdiger Wilke
Bild der Woche 208 – ET 25 015 auf der Kleva-Brücke zwischen Myrdal und Hallingskeid auf der Rückfahrt von Bergen am 1. Juli 1993. Frank-Rüdiger Wilke berichtet von der legendären DGEG-Sonderfahrt nach Norwegen am 26. März beim Treffen unserer Regionalgruppe Nord. | Foto Frank-Rüdiger Wilke
Bild der Woche 207 – Der Eisenbahn-Kurier veranstaltete über viele Jahre zur Winterzeit Sonderfahrten nach Altenau im Harz, wo heute kein Gleis mehr hinführt. Im Februar 1967 war die Zuglok die letzte ehemals preußische T 14.1 der Baureihe 93.5, die hier bei bestem Winterwetter in Clausthal-Zellerfeld angekommen ist. Heute ist 93 526 als Exponat im Deutschen Dampflokmuseum in Neuenmarkt-Wirsberg zu bewundern. | Sammlung Dietrich Bothe
Bild der Woche 206 – Letzter Winter vor der Einstellung des Reisezugverkehrs auf der KBS 522. Am 18. Januar 1985 hat sich die Gießener 216 117-2 vor dem N 7911 Kassel – Eschwege in den planmäßigen 216-Umlauf des Bw Kassel 1 gemogelt, hier kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof Fürstenhagen H./N. An der Wagenreihung lassen sich die deutlichen Spuren eines parallelen Busverkehrs und der gut ausgebauten B 7 erkennen. Seit 2006 ist die Strecke bis Hessisch-Lichtenau mit Gleichstrom elektrifiziert und es verkehrt hier die KVG-Linie 4 nach EBO im vereinfachten signalisierten Nebenbahnbetrieb. | Foto: Frank-Rüdiger Wilke
Bild der Woche 205 –Am 21. Dezember 1972 beendete die Ausmusterung der 055 538 als letzter G 8.1 der DB die Ära dieser in über 4.900 Exemplaren ab 1913 für deutsche Staatsbahnen gebauten robusten Güterzuglok. Zuvor entstanden ab 1902 gut 1.000 Loks der Vorgängerbauart G 8 und einige hundert weitere G 8.1 gingen an andere Bahnen. In den 1930er Jahren wurden zahlreiche Maschinen ausgemustert und knapp 700 Loks in 1'D-Maschinen umgebaut. Bei der DB waren 1950 noch gut 500 G 8.1 im Einsatz, von denen 92 noch im Umzeichnungsplan von 1968 landeten. 1972 waren nur noch vier Loks aktiv, die zu folgenden Terminen z-gestellt wurden: 055 538 z 18.01., 055 738 z 05.02., 055 647 z 05.05., 055 455 z 05.07. Letzte aktive Lok war 055 455, die Helmut Bittner mit der alten Nummer 55 4455 bei einer Sonderfahrt im September 1971 im Bw Betzdorf (Sieg) auf der Drehscheibe festhielt. | Foto: DGEG-Archiv
Bild der Woche 204 – Als erste Maschine ihrer Baureihe wurde die DB-Neubaulok 23 001 vom Hersteller Henschel am 29. November 1950 an die DB abgeliefert, wo die Lok am 7. Dezember – dem 115. Jahrestag der Eröffnung der ersten deutschen Eisenbahn – abgenommen wurde. Am Folgetag wurde sie beim Bw Kempten in Betrieb genommen. Helmut Bittner nahm die Lok als 023 001 im März 1973 in Heilbronn auf. Die zuletzt in Crailsheim beheimatete Lok wurde am 5. Dezember 1974 ausgemustert und verfehlte damit ihren 24. Geburtstag um wenige Tage. Damit gehört sie allerdings zu den am längsten in Betrieb gewesenen Neubauloks der DB, von denen viele eine deutlich geringere Lebensdauer hatten.
Bild der Woche 203 – Am 18. November 1951 wurde mit der von MAK gebauten V 80 006 die erste Lok des Diesel-Neubauprogramms der DB abgenommen. Ihr folgten die mit denselben Maschinenanlagen von 800/1000 PS ausgerüsteten Baureihen VT 08, VT 12 und V 200. Vermutlich noch Ende 1951 entstand die Aufnahme der Lok während der ersten lauftechnischen Versuchsfahrten durch das Versuchsamt Minden. Die Schreibweise der Initialen des Herstellers wurden übrigens kurz drauf nach einem Rechtsstreit mit MAN wegen einer angenommenen Verwechselungsgefahr in MaK geändert. Anders als bei den späteren DB-Bauarten mit Mittelführerstand waren bei den V 80 die Vorbauten innen begehbar. | Foto: Sammlung Garrelt Riepelmeier
Bild der Woche 202 – Auch im benachbarten Ausland ist vieles schon Geschichte, auch wenn es doch noch ziemlich modern aussieht. So ist die SBB nicht mehr der Betreiber der Brüniglinie, sondern die Zentralbahn. Solch bunte Züge gibt es auf dieser Strecke nicht mehr, es verkehren jetzt moderne Triebwagenzüge. Im guten Erhaltungszustand befördert hier der Deh 4/6 910 am 17.10.1990 seinen Schnellzug von Luzern nach Interlaken Ost bei Oberried am Brienzer See. Zu diesem Zeitpunkt waren diese Gepäcktriebwagen noch nicht vollständig abgelöst von den modernen Geh 4/4 101. Nach und nach kamen sie in untergeordnete Dienste, auch unter Ausbau des Zahnradantriebs, auf den Flachstrecken. Die Zentralbahn übernahm noch 5 Triebwagen und baute sie zu Talpendelzügen im neuen Farbkleid um. 2012 waren die als De 110 bezeichneten Triebwagen noch vorhanden, aber dann kam das Einsatzende. | Foto: Frank-Rüdiger Wilke
Bild der Woche 201 – Als die Arbeitsgemeinschaft Eisenbahn-Kurier e. V. aus Solingen ihren Abonnenten kurzfristig eingelegte Sonderfahrten im September 1972 mit der von der Deutschen Reichsbahn erworbenen 24 009 ankündigte, konnte man aufgrund des Datums nicht an einen Aprilscherz glauben, rieb sich dennoch verwundert die Augen – und reservierte umgehend die erste Fahrt für preiswerte 27,80 DM. Am 24. September 1972 war es dann so weit und die seit dem 9. des Monats in der Bundesrepublik weilende Lok bespannte den ersten Sonderzug von Hannover über Hildesheim, Hameln, Emmerthal, Vorwohle, Kreiensen, Seesen und Hildesheim zurück nach Hannover. Hier steht der stilreine Zug in Emmerthal und wird kurz darauf auf die Strecke der Vorwohle-Emmerthaler Verkehrsbetriebe wechseln. | Foto: Dietrich Bothe.
Bild der Woche 200 – Die Trajektierung von Eisenbahnwagen auf Fährlinien ist mittlerweile eine recht selten gewordenes Ereignis. In Deutschland findet sie nur noch vom Hafen Mukran aus statt, der mittlerweile in Fährhafen Sassnitz umbenannt wurde. Vor dreißig Jahren gab es auf Rügen noch den alten Fährhafen Saßnitz (erst seit 1993 Sassnitz geschrieben), wo die Trajektierung mit D-Zug- und Güterwagen nach Trelleborg stattfand. DR-Lok 106 967 holt am 23. September 1991 Güterwagen vom Schiff. Heute sind viele der eigentlich unter Denkmalschutz stehenden Anlagen abgerissen, der Rest dient touristischer Nutzung. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche 199 – Für das Elektrifizierungsprogramm der Deutschen Bundesbahn bestand seit den 1950er Jahren ein enormer Bedarf an modernen E-Loks für den Hauptstreckendienst. Ab 1956 wurde dieser mit den vier Einheits-E-Lok-Baureihen E 10, E 40, E 41 und E 50 gedeckt. Mit zusammen 1934 Exemplaren und einem Beschaffungszeitraum von knapp 18 Jahren prägten die Loks den elektrischen Betrieb der DB über Jahrzehnte. Mit der Abnahme der 140 879 endete die Beschaffung am 17. August 1973. Mit der Ausmusterung am 24. April 2003 beendete sie ihre Karriere mit nicht einmal 30 Jahren und damit erstaunlich früh. Viele ihre Kolleginnen sind heute mit teilweise weit über 60 Jahren Dienstzeit immer noch aktiv. So ist 140 002 mit 66 Jahren weiterhin unterwegs. Aber am 30. März 1999 ist die letztgebaute 140er in Hamm bei guter Gesundheit und zeigt sich äußerlich bis auf Hochleistungspuffer und neuem Logo fast unverändert. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche 198 – Bei einem Besuch im Bw Rheine am 10. August 1972 bestand durchaus die Hoffnung, zumindest eine der beiden letzten noch im Einsatz befindlichen 011 (011 062, 011 072) zu Gesicht zu bekommen – was übrigens bei beiden geklappt hat. Ansonsten wimmelte es dort natürlich von den Baureihen 012, 042, 043, 044 und 050 bis 052. Eine große Überraschung war dann die Anwesenheit der 094 540. Die ehemalige Dillenburger Lok, die auch noch diese Beheimatungsanschrift trug, war nach dem dortigen Dampfende im Mai nach Emden umbeheimatet worden. Vermutlich war sie am 10. August auf dem Weg ins AW Braunschweig, wo sie aber leider am 15. August z-gestellt wurde. Auf dem Bild gut erkennbar ist übrigens auf der Lokführerseite an der Rauchkammer der Schließmechanismus für die Abdeckung des Blasrohres bei Einsatz der Gegendruckbremse. Dies war nötig, damit kein Kohlenstaub in die Zylinder angesaugt wurde. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche 197 – Gut zehn Jahre nach der Einführungg der Trans-Europ-Express-Züge stand das System 1968 noch in voller Blüte. Im Juli 1968 begegnen sich in München Hbf der italienische ALn 442/448 als TEE 17 „Mediolanum“ von München nach Mailand und 103 004 mit TEE 54 „Blauer Enzian“ aus Hamburg. Während die 103 im TEE-Dienst zu den herausragenden Fahrzeugen zählt, ist der dieselmechanische und nur zweiteilige italienische Zug nicht die optimale Lösung für die Renommierzüge. | Foto: Gerhard Bothe, Sammlung Dietrich Bothe
Bild der Woche 196 – Nach fünfzig Betriebsjahren wird am 9. Juli 1963 mit 70 083 die letzte Vertreterin dr bayerischen Pt 2/3 ausgemustert. Insgesamt 97 Loks dieser Gattung werden von Krauss zwischen 1909 und 1916 für die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen gebaut. Bei den Loks handelt es sich übrigens nicht um eine Type für die in Bayern verbreiteten Lokalbahnen. Vielmehr waren die Loks für leichte Züge im schnellen Vorortverkehr vorgesehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden sie dann allerdings vorwiegend auf Lokalbahnen eingesetzt. Drei der vier in Österreich verbliebenen Schwesterloks hatten übrigens noch einige wenige Jahre im Einsatz vor sich. Sowohl 70 083 als auch die Österreicherin 770.86 blieben der Nachwelt erhalten. Auf dem Bild ist 70 083 im Mai 1965 auf einer Lokausstellung in München Ost zu sehen. Übrigens schied zum gleichem Datum im Juli 1963 mit 98 307 auch das letzte Exemplar der Glaskastenbauart aus, welches ebenfalls erhalten ist. | Foto Helmut Bittner, DGEG-Archiv
Bild der Woche 195 – Im Bw Ottbergen werden am 4. Juli 1973 Reparaturarbeiten an Speisepumpe und Kolbenschieber der 044 672 ausgeführt. Durch die wenigen Fenster im Rundschuppen fällt nur spärliches Licht. Immerhin scheint dies für die Ausführung der Arbeiten ausreichend zu sein. Die 1942 von Borsig noch in der ursprünglichen Ausführung ohne die kriegsbedingten „Entfeinerungen“ gelieferte Lok war zum Aufnahmezeitpunkt mit ihrem Bauzustand ein Unikat bei der DB. Neben der noch vorhandenen Umlaufschürze hatte sie als einzige Lok die Pumpen weiterhin in den Rauchkammernischen angeordnet, während sie bei allen anderen 44ern in Lokmitte angeordnet waren. Noch knapp zwei Jahre wird die Maschine von Ottbergen aus vorwiegend im östlichen Niedersachsen ihren Dienst versehen, ehe sie im Mai 1975 z-gestellt und kurz darauf ausgemustert wird. 1976 wird sie in Ottbergen verschrottet. | Foto Dietrich Bothe
Bild der Woche 194 – Der Schienenbus VT 1 der privaten Vorwohle-Emmerthaler Verkehrsbetriebe (VEV) ist am 18. Juni 1982 als Zug 5891 nach Hameln auf der DB-Strecke Altenbeken – Hannover mit seinem Stückgutwagen unterwegs und hat soeben die Weserbrücke überquert. Der Zug war um kurz vor fünf Uhr nachmittags in Bodenwerder Kemnade aufgebrochen und erreicht nach 30 Minuten Fahrzeit den 22 km entfernten Endbahnhof. Bei der Rückfahrt fährt der Zug übrigens bei Bedarf bis Kirchbrak, von wo aus man die Rückreise wiederum nur mit dem morgendlichen Zug um 9.54 Uhr antreten kann. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche 193 – Am 2. Juni 1973 fuhr der letzte dampfgeführte Interzonenzug von Bebra in die DDR. Vor dem langen und schweren D 453 Mönchengladbach – Leipzig boten die Personale der Erfurter 01 0520-5 + 01 0522-1 ein unvergessliches Spektakel. Mit blasenden Sicherheitsventilen und mächtiger Dampf-, Rauch- und Qualmentwicklung beförderten sie den Zug bergwärts, hier am „Bellingrodt-Blick“ vor dem Hönebacher Tunnel. Im engen Ulfe-Tal herrschte danach minutenlang Dunkelheit. Bereits der folgende D 351 Frankfurt – Berlin wurde schon mit Kasseler 216 bespannt. Die beiden 01.5 des Gegenzuges D 454 Görlitz – Frankfurt wurden in Bebra nur gedreht und fuhren Lz direkt nach Gerstungen zurück. Wie die Hessische Allgemeine berichtete, wurden die Personale in Hönebach gebührend verabschiedet. | Frank-Rüdiger Wilke
Der Bahnhof Brilon Wald kann zwar auch heute noch mit mehreren Gleisen aufwarten, ist aber sowohl von der Infrastruktur her als auch im Verkehr nicht mit der Aufnahme vom 20. Mai 1987 zu vergleichen. In Bildmitte wartet 218 130 mit D 2943 nach Bebra. Rechts davon ist ein Güterzug mit einer 218 bereit zur Abfahrt in Richtung Bestwig – Hagen. Eine 212 steht mit einem Stückgutwagen am Empfangsgebäude, während neben dem Stellwerk eine 216 für den Zug nach Korbach bereit steht. Die Köf III wartet am Güterschuppen. Die qualmenden Schornsteine im Hintergrund sind natürlich auch längst Geschichte. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche 191 – Am 15. Mai 1933 begann bei der Deutschen Reichsbahn der planmäßige Einsatz des Schnelltriebwagens 877 als FD 2/1 zwischen Berlin und Hamburg – sozusagen die Keimzelle des heutigen ICE-Verkehrs. Mit einer Fahrzeit von 2 Stunden und 18 bzw. 20 Minuten erreichte der Zug auf der 286 km langen Strecke Hamburg Hbf – Berlin Lehrter Bhf eine Reisegeschwindigkeit von 124,3 bzw. 122,6 km/h, die erst seit 1997 unterboten wird. In den 1930er Jahren wurde ein umfangreiches Netz mit Schnelltriebwagen aufgebaut, welches 1939 durch den Krieg eingestellt wurde. Auf dem Werksfoto ist der Triebwagen im August 1932 bei der Ablieferung durch die WUMAG in Görlitz zu sehen. Die Glasplattenaufnahme ist Bestandteil einer umfangreichen Sammlung, die die seinerzeitige Bombardier Transportation dem Verkehrsmuseum Dresden schenkte. Dort wurde die Sammlung digitalisiert und steht unter https://sachsen.museum-digital.de/institution/83 zur Verfügung. | Schenkung der Bombardier Transportation, Werk Görlitz; Eigentum/Sammlung der Verkehrsmuseum Dresden gGmbH – CC BY-NC-SA
Bild der Woche 190 – Die berühmte Erzgebirgische Aussichtsbahn von Annaberg-Buchholz nach Schwarzenberg bereisten wir am 1. Mai 2018 mit dem „Ferkeltaxi“ 772 115. Der ehemalige Bahnhof Walthersdorf ist vielen Eisenbahnfreunden bekannt durch die dort früher abzweigende Bahn nach Crottendorf, auf der noch in den 1980er Jahren Dampfloks der Baureihe 86 heimisch waren. Heute befindet sich das Bahnhofsgebäude in Privatbesitz. Der Eigentümer hat neben anderen Eisenbahnutensilien zwei liebevoll restaurierte Güterwagen aufgestellt. | Foto: Dietrich Bothe
Im Frühjahr 1992 – genauer: am 27. April 1992 – herrschte in Magdeburg Hbf – bis auf die neuen Loknummern – noch unverfälschte Reichsbahn-Atmosphäre. 232 128 wartet als Lz auf die Ausfahrt, 202 248 steht mit einem Nahverkehrszug auf dem Kopfgleis und 142 109 verlässt mit der S-Bahn 12352 nach Zielitz den Hbf. Nicht nur die Fahrzeuge sind – bis auf die Baureihe 232 – bei der DB verschwunden, sondern auch der Hauptbahnhof ist in den vergangenen Jahren einer umfangreichen Modernisierung unterzogen worden, die aktuell kurz vor der Fertigstellung steht. | Foto: Dietrich Bothe
Im April 1991 wurden die Schmalspurbahnen im Harz weiterhin von der Deutschen Reichsbahn betrieben, was noch knapp zwei Jahre so bleiben sollte. Von Alexisbad ist 99 7235 mit dem Zug 14451 nach Harzgerode unterwegs. Die Lok gehört zu den 17 Maschinen, die Mitte der 1950er Jahre für die Reichsbahn gebaut wurden und das Rückgrat des Verkehrs im Harz bilden. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 187 – Vor dreißig Jahren war in den östlichen Bundesländern noch Güterverkehr auf Schmalspurbahnen mit Dampf zu erleben. In seltenen Fällen wurde der Verkehr sogar durch Signale abgesichert. Hier erreicht ein Rollwagen-Güterzug aus Kemmlitz den Bahnhof Oschatz. Der mit 99 1584 gezogene Zug hatte am Einfahrsignal gehalten und mittels Pfeifsignalen die örtliche Rangierlok 99 1582 zur Hilfe angefordert, weil die Steigung in den Bahnhof mit sieben Güterwagen und Packwagen alleine nicht zu bewältigen ist. Gemeinsam schaffen es die beiden kleinen Meyer-Dampfloks am 8. April 1991. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche 186 – Am 31. März 1982 wurde die letzte DB-Schmalspurbahn auf dem Festland von Warthausen nach Ochsenhausen stillgelegt. Die 19 Kilometer lange, am 29. November 1899 eröffnete 750-mm-Schmalspurbahn wurde am 1. März 1900 um gut drei Kilometer bis nach Biberach verlängert, wobei die württembergische Südbahn Ulm – Friedrichshafen niveaugleich gekreuzt wurde. Im Jahr 1964 wurde der Personenverkehr eingestellt und dieser nun überflüssige Abschnitt abgebaut. Im gleichen Jahr erschien die erste Lok der Baureihe V 51 und bis 1969 war der Dampfbetrieb endgültig abgelöst. Der Abbau der Strecke nach der Stilllegung konnte verhindert werden – und ab 1985 wurde mit mehreren Unterbrechungen Museumsbetrieb durchgeführt. Am 11. September 1979 hat 251 902 ihren Zug aus fünf gedeckten Güterwagen nach Warthausen gebracht und schiebt ihn jetzt in die Rollbockanlage, wo die Güterwagen wieder auf normalspurige Gleise wechseln. Im Vordergrund mehrer Rollböcke. Die 251 902 verblieb übrigens bis heute in ihrer Heimat. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche 185 – Im März 1983 feierte die Bundesbahn-Direktion Hannover das 140-jährige Direktions-Jubiläum mit einer Fahrzeugausstellung in Celle sowie Sonderfahrten rund um Hannover und Celle. Aufgrund des Dampfverbotes der DB konnte die von Walter Seidensticker knapp zehn Jahre zuvor erworbene und 1982 betriebsfähig aufgearbeitete 01 150 nur auf den Gleisen der Osthannoverschen Eisenbahn eingesetzt werden, wobei sie aber immerhin bis in den DB-Bahnhof Celle fahren durfte. Hier ist sie am 12. März 1983 bei Beckedorf mit dem Sonderzug nach Bergen unterwegs. Dass die blau/beige-farbenen Wagen nicht unbedingt zur 01 passen, nahm man in Kauf. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche 184 – Nach nur knapp vier Jahren Betriebseinsatz endete bei der DB Ende Februar 1978 der Einsatz der vier aus den ehemaligen VT 11.5-TEE-Triebwagen umgebauten Gasturbinen-Triebköpfen der Baureihe 602. Nachdem zunächst nur Züge mit zwei Gasturbinen-Triebköpfen eingesetzt werden konnten, erlaubte eine neu entwickelte Steuerung den Zusammenlauf mit den nicht umgebauten 601. Zuletzt waren die Gasturbinenfahrzeuge zwischen Köln und Hannover als IC 145/146 Porta Westfalica im Einsatz. Am vorletzten Tag, dem 27. Februar 1978 wartet IC 145 in Bielefeld Hbf auf die Abfahrt. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche 183 – Abenddämmerung über einem kurzlebigen Projekt der jungen DB AG. Nur für wenige Jahre gab es die Cargosprinter der Baureihen 690 (Hersteller von vier Zügen Windhoff in Rheine) und 691 (Hersteller von drei ZügenTalbot in Aachen), die im schnellen Nachtsprung Container von Hamburg und Osnabrück nach Frankfurt transportierten. Lkw-Motoren trieben ein Drehgestell an, darüber befand sich, wie beim Lkw, ein Führerhaus. Hinten auf dem Antriebswagen wie auf den drei Mittelwagen fanden Container ihren Platz. Nur von 1997 bis 2000 fand dieses Experiment statt, dann wurden die Fahrzeuge im Bw Osnabrück abgestellt, wo sie in der Dämmerung des 25. Januar 2002 aufgenommen wurden. Später fanden die Fahrzeuge bei der RWTH Aachen, in Österreich und der Schweiz eine neue Verwendung in verschiedenen Diensten. | Foto Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 182 – Früher wurden Dampfloks zu Feiertagen oft von ihren Personalen mit einem mit Kreide angeschriebenen Gruß an die Fahrgäste ausgestattet. Am Silvestertag 1966 eilt die 01 1061 dem Datum mit ihrem Gruß ein klein wenig voraus. Die Lok hat den D 849 (Köln–Siegen–Kassel) in Gießen übernommen, die 134 Kilometer lange Strecke mit durchschnittlich 78 km/h durchfahren und um 11.20 Uhr den Zielbahnhof Kassel Hbf erreicht. | Foto: Gerhard Bothe, Sammlung Dietrich Bothe
Wir wünschen allen DGEG-Mitgliedern und auch allen anderen Eisenbahnfreunden ein glückliches und gesundes neues Jahr!
Bild der Woche 181 – Am 10. Dezember 1952 wurde mit E 10 003 die erste der fünf Vorserienloks der neuen E-Lok-Generation der DB abgenommen. Neben dieser von Henschel und SSW gebauten Lok wurden im Folgejahr die von Krauss-Maffei und AEG gebaute E 10 001 und E 10 002 von Krupp und BBC sowie die von Henschel und AEG stammenden E 10 004 und 005 abgenommen, womit die Riege komplett war. Die Henschel-Loks waren sich äußerlich ähnlich, während die beiden anderen sich deutlich unterschieden. Zunächst in München Hbf stationiert kamen sie zwischen 1953 und 1955 zum Bw Nürnberg Hbf, wo sie zwischen 1975 und 1978 den Dienst quittierten. Der Einsatz der Prototypen wurde teilweise durch lange AW-Aufenthalte unterbrochen. Den Vogel schoss dabei E 10 003 ab, die von 1960 bis 1964 knapp vier Jahre in Reparatur war. Die Aufnahme zeigt E 10 003 während Messfahrten zur Laufruheuntersuchung durch das Versuchsamt in Minden Ende 1954 in Franken. Links ist E 10 001 erkennbar. | Foto: Sammlung Garrelt Riepelmeier
Bild der Woche 180 – Am 23. Oktober 1922 wurde der neue Stuttgarter Hauptbahnhof eingeweiht. Dabei wurden zunächst nur die Gleise 9 bis 16 in Betrieb genommen, da der Bahnhof im Endzustand aufgrund seiner Lage etwa 500 Meter nordöstlich des alten, 1868 in Betrieb genommenen, Bahnhofes, die Gleiszuführungen des alten Bahnhofes überdeckte. Nach dem Oktober 1922 konnte der alte Bahnhof stillgelegt und der neue Bahnhof bis 1928 in voller Größe mit den Gleisen 1 bis 16 in Betrieb genommen werden. Rest des alten Bahnhofes existieren übrigens bis heute an der Bolzstraße. Auch der neue Bahnhof ist nun bald Geschichte, da mit dem Projekt Stuttgart 21 ein neuer unterirdischer Durchgangsbahnhof gebaut wird. Der markante Bau des Architekten Bonatz wird allerdings bis auf die abgerissenen Seitenflügel erhalten bleiben. Das gegen erbitterten Widerstand durchgesetzte Projekt leidet vor allem unter ausufernden Kosten und Zeitverzögerungen.
Am 8. Mai 2003 erfüllt der damals gut achtzigjährige Bahnhof seine Funktion noch uneingeschränkt. 110 426 hat sich an den IC 2015 nach Lindau gesetzt und wird die Fahrt in Richtung Geislinger Steige nach Ulm in Kürze antreten. Rechts wird 365 195 gleich eine Reisezugwagengarnitur in den Abstellbahnhof ziehen. Richtungswechsel mit Lokwechsel und Rangierfahrten sind Argumente, welche die betriebliche Schwerfälligkeit von Kopfbahnhöfen ausmachten und nach Durchgangsbahnhöfen rufen ließen. Welche Relevanz diese in Zeiten von Wendezügen und Triebwagen noch hat, darf in Frage gestellt werden. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche 179 – Sonderzug der DGEG im montenegrinischen Bahnhof Tuzi. Es soll der erste Reisezug überhaupt gewesen sein, der nach der Eröffnung dort gefahren ist. Zuglok ist die 661-269 von Montecargo, eine zwischen 1966 und 1972 für die ehemalige JZ gebaute Diesellok. Aufnahmedatum 9. Oktober 2019. Der Sonderzug ist von Podgorica gekommen. Die Weiterfahrt nach Albanien musste per Bus erfolgen, da der Staatsvertrag zwischen Montenegro und Albanien den Grenzübertritt per Eisenbahn nicht beinhaltet. | Foto: Winfried Rauschkolb
Bild der Woche 178 – Mit dem Ende des Sommerfahrplans am 30. September 1972 endete der Einsatz der Baureihe 012 vom Bw Hamburg-Altona auf der Marschbahn nach Westerland mit der Bespannung des D 821 Westerland (18.13 Uhr) – Hamburg-Altona (21.27 Uhr) mit 012 102. Die meisten der Loks durften sich anschließend noch für gut zweieinhalb Jahre auf der Emslandstrecke zwischen Rheine und Norddeich austoben, während die erste und letzte ihrer Reihe 012 001 und 012 105 in Hamburg z-gestellt wurden. Auf der Aufnahme vom August 1972 haben 012 105 und 012 077 mit E 2109 bei Keitum ihre Fahrt von Westerland nach Hamburg-Altona gerade begonnen. Dieser Zug wurde während der Sommerferienzeit planmäßig von zwei 012 gefahren und war damit natürlich eine gerne fotografierte Leistung. | Foto: Helmut Bittner, DGEG-Archiv
Bild der Woche 177 – Auch Oldtimer eignen sich für Modernisierungen. Wie an dem neben dem TWE VT 03 gehenden Triebfahrzeugführer zu erkennen ist, fährt der Methusalem ferngesteuert. Am 24. September 1992 befindet er sich nach einer Reparatur auf Probefahrt im Bw-Gelände in Lengerich-Hohne. Der Triebwagen wurde zusammen mit drei weiteren Fahrzeugen 1927 bei Wegmann in Kassel gebaut und bei der Reichsbahn Ende Oktober 1927 als VT 802 in Dienst gestellt. Gemeinsam mit VT 801 landete er im Westen des geteilten Landes und beide wurden 1947 zu VT 70 900 und VT 70 901. Nach der 1953 erfolgten Ausmusterung wurden sie gemeinsam an die WEG verkauft und dort als T 04 und T 03 eingesetzt. Der Ende der 1970er Jahre abgestellt T 03 wurde 1981 an die TWE verkauft und dort als VT 03 wieder aufgearbeitet und als Schlepptriebwagen im Expressgutverkehr eingesetzt. 2009 wurde er an die Förderverein Eisenbahn-Tradition in Lengerich verkauft. Der T 04 wurde von der WEG bis in die 2000er Jahre hinein eingesetzt. Die beiden anderen Wagen verblieben in der DDR. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 176 – Ein vielversprechendes Konzept für eine erstrebenswerte Verkehrswende hätte der Cargo-Sprinter werden können. Am 21. September 1997 ist er ein vielbeachtetes Ausstellungsstück auf eine DB-Leistungsschau in Aachen West. Kurze Zeit später wird der Planverkehr aufgenommen und bereits im Jahr 2000 wieder eingestellt. Die hier zu sehende von Talbot gebaute Einheit lief anfangs unter der Güterwagen-Nummer Sgmms 702 4574104-2. Später wurden die drei Züge von Talbot zur Baureihe 691 und vier von Windhoff gebaute Züge zur Baureihe 690. Neben den zwei motorisierten Endwagen waren bei beiden Varianten jeweils drei Zwischenwagen vorhanden. Die nicht mehr benötigten oder erwünschten Züge wurden später für vielfältige Zwecke umgebaut und fanden so Verwendung als Erprobungsträger, Rettungszüge oder sonstige Dienstfahrzeuge. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche 174 – Mit der Anlieferung der 82 023 durch die Firma Henschel an die DB am 13. September 1950 begann die Ära der DB-Neubau-Dampflok. Allerdings waren die ersten Baulose der Baureihen 23, 65 und 82 noch nicht mit Bauartmerkmalen ausgestattet, die eigentlich charakteristisch für die neuen Loks nach den Baugrundsätzen von Friedrich Witte sein sollten. So hatten diese Loks zum Beispiel weder Mischvorwärmer noch Rollenlager an den Stangen. Die meisten 82er hatten zu Beginn sogar nicht einmal einen Oberflächenvorwärmer, sondern nur zwei Strahlpumpen. 82 023 erreichte bei der DB gerade mal ein Alter von 17 Jahren, was auch auf etwa die Hälfte aller 41 Loks dieser Baureihe zutrifft. Die zweite abgelieferte Lok der Baureihe, die genau eine Woche später gelieferte 82 024, schaffte es immerhin auf gut 20 Jahre und ist damit die Lok aus diesem Henschel-Baulos, die das höchste Alter erreichte. Hier ist sie – inzwischen mit Mischvorwärmer ausgerüstet, aber schon in recht heruntergekommenem Zustand – im August 1969 in Emden West zu sehen. | Foto: Helmut Bittner, DGEG-Archiv
Bild der Woche Nummer 173 – Ende August 2022 wird der Zugverkehr nach Fehmarn eingestellt, um den Ausbau für die neue Fehmarnbeltquerung ohne störenden Bahnverkehr bewältigen zu können. Damit endet auch die Ära der Fernverkehrszüge auf die Insel, von denen es bis zum Schluss zwei IC-Paare Hamburg – Fehmarn-Burg gibt, die auf dem gesamten Laufweg mit BR 218 gefahren werden. Neben internationalen Zügen im Fährverkehr mit Dänemark, die bereits vor einigen Jahren eingestellt wurden, gab es traditionell auch den Fehmarn-Express für den Urlauberverkehr. Der Zug startete mittags in Puttgarden als E 410, erfuhr in Lübeck das Upgrade zum D 410 und fuhr über Lüneburg, Hannover, Hamm, Dortmund, Essen-Altenessen, Oberhausen, Düsseldorf und Neuss nach Köln, wo er nach neuneinhalb Stunden Fahrzeit ankam. Am 5. Juni 1965 legt der Zug mit der Paderborner 01 164 kurz nach 18 Uhr einen Halt in Herford ein. Der Gegenzug D 409 startete übrigens morgens um halb acht Uhr und erreichte sein Ziel kurz vor 17 Uhr. | Foto: Gerhard Bothe, Sammlung Dietrich Bothe
Bild der Woche 172 – Unfälle sind bei der Eisenbahn zum Glück sehr selten. Am 14. August 1966 gab es allerdings einen schweren Unfall im Bahnhof Lauenbrück auf der Strecke Hamburg – Bremen. Aufgrund einer Weichenstörung war eine Umleitung über ein Nebengleis erforderlich, in welches gegen 22.40 Uhr sowohl der E 843 nach Hamburg mit 03 223 als auch der E 760 nach Bremen mit 03 209 geleitet wurden. Neben einem Heizer wurde ein Fahrgast schwer, einige weitere leicht verletzt. Übrigens war die Strecke bereits am folgenden Tag früh um 5.50 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben – darauf warten die Bahnkunden in Oberammergau seit dem 9. Juni dieses Jahres vergebens …
Beim Zusammenstoß wurden beide Loks so schwer beschädigt, dass sie ausgemustert wurden. Am 22. August 1966 wurde die 03 209 durch den Bremer Hauptbahnhof gen Süden geschleppt. Das vordere Rahmenteil und das Drehgestell sind entfernt. | Foto: Gerhard Bothe, Sammlung Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 171 – Als Carl Bellingrodt am 6. August 1939 den Bahnhof Brilon Wald besucht, herrscht dort um elf Uhr vormittags reges Treiben. Mit dem D 29 hat 38 3049 den Bahnhof erreicht. Der Zug war früh um 6:25 Uhr in Aachen gestartet und hat auf dem Weg über Mönchengladbach, Düsseldorf, Wuppertal und Hagen Brilon Wald erreicht, ehe es nach vierminütigem Aufenthalt weiter über Holzminden, Goslar, Halberstadt und Magdeburg zum Zielbahnhof Berlin Potsdamer Bahnhof weitergeht, wo die Fahrt um halb sechs Uhr abends endet. Von den rechts stehenden beiden Personenzügen - der hintere mit 93.5, der vordere mit 93.0 bespannt, könnte einer der Personenzug 2102 sein, der um 10.30 Uhr planmäßig aus Paderborn ankommt. Als zweiter kommt der Zug 2145 in Frage, der allerdings bereits um 11.10 Uhr nach Brilon Stadt fahren soll, das heißt in der selben Richtung wie die P 8 den Bahnhof verlassen wird; dafür steht die Zuglok am falschen Ende. Der Zug ganz vorne müsste der Personenzug 377 nach Bad Wildungen sein, der vermutlich von der 93.5 im Vordergrund gefahren wird und auch bereits um 11.08 Uhr Brilon verlassen soll. | Foto: Sammlung Helmut Brinker
Bild der Woche Nummer 170 – Die Bahnlinie Murnau – Oberammergau wurde 1905 als erste Bahnlinie in Deutschland mit dem richtungweisenden Einphasen-Wechselstromsystem ausgerüstet. Zum gleichen Zeitpunkt wurde mit der Lok 1 die Urahnin einer der berühmtesten Lokbaureihen Deutschlands in Betrieb genommen, ihr folgten 1909, 1912, 1922 und 1930 vier weitere Loks der späteren Baureihe E 69. Die 1909 und 1912 gebauten E 69 02 und 03 wurden als letzte der fünf Loks am 29. Juli 1982 ausgemustert und waren zu diesem Zeitpunkt die ältesten Loks der Deutschen Bundesbahn. Fast ihr ganzes Leben waren sie, wie auch die anderen E 69, ihrer Stammstrecke treu geblieben, wobei die 02 und 03 zwischen 1955 und 1964 ins badische Heidelberg als Rangierloks ausgewandert waren. Die Aufnahme vom 10. September 1979 zeigt die grüne 169 002 im Endbahnhof Oberammergau, wo sie für die Rückfahrt mit Zug 6616 nach Murnau bereit steht, während das Personal zur Pause im Bahnhof verschwindet. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 169 – Mit der Umnummerung der 210 004 in 218 904 endete am 22. Juli 1981 die kurze Ära der Baureihe mit zusätzlichem Gasturbinenantrieb, Mit den 1970 gebauten acht Loks sollte die aufwändige Doppelbespannung schwerer Züge auf der Allgäubahn überflüssig werden. Zuvor war ab 1965 bereits die Versuchslok V 169 001 mit Gasturbinenantrieb erprobt worden. Es folgten vier umgebaute 601, bei denen der Dieselmotor durch einen Gasturbine ersetzt wurde. Mit den neu als 602 001 bis 004 bezeichneten Triebköpfen sollte die Fahrgeschwindigkeit im IC-Verkehr auf 160 km/h gesteigert werden. Die 602 schieden bis 1978 aus, bei den 210 wurde der Gasturbineneinsatz nach mehreren Schäden Ende 1978 ebenfalls eingestellt. 210 004 verlor als erste schon 1979 ihre Gasturbine und wurde als einzige 210 beige/oceanblau lackiert. Die anderen Loks wurden 1980/81 umgebaut und in 218.9 umgezeichnet. Am 11. September 1979 bespannt 210 004 zusammen mit 218 401 den D 365 nach München und ist hier beim Halt in Kempten zu sehen. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche 168 – Für die Urlaubsgäste der Insel Wangerooge gab es früher eine Möglichkeit zur Anreise mit dem Zug, welcher nach tideabhängigem Fahrplan gefahren wurde. Am 17. Juli 1982 hat 211 018 mit ihrem Zug aus Wilhelmshaven über Sande und Jever den Bahnhof Harle erreicht, von wo aus in wenigen Metern Fußweg die Fähre erreicht werden kann. Der letzte Zug mit Fähranschluss fuhr 1988 und heute lässt sich die Strecke ab Jever nur noch mit dem Fahrrad erkunden. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche 167 – Eine Dampflok unter Dampf zu Zeiten des DB-Dampfverbotes! Der Bielefelder Fabrikant Walter Seidensticker hatte die 01 150 bereits nach deren Sonderfahrten im Herbst 1973 im Norden der Republik gekauft und bis 1982 wieder betriebsfähig aufgearbeitet. Für eine Ausstellung im BZA Minden wurde die Lok unter Dampf von Bielefeld nach Minden geschleppt und dampfte im Ausstellungsgelände am 26. Juni 1982 vor sich hin. Nach diversen Einsätzen auf Privatbahnen wurde sie ab 1985 im Dampfprogramm der DB eingesetzt, bei dem schweren Brand in Nürnberg schwer beschädigt und heute durch die Stiftung Deutsche Eisenbahn betreut. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 166 – In früheren Zeiten waren Schiffsreisen nicht so verbreitet wie heute. Andererseits wurde die An- und Abreise nicht nur mit Bussen und PKW vollzogen. Vielmehr fuhren oftmals Sonderzüge für die Schiffspassagiere. Ein solcher Sonderzug mit der 211 091 und Eilzugwagen der 1930er Jahre steht am 17. Juni 1977 im Columbusbahnhof in Bremerhaven zur Abfahrt bereit und wartet hier auf den Zustieg der Fahrgäste der MS-Europa, die an diesem Tag frühmorgens Bremerhaven erreichte. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 165 – Ende der 1950er Jahre legte die Firma Deutz ein Typenprogramm auf, in dem zahlreiche Varianten vier- und sechsachsiger Dieselloks mit Leistungen zwischen 1000 und 2000 PS enthalten waren. Die Osthannoverschen Eisenbahnen erhielten daraus 1964 drei 2000-PS-Loks, von denen die 2000 93 im Jahr 1979 schwer verunglückte und bis auf Rahmen und Drehgestelle verschrottet wurde. Diese Reste erwarb die WLE und ließ bei Thyssen Henschel ihre neue Lok VL 0630 aufbauen, die 1986 in Dienst gestellt wurde. Am 10. Juni 1987 zeigt sich der Koloss im Bahnhof Beckum. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 163 – Aufnahmen, die weit zurück reichen in die Geschichte der DGEG. So ist heute in Bochum-Dahlhausen der preußische Abteilwagen 4033 ausgestellt. Dieser Wagen wurde 1972 von der DGEG gekauft und wurde zunächst in Neustadt hinterstellt, das damals in den allerersten Anfängen steckte. Vom Arbeitskreis Neustadt wurde das Fahrzeug auf einer Fahrzeugausstellung der DB in Kaiserslautern Hbf am 23. Juni 1973 gezeigt. Dabei war der Wagen noch als 69 307 Mü bezeichnet. Der Abteilwagen war von der DB schon seit 1963 nur noch für Filmarbeiten vorgehalten worden, soll in dieser Zeit aber im Fränkischen hinterstellt gewesen sein, so dass die von der DGEG selbst publizierte Wagennummer 69307 Nürnberg wohl richtiger gewesen wäre. Vielleicht kann ein Besucher der Internetseite der DGEG dazu noch Informationen geben? | Foto Winfried Rauschkolb
Zum Bild der Woche 163 erreichte uns folgende Ergänzung eines Mitgliedes – vielen Dank!
Bei BD München mittels Lauffähigkeitsbescheinigung „bedarfsbetriebsfähige“ Garnitur Länderbahnabteilwagen als Film-Requisite aufbewahrt. Bekannte Einsätze u. a. Thoma-Verfilmungen. Bei Ludwig-Thoma-Filmen befinden sich drei Wagen im Einsatz. In der Bestandsführung nach Ausmusterung nicht erkennbar. 1968 Abstellung für Verkehrsmuseum Nürnberg nach letzten Filmeinsätzen in Treuchtlingen vorläufig abgestellt. Nächster dauerhafter Abstellort Neuenmarkt-Wirsberg in den Freigleisen des ehemaligen Bahnbetriebswerks. Wagen B3 69 307 [Pr 11] und 67 686 [Pr 11] offiziell bekannt. In DGEG-Bestand ab 1972 für Bochum Dahlhausen. Am Abstellort Neuenmarkt-Wirsberg hatte der württembergische Wagen E 177 seit 1969 einen Unterschlupf unter dem Dach gefunden. Von dort reiste die Fahrzeugsammlung 1972 geschlossen nach Neustadt/Weinstraße ab. Im Zug befand sich 18 505 (nur zeitweise) und die 45 010 als Leihgaben der Deutschen Bundesbahn.
Die Wagentüren der Abteilwagen trugen unterschiedliche Klassenbezeichnungen mit Kennziffer 2 und 3. An den Wagen war der letzte Hauptuntersuchungstermin aus der aktiven Reisezugwagenzeit angeschrieben. Heimatbahnhof nach Anschrift am Fahrzeugrahmen war München-Neuaubing, kein üblicher Zugbildungsbahnhof der BD München. Die Wagen standen offensichtlich unter der Obhut des Ausbesserungswerks München-Neuaubing.
Bild der Woche Nummer 162 – Im Frühjahr 1982 startete in Kooperation zwischen Lufthansa und DB auf der Verbindung Düsseldorf – Frankfurt der »Lufthansa-Airport-Express«. Die von der DB aufgrund der Umstellung der IC-Züge auf Zweiklassigkeit nur noch im Sonderverkehr verwendbaren und noch nicht einmal zehn Jahre alten Züge der Baureihe 403 waren für diesen Zweck ideal. Sie wurden mit neuer Ausstattung und gelb-weißer Lackierung ab Ende März 1982 mit vier Zugpaaren als LH 1001 bis 1008 auf der Relation eingesetzt und machten etliche Kurzstreckenflüge überflüssig. Nachdem 1990 als zweite Linie die Verbindung Stuttgart – Frankfurt mit einem lokbespannten Zug aufgenommen wurde, wurde der LAE bereits 1993 wieder eingestellt, da die 403 einer umfangriechen Aufarbeitung bedurften und mittlerweile mit den regulären ICE-Verbindungen gute Alternativen verfügbar war. Auf dem Bild verlassen 403 005 und 403 006 als LH 1002 am 28. Mai 1982 den Bonner Hbf auf dem Weg nach Düsseldorf. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 161 – Ausländische Lok sind auf deutschen Schienen heute allgegenwärtig. In früheren Zeiten war dies auf Grenzbahnhöfe beziehungsweise wenige Strecken beschränkt. Die acht von den belgischen Staatsbahnen 1966 beschafften Loks der Reihe 16 konnten aufgrund ihrer Mehrsystemfähigkeit vom belgischen Gleichstromnetz aus auch unter den DB-Fahrdraht fahren und kamen so von Aachen aus bis Köln und Dortmund. Die Lok 1608 hatte zeitweise einen goldenen Anstrich mit gelben Stirnseiten. Am 16. Mai 2002 hatte sie den D 427 aus Oostende nach Köln gebracht und steht hier im Betriebsbahnhof Deutzerfeld für die Rückfahrt bereit. Die Loks wurden bis 2010 ausgemustert; die beiden Exemplare 1602 und 1608 werden museal erhalten. Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 160 – Am 30. April 2018 fand im Rahmen der DGEG-Jahrestagung eine Exkursion zum wieder aufgebauten Abschnitt der Preßnitztalbahn statt. IV K 99 1590 befindet sich auf dem Foto mit unserem Sonderzug auf der Rückfahrt von Steinbach nach Jöhstadt. Bei herrlichem Frühlingswetter legte der Zug am Haltepunkt Wildbach einen Fotohalt mit Vorbeifahrt ein. Im Vordergrund die namensgebende Preßnitz. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche 159 – Vor 55 Jahren wurde am 22. April 1967 in Karlsruhe die Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte eV. (DGEG) gegründet. Zu den ersten Aktivitäten gehörte die Aufstellung einer Liste von erhaltenswürdigen Zeugen der Eisenbahngeschichte, die auf der ersten ordentlichen Mitgliederversammlung 1968 verabschiedet wurde. In dieser Liste war auch eine bayerische Lokalbahndampflokomotive enthalten, bei der es sich um die im Torfwerk in Raubling bis 1964 eingesetzte ehemalige bayerische D VI Nr. 83 handelte. Diese Lok wurde von Krauss 1883 unter der Fabriknummer 1222 gebaut und war bei der Deutschen Reichsbahn kurzzeitig als 98 7508 im Einsatz, ehe sie 1926 verkauft wurde. Heute ist die Lok im Pfalzbahnmuseum in Neustadt an der Weinstraße zu besichtigen. Die Aufnahme vom 7. Oktober 1985 zeigt die Lok bei der Ausstellung 150 Jahre deutsche Eisenbahnen in Bochum-Dahlhausen. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 158 – Die deutsche Vereinigung führte zu vielen neuen Zugverbindungen über die alten Grenzen hinweg. Anfang der 1990er Jahre gab es auch von Helmstedt aus Nahverkehrsverbindungen nach Magdeburg. Am 27. April 1992 begegnen sich in der ehemaligen Grenzstation die DR 202 736 mit ihrem Doppelstockzug 9474 aus Magdeburg und die DB 211 141 mit Zug 6216 nach Braunschweig. An den beiden Loks ist gut die unterschiedliche »Architektur« der Bundesbahn und Reichsbahn V 100 zu ersehen. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche 156 – 1976 endete der Dampfbetrieb im Bw Stolberg und damit im Aachener Raum. Aus diesem Anlass von Anfang April ein großes Abschiedsfest statt, an dem unter anderem die DGEG mit zahlreichen Fahrzeugen vertreten war. Ganz links steht 01 008 und rechts sind 66 002, 97 502 und 55 3345 auszumachen. Dazwischen mit der Stolberger 053 031, den Gelsenkirchener 044 508 und 044 216 sowie der aus Rheine kommenden Öllok 042 308 Loks des damals noch bei der DB vorhandenen Alltagsbetriebes. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 155 – Am 28. März 1957 wurde die von Krupp unter der Fabriknummer 3351 gebaute Schnellzuglok 10 001 an die DB abgeliefert. Die seit 1950 betriebene Entwicklung einer Neubauschnellzuglok für die DB fand damit einen späten Abschluss und die nur zwei gebauten Loks dieser Baureihe waren zum Zeitpunkt ihres Erscheinens auf den Schienen der DB betrieblich überflüssig. Zunächst wurden sie vom Bw Bebra und später von Kassel aus eingesetzt. 10 002 schied bereits neun Jahre nach ihrer Ablieferung aus und 10 001 stand nur etwas länger als zehn Jahre in Dienst. Carl Bellingrodt traf 10 001 am 13. April1957 im AW Mülheim-Speldorf. Die vorderen Verkleidungsbleche sind entfernt und geben den Blick auf die Zylinder frei. | Sammlung Helmut Brinker (†)
Bild der Woche 154 – Im Frühjahr 1976 begegnen sich in Bad Salzuflen ein 624 als Zug 7910 nach Herford und 141 281 mit E 3119 nach Altenbeken. – Einmal pro Woche präsentieren wir auf unserer Internetseite ein neues altes Bild aus dem weiten Feld der Eisenbahngeschichte. Schauen Sie doch mal wieder rein! | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche 153 – Anfang Oktober 2021 wurde im Bahnhof Varel eine neue Brücke für die Bahnsteigüberführung eingebaut, nachdem vor nicht langer Zeit das auf dem Bild zu sehende gut 100 Jahre alte Bauwerk abgerissen worden war. Eigentlich sollte die denkmalgeschützte Konstruktion im Rahmen der Elektrifizierungsarbeiten angehoben und dadurch erhalten werden, was letztlich aber nicht realisiert wurde. Am 7. März 1980 unterquert 220 001, eine der fünf Vorserienloks, mit E 2735 nach Wilhelmshaven das beeindruckende Bauwerk. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche 152 – Die in Braunschweig beheimatete 03 249 ist im Februar 1966 mit dem E 454 in Hildesheim angekommen und hat abgespannt, da sie den Zug für die Weiterfahrt nach Kassel an eine E-Lok übergibt. Bei der im Hintergund sichtbaren Hallenkonstruktion handelt es sich um das über das Gleis ragende Bahnsteigdach am auf dem Zwischenbahnsteig stehenden kleinen Empfangsgebäude, welches jedoch zu kurz geraten ist, um viel Schutz bei diesem Wetter zu bieten. | Foto: Helmut Bittner, DGEG-Archiv
Bild der Woche Nummer 151 – Wintersonne und Dampf gab es im Februar 1973 in Löhne zu erleben, wo die in Rheine stationierte 042 202 den Güterbahnhof mit einem Zug in Richtung Osnabrück verlässt. Das Gleis ganz rechts im Bild ermöglicht es Zügen in der Relation Osnabrück – Minden den Bahnhof Löhne auf kürzerem Weg zu passieren als auf dem Gleis hinter dem unterhalb der Sonne liegenden Bw unter dem Streckengleis Minden – Herford hindurch und durch den Personenbahnhof. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 150 – Das Einfahrsignal des Bahnhofes Barntrup aus Richtung Lemgo zeigt Einfahrt frei, während die Signaltafel im Vordergrund Halt für Rangierfahrten für den Wagenaustausch mit der Extertalbahn nach Rinteln bedeutet. Anfang 1965 ist das Lipperland mit Schnee überzuckert. | Foto Gerhard Bothe, Sammlung Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 149 – Im Januar 1970 hat 44 336 mit ihrem Güterzug bei Mönchehof ihr Ziel Kassel fast erreicht. Die Schneegatter links im Bild sollen Schneeverwehungen verhindern. | Helmut Bittner, DGEG-Archiv
Schneeräumtechnik wird heute bei der Bahn nur an wenigen Orten vorgehalten, die tendenziell nicht im Norden liegen. Das Bw Emden verwendete früher einen Anbauschneepflug, der am 5. Januar 1968 an 50 319 installiert ist. | Foto Gerhard Bothe, Sammlung Dietrich Bothe
Bild der Woche 147 – Ein heftiger Wintereinbruch zu Beginn des Jahres 1968 lockt Helmut Bittner an die Rollbahn, um ein letztes Mal dort Dampf im Schnee festzuhalten: Im September wird der E-Betrieb aufgenommen werden.
Bild der Woche 146 – Zum 1. Januar 1982 wurden bei der DB zahlreiche Betriebswerke in der Weise umbenannt, dass Zusätze wie Hbf oder Bbf und Ortsbezeichnungen wie Deutzerfeld entfielen und die Bw einer Stadt einfach durchnummeriert wurden. So wurde aus dem Bw Dortmund Bbf das Bw Dortmund 1. Am 31. März 1982 hat dies an der dort beheimateten 110 445 noch keinen Niederschlag gefunden. Mit dem D 346 nach Köln verlässt die Lok den Bahnhof Herford. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche 145 – Am 30. Dezember 1967 hat die Limburger 65 015 einen Sonderzug von Fulda über steigungsreiche Strecken in Oberhessen nach Stockheim zu bringen. In Ober Seemen herrschtz beim Fotohalt Bilderbuchwinterwetter. | Foto Helmut Bittner, DGEG-Archiv
Bild der Woche Nummer 144 – Am 15. Dezember vor 175 Jahren wurde die Bahnstrecke zwischen Hamburg und Berlin eröffnet. Startpunkt in Hamburg war der Berliner Bahnhof, den es allerdings schon länger gab: als Anfang der 1842 eröffneten Bahn nach Bergedorf. Die Hamburger wollten ja von Anfang nach Berlin reisen, aber kleinstaatliches Denken und die Konkurrenz mit Dänemark ließen zunächst nur die kleine Lösung zu.
Doch 1846 war es dann doch so weit, und die Strecke konnte in voller Länge befahren werden: in nur noch neun Stunden ...
Die historische Ansichtskarte zeigt den Berliner Bahnhof auf der Ankunftsseite. Ohne Stadtplan und einige Kenntnisse der eisenbahnhistorischen Entwicklung in Hamburg ist sie kaum zu verstehen: In Bildmitte Hamburgs Berliner Bahnhof. Der Zug im Vordergrund befährt die Verbindungskurve, die das Vorfeld des Berliner Bahnhofs mit dem Bahnhof Klostertor verbindet. Im Bild hinten fährt ein Zug wie eine Straßenbahn, er kommt vom Hannoverschen Bahnhof Hamburgs. Dazwischen sind auch noch Straßenbahnen, Pferdekutschen, Fahrradfahrer und Fußgänger unterwegs. | Sammlung Rainer Kolbe
Bild der Woche 143 – Am 9. Dezember 1967 verlässt die Mindener 23 102 mit dem Nahverkehrszug 2613 nach Herford den Bahnhof Bad Salzuflen. | Foto: Gerhard Bothe, Sammlung Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 142 – Die Firma Henschel lieferte 1932 zehn schwere 1'E1'h3-Tenderloks an die Deutsche Reichsbahn, die auf der Höllentalbahn von Freiburg nach Donaueschingen den Zahnradbetrieb mit den Loks der Baureihe 97.2 zwischen Hirschsprung und Hinterzarten ablösen sollten. Obwohl nur drei Jahre später der elektrische Betrieb mit 20 kV, 50 Hz aufgenommen wurde, hielten sich die 85er bis zur Umstellung der Strecke auf das normale Stromsystem. Nachdem 85 004 mit Kriegsschäden ausgeschieden war, wurden acht weitere Loks 1960 z-gestellt und nur 85 007 hatte noch eine Galgenfrist bis zum 4. Dezember 1961. Diese Zeit verbrachte sie beim Bw Wuppertal-Vohwinkel mit Einsätzen als Schublok auf der Rampe Erkrath – Hochdahl. Auf unserem Bild steht sie in diesem Einsatz gemeinsam mit einer 94 hinter einem langen Eilzug. | Foto Carl Bellingrodt, Sammlung Helmut Brinker
Bild der Woche Nummer 141 – Wegen der Corona-Pandemie konnte DGEG-Bahnreisen in diesem Jahr erst im September eine erste Reise durchführen. Diese war dafür wirklich hochkarätig. Als Gäste des Vereins 1889 konnte an einer Salonwagenfahrt mit den bekannten Art-Deco-Wagen der Rhätischen Bahn mit vielen historischen Loks der RhB teilgenommen werden. Die Reise führte über nahezu alle Strecken von RhB und MGB und zuletzt mit der GGB. Im Verlauf der Reise wurden die Salonwagen abschnittsweise durch den Pianowagen (ehemaliger Speisewagen der Berninabahn) und durch die bekannten Gourmino-Speisewagen der RhB ergänzt. Über den Furkapass fuhr die Gruppe dagegen mit historischen Postbussen. Das spektakuläre Ende dieser Reise am 25. September zeigt unser Bild der Woche: Ein Triebwagen der Gornergratbahn schiebt einen Salonwagen zum 3089 Meter hoch gelegenen Bahnhof Gornergrat hinauf. Selbstredend war dieser Gipfelsturm ein Gläschen Winzersekt aus der Bündner Herrschaft wert. | Foto: Christian Rauschkolb
Bild der Woche Nummer 140 – Am 3. Oktober dieses Jahres konnte das DGEG-Eisenbahnmuseum Neustadt an der Weinstraße den VT 608 601 / VS 908 801 präsentieren. Der Eigentümer des einmaligen Fahrzeugs, das auch »General« genannt wird, hatte der Besichtigung der Innenräume zugestimmt (siehe auch Bild der Woche Nummer 139). Das war nur möglich, nachdem zur Schonung der dunkelblauen Teppichböden sämtliche Laufwege mit Malervlies ausgelegt und Absperrbänder gespannt worden waren. Wir zeigen hier einige Einblicke in das komfortable Innenleben des Zuges: (1) Panoramablick aus dem Führerstand des VB 908 in den historischen Pfalzbahnlokschuppen. (2) Jedes Abteil im „General“ besitzt eine eigene Nasszelle mit Dusche, WC und Waschbecken. Die Wände sind allerdings nicht mit Marmor, sondern nur mit bedruckten Kunstharzplatten verkleidet. (3) Blick in eines der Abteile: Von den Sitzen aus sieht man auf die mit Kunstharzplatten in Nussbaumoptik verkleidete Außenwand der Nasszelle. | Fotos: Jürgen Lemke
Bild der Woche Nummer 139 – Am 3. Oktober dieses Jahres konnte das DGEG-Eisenbahnmuseum Neustadt an der Weinstraße den VT 608 601 / VS 908 801 präsentieren. Der Eigentümer des einmaligen Fahrzeugs, das auch „General“ genannt wird, hatte auch der Besichtigung der Innenräume zugestimmt. Der in der Presse lancierte Hinweis, dass US-Präsident John F. Kennedy diesen Triebwagen bei seinem Besuch in der Bundesrepublik im Jahre 1963 genutzt hatte, zeigte Wirkung und lockte über 1000 neugierige Besucher ins Museum. Als Kontrastprogramm zu diesem eleganten und sehr komfortabel eingerichteten Dieseltriebwagen wurde auf dem Nachbargleis den Schlepptriebwagen „Lucy“ bzw. VT 420 (Typ NE 81, ex WEG Bw Neuffen) gezeigt, der von der Firma Thales Deutschland als Versuchsfahrzeug für Neuentwicklungen genutzt wird und zu diesem Zweck schon häufiger im Elmsteiner Tal unterwegs war.
Mehr über beide Triebwagen und Bilder der Innenausstattung des „Generals“ finden Sie im »Forum« in der kommenden Ausgabe unserer Zeitschrift EisenbahnGeschichte. | Foto: Jürgen Lemke
Bild der Woche Nummer 138 – Vor 55 Jahren gab es für Eisenbahnfreunde nur wenige Kommunikationsmöglichkeiten über betriebliche Besonderheiten, außergewöhnliche Zugfahrten oder abweichende Bespannung von Zügen. So gehörte es zu den Glücksfällen, wenn einem solche Gelegenheiten vor die Linse kamen. Am 24. Oktober 1966 war Gerhard Bothe in Bad Salzuflen am Bahnhof, um den morgendlichen E 374 Osnabrück – München aufzunehmen, der planmäßig mit einer Hannoveraner 01 bespannt war. An diesem Tag wurde jedoch ersatzweise die Osnabrücker 01 1094 vorgespannt, die hier auf Abfahrt wartet. Die kohlegefeuerte Lok ist noch mit dem alten hohen Schornstein ausgerüstet, der kurz darauf, wie bei allen Kohleloks, gegen eine breiten und flacheren ausgetauscht wurde. | Foto: Sammlung Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 137 – Am 22. Oktober 1981 wurde mit 104 018 die letzte Lok ihrer Baureihe bei der DB z-gestellt und dann Ende Januar 1982 ausgemustert. Danach verblieb nur noch die schon länger als Museumslok vorgesehene E 04 20, die zeitweise auch betriebsfähig war. Von den 1932 bis 1935 gebauten 23 Loks verblieben nur die E 04 17 bis E 04 22 bei der DB, während 14 Loks nach Rückkehr aus der Sowjetunion bei der DR fuhren – die anderen drei verblieben in der Sowjetunion. Die DB-Loks wanderten 1968 aus Süddeutschland nach Osnabrück aus, von wo sie zwischen Rheine, Osnabrück und dem Ruhrgebiet im Nah- und Eilzugverkehr eingesetzt wurden. Als erste schied 1977 die spätere Museumslok 104 020 aus, je zwei weitere verabschiedeten sich 1979 und 1980, und die 104 018 wurde fortan bei zahlreichen Sonderfahrten eingesetzt. So war sie am 22. August 1981 nach Rüdesheim gekommen, wo sie aus dem vorbeifahrenden Zug aus aufgenommen wurde. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 136 – Nachdem Rübenverkehr auf der Schiene über lange Jahre überhaupt nicht stattfand, ist er in der jüngsten Zeit als zunächst zartes Pflänzchen wieder aufgelebt. Vor gut vierzig Jahren führte er jeden Herbst zu lebhaftem Verkehr auf vielen Landbahnhöfen. Besonders attraktiv war er in Harsefeld Süd, wo mit der BHE-Lok 223 ein Methusalem aus dem Jahr 1916 das Rangiergeschäft absolvierte. Am 9. Oktober 1979 ist sie an der Verladeanlage im Einsatz, während die MaK-Lok 281 den nächsten Zug zusammenstellt. Zwischen den Loks ist die Konstruktion zu sehen, mit der die Rübenwagen angehoben und über den Güterwaggons abgekippt werden. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 135 – Das Bild wurde am 9. Oktober 2019 aufgenommen und zeigt einen Sonderzug der Montenegrinischen Eisenbahn auf der Belgrad-Bar-Linie, gezogen von der in Rumänien 1972 gebauten Lok 461-039, bei einem Fotohalt nahe dem Bahnhof Lutovo (km 369). | Foto: Winfried Rauschkolb
Am 26. September 1971 startete unter dem Motto „Deutschland im Zwei-Stunden-Takt“ das Intercity-System, welches zunächst mit erstklassigen Zügen das bisherige System der F-Züge ablöste und gemeinsam mit den weiterhin geführten TEE-Zügen vor allem Geschäftsreisenden ein attraktives Angebot machte und der Konkurrenz durch Auto und Flugzeug Paroli bieten sollte. Zugpferd der neuen Züge war die ab 1970 in Dienst gestellte Baureihe 103.1, während das Wagenmaterial dem der TEE-Züge entsprechen sollte. Zu Beginn waren allerdings häufig noch blaue Abteilwagen und rote Speisewagen in den Zügen zu sehen, und als Zugloks waren auch 110 und 112 vertreten. Im Juni 1976 rauscht 103 209 mit IC 181 „Jakob Fugger“ auf dem Weg von Bremen nach München ohne Halt durch Treuchtlingen. Der IC 181 hatte in Hannover Anschluss am selben Bahnsteig an TEE 73 „Helvetia“ von Hamburg nach Zürich und in Würzburg an TEE 27 „Prinz Eugen“ von Hannover nach Wien. | Foto: Helmut Bittner, DGEG-Archiv
Bild der Woche Nummer 133 – Mit der Lok V 160 001 wird am 21. September 1960 die erste Lok der einmotorigen Großdiesellokfamilie an die DB abgeliefert, die mit 808 Exemplaren und einer Bauzeit von fast zwanzig Jahren unter den Baureihen V 160, V 162 und V 169 beziehungsweise ab 1968 210 und 215 bis 219 die zahlenmäßig stärkste Strecken-Diesellokbauart der DB darstellt. Die ersten neun Loks hatten eine rundliche Kastenform, die ab V 160 010 durch die markante eckige Form abgelöst wurde, die erstmalig bei der riesigen V 320 001 angewendet wurde. Die „Lollo“ genannten Rundlinge beendeten Anfang der 1980er Jahre ihre Dienstzeit bei der DB mit Güterzugdiensten im Ruhrgebiet. Die Aufnahme der 216 004 vom Bw Gelsenkirchen-Bismarck kehrt am 14. August 1979 aus Duisburg-Hüttenheim in Richtung Duisburg-Hochfeld Süd zurück und begegnet in Duisburg-Wanheim der eckigen Serienlok 216 050 auf dem Weg zu Mannesmann. 216 004 landete 1981 bei der Hersfelder Kreisbahn, während diverse Kolleginnen in Italien eine zweite Karriere begannen. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 132 – Der „Förderverein Bahnbetriebswerk Arnstadt/hist. e. V.“ präsentiert im alten Rundlokschuppen nördlich des Arnstädter Hauptbahnhofes eine beeindruckende Zahl großer (und kleinerer) Dampf- und Diesellokomotiven. Unser Bild der Woche, aufgenommen am 5. September, zeigt 01 1531-1, 38 1182, 89 6311, 118 749-1 und 118 005-8. Wer sich all das genauer ansehen möchte, hat am Wochenende 18./19. September dazu eine sehr gute Gelegenheit beim »Eisenbahnfest im Lokschuppen Arnstadt«. Geboten werden eine Lokparade vor dem Schuppen, die Vorführung der funktionsfähigen Lokomotiven, Führerstandsmitfahrten, eine Modellbahnausstellung und Souvenirverkauf. Als besondere Attraktion wird die Lok 2978 der Baureihe C 5/6 (»Elefant«) von SBB Historic zu Gast sein. Wer nicht laufen kann oder mag, findet einen Bus-Shuttle am Arnstädter Hauptbahnhof. Weitere Infos: www.lokschuppen-arnstadt.de | Foto: Rainer Kolbe
Bild der Woche Nummer 131 – Am 28. August 1986 wurden die letzten drei Triebzüge der Baureihe 456 bei der DB ausgemustert, nachdem die anderen Elektro-„Eierköpfe“ der Baureihe 430 schon zwei Jahre vorher bis auf eine Museumseinheit von den Schienen verschwunden waren. Die Einheit 456 106 + 856 006 + 456 406, die hier am 15. September 1979 als Zug 7321 nach Mosbach gerade den Neckar bei Neckargemünd überquert hat, war die letzte vollständige Einheit, während bei den Einheiten 3 und 5 bereits je ein Wagen durch Wagen der Einheit 1 ersetzt worden waren. | Foto Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 130 – 38 3762 gehörte zu den letzten preußischen P 8 der BD Hannover, die erst im April 1967 in Bremerhaven-Lehe z-gestellt wurde; nur 38 2884 überlebte noch zweieinhalb Monate länger. Da planmäßige Einsätze auch 1966 schon nicht mehr stattfanden, wurden die Loks zu Sondereinsätzen herangezogen. So hat die P 8 am 17. August 1966 die Aufgabe, den E 685 aus Bremen auf den letzten Kilometern von Bremerhaven Hbf nach Bremerhaven-Columbusbahnhof zu befördern. Die Führung des Zuges bis dorthin findet nur bei Schiffsanschluss statt, der an diesem Tage für Passagiere der MS Bremen besteht. Gut zweieinhalb Stunden später wird die P 8 mit Tender voraus um 10.42 Uhr mit dem D 284 nach Basel wieder zurückfahren und so im internationalen Schnellzugverkehr tätig werden. | Foto Gerhard Bothe, Sammlung Dietrich Bothe
Bild der Woche 129 – Die Firma Krauss-Maffei konnte 1961 einen viel beachteten Exporterfolg von sechs dieselhydraulischen 4000-PS-Loks nach Nordamerika verbuchen, dem 1964 ein Folgeauftrag über 15 weitere Loks folgte. Auch wenn diese Ende der 1960er Jahre bereiets wieder auf dem Abstellgleis landeten, wurden weitere 16 Loks 1966 und 1969 nach Brasilien geliefert, die dort bis Anfang der 1980er Jahre eingesetzt wurden. Für den 16-jährigen Gerhard Bothe war es in den Sommerferien 1966 ein besonderes Erlebnis, die Verladung der ersten vier dieser Kolosse auf 1000mm-Spur bei der Verladung auf die MS Braunfels im Bremer Europahafen zu erleben. Am 15. August 1966 hängt Lok 701 der Companhia Vale do Rio Doce (Krauss-Maffei 1966, 19305) am Ladegeschirr des für heutige Verhältnisse winzigen Überseeschiffes, welches sich unter der Last beträchtlich zur Seite neigt. Die Loks wurden übrigens auf normalspurigen Güterwagendrehgestellen nach Bremen gefahren. Undenkbar, dass sich heute bei einem solchen Vorgang Privatpersonen so dicht am Geschehen aufhalten. | Foto Gerhard Bothe, Sammlung Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 128 – Die Baumusterlok 212 001 kam bei LEW 1982 für die Deutsche Reichsbahn in den Versuchsdienst und diente anschließend mit der Nummer 243 001 als Prototyp für die in großer Stückzahl gebaute Baureihe, die nach der Wende sehr schnell auch bei der DB heimisch wurde. Es gab auch Bedarf an Lokomotiven mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Daher wurden ab 1991 mit 112 002 bis 005 die ersten Loks für den Schnellzugdienst gebaut. Ab 1. August 1991 waren 112 003 bis 005 in Seelze stationiert und führten IC-Züge zwischen Hannover und Bremerhaven (»Weser-City«) und Oldenburg (»Oldenburg-City«). Die orientrot lackierten Loks hatten noch ein „Lätzchen“, dass bis zur Fensteroberkante hochgezogen war. Am 20. September 1991 hat 112 004 einen IC nach Hannover Hbf gebracht. Ungewohnt ist die Kombination aus DR-Logo und Nummer nach DB-Schema. | Foto Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 127 – Mit der Ausmsuterung der 78 1001 endete am 29. Juli 1961 die kurze Geschichte der Baureihe 78.10. 1950/51 wurden die beiden P 8-Loks 38 2919 und 38 2890 mit einem Kurztender und neuen Führerhäusern ausgerüstet und durch die neuen Nummern 78 1001 und 1002 zu Tenderloks erklärt. Entgegen den Hoffnungen erwiesen sich die Laufeigenschaften bei Rückwärtsfahrt als recht dürftig, weshalb ein Weiterbau unterblieb. Die Loks wurden zunächst von München und Lindau sowie ab 1955 von Augsburg aus eingesetzt. Nach nur zehn Jahren wanderten die Loks aufs Abstellgleis. Das Foto aus der Sammlung Garrelt Riepelmeier zeigt 78 1002 während der lauftechnischen Untersuchung durch das Lok-Versuchsamt Minden im Juli 1952 in Pressig-Rothenkirchen.
Bild der Woche Nummer 126 – Der Bahnhof Bayrisch Eisenstein/Železná Ruda an der 1877 eröffneten Strecke Plattling - Plzeň erlangte durch den Eisernen Vorhang zweifelhafte Berühmtheit, denn die Grenz zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechoslowakei ging quer durch den Bahnhof. Sowohl Empfangsgebäude als auch Gleise waren 1953 durch Mauer und Zaun getrennt worden. Am 2. Juni 1991 war mit dieser Trennung Schluss, die Gleise waren wieder durchgängig befahrbar, wenn auch weiterhin umgestiegen werden musste. Am 22. Juli 2003 gab es ungestörten Durchgang und Blick vom tschechischen Teil auf das im Hintergrund sichtbare Betriebswerk auf bayerischer Seite. Der Triebwagen 831 212 macht sich mit dem Beiwagen 020 023 als R 7547 auf den Weg nach Klatovy, nachdem er zuvor über die Gleise der deutschen Seite umgesetzt hatte. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 125 – Eine E 94 auf dem Kuckucksbähnel? Nachdem die E 94 088 der Stuttgarter EZW (Elektrische Zugförderung Württemberg e.V.) ca. acht Wochen im Bw Neustadt für ihre bevorstehende Hauptuntersuchung instandgesetzt und überholt worden ist, wurde die Lok am 27. Juni 2021 für eine erste Probefahrt als Vorspannlok beim Kuckucksbähnel eingesetzt. Die Ellok schleppte den Zug der DGEG-Museumsbahn bis nach Lambrecht. | Foto: Jürgen Lemke
Bild der Woche Nummer 124 – Tagesaktuell, und doch sehr bald wieder Geschichte: Der ICE-Halt im kleinen, großen Eichenberg. Wegen der Sanierung der Schnellfahrstrecke von Göttingen nach Kassel werden ALLE Züge noch bis 16. Juli über die alte Nord-Süd-Strecke geleitet. Die IC- und ICE-Züge der Linie 26 halten dabei auch in Eichenberg, um Anschlüsse Richtung Thüringen zu bieten. Das Bild vom 4. Juli zeigt ICE 1579 von Hamburg-Altona nach Karlsruhe beim Halt an Gleis 3. Am nicht genutzten, aber nach wie vor (für Eisenbahnfotografen) zugänglichen Nachbarbahnsteig fährt ein weiterer ICE ohne Halt gen Norden. Ganz rechts der 1990 wiedereröffnete Bahnsteig für die Züge von und nach Thüringen. | Foto: Jannes Kolbe
Bild der Woche Nummer 123 – Noch nie war die Brohltalbahn-Dampflok 11sm auf anderen Gleisen im Einsatz als auf der heimischen Meterspurstrecke zwischen Brohl-Lützing und Kempenich. Mit 115 Jahren tritt die „alte Dame“ in diesen Tagen ihre erste Urlaubsreise nach Frankreich an, um dort an der „Fête de la Vapeur“ teilzunehmen, dem größten Dampffestival Europas.
1906 wurde die Maschine gemeinsam mit zwei Schwesterloks für die Brohltalbahn gebaut, um insbesondere auf der Talstrecke zwischen Brohl und Oberzissen schwächere Loks der ersten Betriebsjahre abzulösen: Das „sm“ steht für „schwere Mallet“.
Diesen Aufgaben kam die Lok bis 1966 zuverlässig nach. Nachdem die Schwesterloks 10sm und 12sm längst abgestellt und verschrottet worden waren, führte für die 11sm die Einführung neuer Dieselloks zur endgültigen Abstellung. Mehrfach zur Verschrottung vorgesehen, wurde sie von der DGEG gerettet und m DGEG-Museum Viernheim ausgestellt. Damit hatte die Lok zwar die Brohler Gleise verlassen – aus eigener Kraft gerollt ist sie in Viernheim aber nie.
1989 gelang es der Interessengemeinschaft Brohltal-Schmalspureisenbahn e. V. (IBS), die Lok als Leihgabe wieder nach Brohl zu überführen und später zurückzukaufen. Nach langen Jahren des Spendensammelns ist es der IBS schließlich 2015 gelungen, die – inzwischen als rollendes Denkmal eingetragene – Lok wieder in Betrieb zu nehmen.
Die 11sm hat nun die Ehre, beim größten Dampffestival Europas, der „Fête de la Vapeur“ auf der Meterspurbahn in der Somme-Mündung südlich von Calais in Frankreich teilzunehmen: Vom 2. bis 4. Juli wird sie zwischen dem SNCF-Anschlussbahnhof Noyelles-sur-Mer und Saint-Valery-sur-Somme sowie auf dem Abschnitt nach Cayeux-sur-Mer bzw. Le Crotoy rund um die Mündung der Somme im Einsatz sein!
Die meterspurige Strecke der Chemins de Fer de la Baie de Somme ist in Summe rund 26 km lang und wird – ähnlich wie die Brohltalbahn – seit 1971 ehrenamtlich als Touristikbahn betrieben. Die „Fête de la Vapeur“ muss coronabedingt in diesem Jahr kleiner ausfallen als üblich, eine Anreise lohnt sich aber dennoch. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite der Brohltalbahn, klicken Sie hier. | Foto: Michael Haubner
Bild der Woche Nummer 122 – Vor fünfzig Jahren war die Welt im Bahnbetriebswerk Löhne noch weitgehend in Ordnung. Auch wenn die Beheimatung eigener Dampfloks bereits am 1. Februar 1970 mit der Abgabe nach Hameln endete, waren weiterhin Loks aus Hameln, Ottbergen und Rheine tagtäglich hier zu sehen. Auf der Aufnahme vom 18. Juni 1972 rückt gerade die Rheiner 043 672 aus, um einen Güterzug in die Heimat zu übernehmen. Die Oberleitungsspinne deutet darauf hin, dass neben Dieselloks auch E-Loks im Bw ihren Ruheplatz fanden. Heute sind hier nur noch Ruinen und üppiges Grün zu finden. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 121 – Wenn heute ein Triebfahrzeug ausfällt, ist die Folge für die Fahrgäste meist eine Wartezeit von vielen Stunden, bis entweder ein Ersatzfahrzeug zum Abschleppen bereitsteht oder eine Evakuierung erfolgt. Vor vierzig Jahren wurde die nächstbeste gerade verfügbare Lok vor den Zug gespannt und die Fahrt ging weiter. So hat am 4. Juni 1981 die 110 117 von einer ausgefallenen 103 den IC 528 »Drachenfels« aus München übernommen und an den Zielort Hannover gebracht.
Bild der Woche 120 – Als vor dreißig Jahren der ICE-Verkehr aufgenommen wurde, standen rechtzeitig auch die sogenannten Tunnel-Hilfszüge zur Verfügung, die vor allem bei Unfällen in den langen Tunneln der Neubaustrecken zur Gefahrenabwehr und -bekämpfung sowie zur Rettung und Versorgung von Personen eingesetzt werden sollen. Die Züge bestehen aus zwei Transportwagen, einem Gerätewagen, einem Löschmittelwagen sowie einem Sanitätswagen. Als Zugloks dienen je zwei umgebaute V 100. Am 2. Juni 1991 müssen 214 246 und 214 245 jedoch für keinen EInsatz ausrücken und warten in Kassel Hbf darauf, auch weiterhin nicht benötigt zu werden. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche 119 – Vor dreißig Jahre wurde am 2. Juni 1991 bei der Deutschen Bundesbahn der ICE-Verkehrs aufgenommen. Gleichzeitig ging der konplett umgebaute Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe in Betrieb. Auf dem Bahnsteig tummeln sich zahlreiche Schaulustige, als 401 008/508 als ICE 792 „Seewind“ nach Hamburg am Eröffnungstag den Bahnhof mit seiner damals futuristisch anmutenden Architektur erreicht. | Foto Dietrich Bothe
Bild der Woche 118 – Im Mai 1996 kehrte fast vierzig Jahre nach ihrer Ausmusterung als 18 478 bei der DB die bayerische S 3/6 3673 betriebsfähig auf die Gleise zurück. Nachdem sie von einem Schweizer Privatmann vor der Verschrottung bewahrt wurde, gelang es dem Bayerischen Eisenbahnmuseum in Nördlingen Jahrzehnte später, die Lok zu erwerben und aufzuarbeiten. Im Rahmen eine mehrtägigen Rundreise meldete sich die Maschine eindrucksvoll zum Dienst zurück. Zusammen mit der Angstlok 01 066 ergänzt sie am 23. Mai in Paderborn aus dem Feuerwehrschlauch ihre Wasservorräte, ehe es Richtung Hamm weitergeht. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche 117 – Fotoparade am 20. Mai 2018 anlässlich der Pfingstdampftage mit 01 1061 (Dampflokmuseum), 52 8079 (Wedler Franz Logistik), 52 5804 (Dampflokmuseum), 01 519 (Eisenbahnfreunde Zollernbahn), 01 509 (Pressnitztalbahn), 18 612 (Dampflokmuseum) im Deutschen Dampflokmuseum Neuenmarkt-Wirsberg. | Foto Christian Krodel
Bild der Woche Nummer 116 – Vor siebzig Jahren fand am 2. Mai 1951 eine bemerkenswert Langstreckenfahrt mit drei neuen Doppelstockwagen der DB von Hamburg-Altona nach München statt. Die Fahrt über 820 Kilometer sollte eigentlich von der seit Oktober 1950 beim Versuchsamt in Minden vorhandenen 18 323 durchgeführt werden. Da sie aber wegen eines Lagerschadens ausfiel, wurde die 39 Jahre alte 18 451 vor den Zug gespannt, die die Fahrt ohne Feuerbehandlung und im F-Zug-Fahrplan erledigte. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 125 km/h, die Durchschnittsgeschwindigkeit 87,8 km/h. Von den stahlblau lackierten Doppelstockwagen machte der 3.-Klasse-Wagen „schlapp“ und musste unterwegs ausgesetzt werden. Die beiden anderen Wagen der 22,4-Meter-Bauart waren ein 2./3.-Klasse-Wagen und ein gemischtklassiger Wagen mit Speiseraum. Drei weitere Doppelstockwagen mit 26,4 Metern Länge waren neben dem Erbe der Gelenkwagen der ehemaligen LBE die einzigen Doppelstockfahrzeuge der „alten“ DB, ehe diese Bauform nach der Wende zum Standard wurde. Die Zuglok 18 451, die zur sogenannten hochhaxigen Bauart der bayerischen S 3/6 mit Zwei-Meter Treibraddurchmesser zählt, musste knapp ein Jahr nach dieser Fahrt den Dienst quittieren, ist aber im Deutschen Museum in München erhalten geblieben. Weitere Informationen und Fotos der Fahrt am 2. Mai 1951 finden sich übrigens in Heft 82 der Eisenbahn-Geschichte. | Foto (in Hamburg-Altona): Sammlung Garrelt Riepelmeier
Bild der Woche 115 – Üblicherweise hätte Anfang Mai 2021 eine Mitgliederversammlung der DGEG stattfinden sollen. Wegen der immer noch Besorgnis erregenden Pandemielage ist das aber auch 2021 nicht möglich. Daher soll an dieser Stelle an die Mitgliederversammlung von 1992 in Karlsruhe erinnert werden.
Damals fand u. a. eine Sonderfahrt mit dem historischen Schienenbus der DB 795 240-1 statt, die auf der neue Hardtbahnstrecke (S 1 und S 11 im Karlsruher S-Bahnnetz, AVG) bis Linkenheim Friedrichstraße führte. Ab hier verläuft die Strecke im Straßenplanum durch den Ortskern. Nur um wieder die Rückfahrt antreten zu können, musste der Triebwagen, um ins Gegengleis zu kommen, einige Meter in den öffentlichen Straßenraum fahren. So etwas war unter AVG-Leitung von Dieter Ludwig und Georg Drechsler möglich. Vermutlich würde man sich das heute nicht mehr trauen ...
Im weiteren Verlauf der Fahrt wurde neben dem VT 95 auch der damals neue 8x-Gelenk-Tw 581 genutzt, mit dem die Teilnehmer der Sonderfahrt ins damalige Kernforschungszentrum Karlsruhe fahren konnten, was nur durch die Fürsprache unseres Mitgliedes Dr. Günter Koch möglich wurde.
Die heutige Hardtbahn hatte ihren Ursprung in der 1870 eröffneten, zunächst Rheinbahn genannten Bahnlinie von Mannheim über Graben-Neudorf und Hochstetten zum alten Karlsruher Hbf. Wegen des dort notwendigen Richtungswechsels konnte diese Strecke aber nie den überregionalen Fernverkehr Mannheim – Basel an sich ziehen. Und nach Eröffnung der 1895 gebauten strategischen Bahn Graben-Neudorf – Blankenloch – Karlsruhe – Durmersheim – Rastatt – Wintersdorf – Roeschwoog – Hagenau verlor die Bahn über Hochstetten bereits vor 1900 stark an Bedeutung. 1967 wurde der Personenverkehr eingestellt. Nur der Anschluss zum Kernforschungszentrum und zu einem Lager der US-Army bewahrte den Abschnitt südlich Leopoldshafen vor dem Abbau.
Abschnittsweise wurde 1974 bis 1989 von der AVG der Betrieb wieder aufgenommen, wobei ab der Pfinzkanalbrücke vor Leopoldshafen zur besseren Erschließungswirkung eine neue Trassierung gewählt wurde. Auch heute gibt es noch Diskussionen, ob die Bahn wieder bis Graben-Neudorf aufgebaut werden soll oder auf völlig anderem Weg über Russheim nach Phillipsburg.
Foto: Winfried Rauschkolb
Vor 50 Jahren wurde am 28. April 1971 die 218 101 als erste Serienlok der finalen Variante der V 160-Familie abgenommen und beim Bw Flensburg in Dienst gestellt. Rasch folgten weitere Loks der ersten Serie, wodurch im hohen Norden Loks der Baureihe 215 freigesetzt wurden, die zuvor den Dampfloks den Garaus gemacht hatten. Von den 398 gebauten Serien-218 waren zeitweise bis zu 75 Exemplare in Flensburg stationiert und im ganzen Norden unterwegs. In den Laufplänen wurden teilweise Tageswerte von über 1000 km erreicht, wobei der Durchschnitt zumeist gut 600 km betrug.
Auf dem Foto ist der Erstling am 14. August 1981 gegen 15 Uhr mit dem D 339 Westerland–Berlin gerade in Niebüll angekommen. Während des elfminütigen Aufenthaltes stellt die Lok an der Zugspitze einen DR-Speisewagen bei. Aus Dagebüll kommt hingegen kein Kurswagen, weil die Verbindung nach Berlin von dort vormittags bedient wird. Der Kurswagen der Gegenrichtung ist mit dem D 338 um viertel nach zwei Uhr in Niebüll angekommen. Der D 339 bekommt dann in Büchen noch einmal Kurswagen aus Kiel und Neustadt (Holst) beigestellt. – Auf der Marschbahn kann man zwischen Itzehoe und Westerland auch heute noch Fernverkehr mit 218 erleben. – 218 101 wechselte 1995 nach Lübeck, war von 1998 bis 2005 in den neuen Bundesländern stationiert, beendete ihr aktives Lokleben 2009 in Frankfurt und wurde 2013 verschrottet. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche 113 – Mit einem Fotogüterzug verlassen die 1918 gebaute und von der Heeresfeldbahn übernommene 99 5906 und die zwanzig Jahre ältere 99 5903 am 4. April 1999 den Bahnhof Benneckenstein, nachdem sich gerade rechtzeitig ein Gewitterguss verzogen hat und die Sonne wieder zum Vorschein gekommen ist. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche 112 – Zur Erstausstattung der Nordhausen–Wernigeroder Eisenbahn gehört die 1897 gebaute Lok 11, die inzwischen mit neuem Kessel ausgerüstet bei der Reichsbahn die Nummer 99 5901 erhielt. Gemeinsam mit 99 5906 ist die Lok am 3. April 1999 mit einem Sonderzug am Hasselkopf unterhalb von Drei Annen Hohne zu sehen. Am Zugschluss hilft 99 5903. Bei 99 5906 handelt es sich übrigens um eine 1918 erbaute Malletlok für, die die NWE als Ersatz für mehrere im Ersten Weltkrieg an die Heeresbahn abgegebene und nicht zurückgekehrte Loks erhielt. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 111 – Zwischen dem 12. Juli 1897 und dem 27. März 1899 wurde die Harzquerbahn Nordhausen–Wernigerode eröffnet. Mit dem letzten Abschnitt zwischen Benneckenstein und Drei Annen Hohne wurde gleichzeitig auch die Brockenbahn eröffnet. Im Jahre 1999 beging die Harzer Schmalspurbahn das hundertjährige Jubiläum der Eröffnung der Gesamtlinie mit einer mehrtägigen Festveranstaltung. Deutlich weniger im Fokus stand dabei das fünfzigjährige Jubiläum der Übernahme der Bahn am 1. April 1949 „in Volkes Hand“, also die Verstaatlichung. Mehr als neun Jahre nach dem 9. November 1989 nachvollziehbar ...
Aus Anlass des Jubiläums wurde die 99 222 wieder in Betrieb genommen, die mit einem Fotogüterzug bei Sorge den Brückenkopf der seit Ende des Zweiten Weltkriegs unterbrochenen Südharzeisenbahn passiert. Bei der Lok handelt es sich um die letzte Überlebende der drei von der Reichsbahn 1931 für die Strecke Eisfeld–Schönbrunn in Betrieb genommen Loks, von denen die beiden anderen in Norwegen verblieben. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 110 – Eine extrem kurzlebige Blüte der Bahnreform war die Dortmund-Märkische Eisenbahn, die vom 30. Mai 1999 bis zum 11. Dezember 2004 die Strecke Dortmund – Lüdenscheid befuhr, die 1996 als Pilotprojekt ausgeschrieben worden war. Mit vier Talent-Triebwagen wurde der Betrieb der Volmetalbahn genannten Verbindung durchgeführt. Einer der Triebwagen ist am 30. März auf Schulungsfahrt auf den Gleisen der Dortmunder Eisenbahn im Hafenbahnhof Nord unterwegs. Die Triebwagen wurden 2004 an die Leasinggesellschaft Alpha Trains verkauft. Heute betreibt DB Regio den Verkehr. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 109 – Die wenigsten Eisenbahnfreunde dürften diesen Zug fotografiert haben. Helmut Bittner scheute aber auch die nächtliche Stunden nicht, um im März 1973 die Hofer 001 168 mit dem E 1538 festzuhalten, der Hof um 2:40 Uhr verlassen wird und sein Ziel Bayreuth um 4:00 Uhr erreicht, nachdem die 01 in Neuenmarkt-Wirsberg abgespannt hat. | Foto Helmut Bittner, DGEG-Archiv
Bild der Woche Nummer 108 – Nach den Rheingold-Loks E 10 1265 bis E 10 1270 wurden 1963 und 1964 die Rheinpfeil-Loks E 10 1309 bis E 10 1312 in Dienst gestellt, die sich von ihren Vorgängern durch die Griffstangen und Trittbleche an der Frontseite unterschieden. 112 311 ist an einem Märzmorgen 1970 mit F 28 „Rheinblitz“ von Dortmund nach München bei Koblenz unterwegs. | Foto: Helmut Bittner, DGEG-Archiv
Bild der Woche 107 – Vor 25 Jahren kehrt Anfang März 1996 mit 01 1102 eine Stromlinienlok auf die Gleise zurück und war mit ihrem ersten offiziellen Sonderzug im Thüringer Wald unterwegs. Die Lok war mit ihrem Neubaukessel und Ölfeuerung unter der Verkleidung historisch natürlich nicht korrekt und durchaus umstritten. Nichtsdestotrotz gab sie die Anmutung des eleganten Renners der Reichsbahnzeit beeindruckend wieder und vermittelte einen Eindruck von dem, was seinerzeit im Schnellverkehr vorgesehen war, aber wegen des Krieges nie zum Tragen kam. Im Bw Arnstadt ergänzt die Lok am 2. März ihre Vorräte. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 106 – Letzte Schneereste liegen am 5. März 1979 bei Haselünne rechts und links der Gleise, während die Deutz-Lok D 01 einen Güterzug nach Meppen bringt. Während der Personenverkehr auf der Meppen-Haselünner Eisenbahn seit 50 Jahren eingestellt ist, nahm der Güterverkehr seit Ende der 1970er Jahre erfreulich zu. Daneben werden, wenn die Pandemielage es wieder zulässt, Museumsfahrten angeboten. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 105 – Vor 45 Jahren gab es bei der DB nur noch spärlichen Dampfbetrieb. Immerhin standen aber noch allerletzte Reisezüge auf dem Plan. Früh morgens wurden auf dem beachtliche zehn Kilometer langen Abschnitt vorn Bad Harzburg nach Goslar zwei Eilzüge mit Dampf gefahren. Am 24. Februar 1976 steht die 051 761 mit dem E 3104 nach Köln zur Abfahrt bereit, während links im Hintergrund 050 778 darauf wartet, kurz darauf den E 3536 nach Flensburg ebenfalls bis Goslar zu bringen. Die beiden Loks gehörten zum Bw Lehrte, wo zum Sommerfahrplan der Einsatz der 50er endete. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 104 – Im Februar 1967 sind die ölgefeuerten Kasseler 44 noch unangefochtene Beherrscher des Güterverkehrs über die steigungsreiche Strecke vom Ruhrgebiet in ihre Heimat. In Altenbeken hat 44 087 mit ihrem Güterzug den Bahnhof bereits durchfahren und erreicht gerade die Einfädelung der Umgehungskurve aus Richtung Hannover in Richtung Kassel. | Foto: Helmut Bittner, DGEG-Archiv
Bild der Woche Nummer 103 – Die Arbeit der Rangierer ist auch heute noch besonders im Winter beschwerlich. Am 1. Februar 1965 haben Zugführer und Rangierer in Barntrup das Zusammenstellen des Ng nach Hameln erledigt und stellen sich für ein Erinnerungsfoto bereit. Wenig später wird 86 506 den Zug am Samstagnachmittag nach Hameln bringen. | Foto Gerhard Bothe, Sammlung Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 102 – Die gut dreißig Jahre alten Loks der Baureihe 120.1 sind mittlerweile aus den Diensten von DB Fernverkehr und Regio ausgeschieden. Vor zehn Jahren war 120 201, die ehemalige 120 116, noch mit dem RE 33011 nach Rostock unterwegs und verlässt hier Hamburg Hbf. Rechts die ehemalige Hamburger Münzprägeanstalt. Aufnahme vom 30. Januar 2010. | Foto Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 101 – Szene an der Ladestraße Anfang 1965 in Barntrup. Der Mercedes-LKW bringt Ladung für den Gm-Wagen. Dahinter steht ein Pwgs41 als Gütertzugbegleitwagen. Links haben zwei Otmm52 Kohlen für den örtlichen Kohlenhandel gebracht. | Foto Gerhard Bothe, Sammlung Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 100 – IC 185 »Nordwind« machte am 18. Januar 1979 seinem Namen Ehre, als er mit der Münchener 111 107 auf dem Weg von Bremen nach München bei Letter die Leine überquert. | Foto: Dietrich Bothe
Am 10. Januar 1926 wurde mit 01 008 die erste 01 der Deutschen Reichsbahn von der Lokomotivfabrik Borsig mit der Fabriknummer 12000 ausgeliefert und am 28. Januar 1926 abgenommen. Zuvor waren Ende 1925 bereits die ersten Vierzylinder-Verbundloks der Baureihe 02 von Henschel abgeliefert worden. 01 008 wurde als letzte der Vorserienloks im Dezember 1973 ausgemustert. Zuvor hatte sie im Ruhrgebiet eine DGEG-Sonderfahrt absolviert und war unmittelbar danach ins Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen gekommen, wo sie auch heute noch bewundert werden kann. Das Foto zeigt die Lok mit dem Nahverkehrszug 1867 nach Trier am 5. Oktober 1967 in Saarbrücken Hbf. | Foto: Gerhard Bothe, Sammlung Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 98 – Liebe DGEG-Mitglieder, liebe Freunde historischer Eisenbahnen. Wir wünschen Ihnen ein gutes, gesundes neues Jahr! Es wird für Sie und für uns alle viele mögliche Wege bereithalten und so manche Verzweigung. Hoffentlich wird es nicht so unübersichtlich wie das Vorfeld des Bahnhofs Newcastle-on-Tyne ... | Ansichtskarte Sammlung Rainer Kolbe
Bild der Woche Nummer 97 – Liebe DGEG-Mitglieder, liebe Freunde historischer Eisenbahnen. Wir wünschen Ihnen - trotz und gerade wegen aller Einschränkungen - ein geruhsames, glückliches Weihnachtsfest. Mit Abstand und ohne Maske stoßen wir mit Ihnen an auf bessere Zeiten. Und darauf, dass wir auch wieder gemeinsam im Speisewagen reisen, essen und trinken können. Wie das Mitte der 50er Jahre aussah, sehen Sie auf der werbenden Ansichtskarte der DSG. | Sammlung Rainer Kolbe
Bild der Woche Nummer 96 – Am 7. Dezember 1985 jährte sich die Eröffnung der ersten öffentlichen Dampfeisenbahn auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland zum 150. Male. Wenige Tage vorher begegneten sich am 30. November der Adler-Nachbau und der jüngste Spross der DB anlässlich einer Veranstaltung einer lokalen Einzelhandels-Werbegemeinschaft. Mit beiden Zügen wurden an diesem Tag Pendelfahrten zwischen Herford und Bad Salzuflen unternommen. Zur Eröffnung der Veranstaltung fand eine Paralleleinfahrt der beiden ungleichen Züge in Herford statt. Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 95 – Am 27. November 1970 wurden mit den in Köln Eifeltor beheimateten 041 253 und 041 334 die beiden letzten 41er mit Altbaukessel bei der DB ausgemustert. Zum gleichen Termin ereilte dieses Schicksal auch für der kohlegefeuerten Neubaukesselloks, denen 1971 noch ein paar weitere folgten. Nur die ölgefeuerten Schwestern blieben danach bis zum Ende der DB-Dampfzeit noch im Einsatz. Die beiden Altbaukesselloks wurden zuvor im September z-gestellt. Die Aufnahme von Dietrich Bothe zeigt 041 253-6 am 26. April 1970 mit einem Sonderzug aus Köln in Koblenz-Mosel, den sie hier an 001 128 weitergibt, die die Moselstrecke bis Trier befährt, ehe als letzte Etappe der Zug mit 003 276 durch die Eifel nach Köln zurückfährt. Als kleines Zahlenspiel am Rande sei bemerkt, dass die Lok mit alter Nummer die Ziffern 1 bis 5 und mit neuer Nummer die von 0 bis 6 jeweils einmal aufweist. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 94 – Zum November 2000 wurde bei der S-Bahn Hamburg die 1. Klasse abgeschafft, die bei den traditionell dreiteiligen Gleichstromzügen jeweils den kompletten Mittelwagen umfasste. Während ursprünglich tatsächlich Polsterklassen-Komfort geboten wurde, fanden sich bei der Ende der 1990er Jahre in Dienst gestellten Baureihe 474 nur noch Armlehnen als Unterscheidungsmerkmal. Mit Abstellung der Baureihen 471 (ET 171) und 470 (ET 170) in den Jahren 2001 und 2002 verschwand der alte Flair, und seit 2018 geht es zunehmend den Zügen der Baureihe 472/473 an den Kragen. Die am 10. April 2000 entstandene Aufnahme der modernisierten 471 128 und 116 als S 21 nach Elbgaustraße lässt deutlich den gelben Farbstreifen als Markierung für die 1. Klasse am Mittelwagen erkennen. Der Zug ist unterwegs auf der Verbindungsbahn zwischen Dammtor und Sternschanze. Im Hintergrund grüßt der ehemals größte Wasserturm Europas, der zum Aufnahmezeitpunkt noch einer neuen Nutzung harrte, die einige Zeit später im Umbau in ein Hotel mündete. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 93 – Nachdem die letzte Fahrt von DGEG Bahnreisen Ende Februar statt fand und alle weiteren Veranstaltungen abgesagt werden mussten, war durch den milden Verlauf der Pandemie im Sommer die Hoffnung entstanden, im Herbst wieder mit Fahrten beginnen zu können. Tatsächlich konnte eine kleine Gruppe vom 11. bis 18. September bei traumhaftem Wetter eine Reise in die Zentralschweiz unternehmen.
Das Bild zeigt die SBB-Lok Ae 6/6 11411 vor dem Erlebniszug San Gottardo in Erstfeld am 12. September vor Abfahrt nach Bodio. Der Zug wurde von SBB Historic betrieben und während der Reise gab es viele Erklärungen durch das Begleitpersonal. So war z. B. in Göschenen auch ein Besuch im sogenannten Visierstollen möglich, der zur Bauvorbereitung des alten Gotthardtunnels gebaut worden war. Nach Rückkehr von der Schweizreise gingen die Infektionszahlen wieder in die Höhe, so dass diese sicher gutgelungene Veranstaltung keinen Neuanfang, sondern nur ein bescheidenes „Es gibt uns noch“ darstellte. Alle weiteren Fahrten für dieses Jahr mussten mittlerweile abgesagt werden. Es bleibt zu hoffen, dass die Situation sich spätestens Ende des Winters wieder beruhigen wird. | Foto: Winfried Rauschkolb
Bild der Woche Nummer 92 – Am 21. Oktober 1980 wurde mit den beiden Loks 220 001 und 265 004 die letzten Exemplare der Vorserienbauart der V 200 sowie der Baureihe V 65 ausgemustert. Die fünf Vorserienloks der V 200 kamen als Pioniere der dieselhydraulischen Großdieselloks 1953 auf die Schienen der DB und prägten mit den folgenden 81 Serienloks und den 50 stärker motorisierten V 200.1 auch durch ihr zeitlos schönes markantes Design sofort das Bild der modernen DB. Nach zwei Ausmusterungen 1978 folgten die drei weiteren Maschinen 1980. Während die DB-Museumslok V 200 002 im Oktober 2005 in Nürnberg verbrannte, existiert die 001 noch heute.
Die 1956 in 15 Exemplaren beschaffte Baureihe V 65 entstammte dem Typenprogramm von MaK, welches basierend auf zwei Vorserienloks von 1951 ab 1953 außerordentlich erfolgreich zwei- bis vierachsige Stangendieselloks mit Motorleistungen zwischen 240 und 1200 PS umfasste, die von Privat- und Industriebahnen im In- und Ausland in großer Stückzahl abgenommen wurden. Die DB setzte nur mit der V 65 auf dieses Pferd und orderte ansonsten speziell für sie entwickelte Typen. Nach ersten Einsätzen im Nahverkehr in Hessen kamen die Loks Anfang der 1960er Jahre in den Norden und wurden in Hamburg und Puttgarden im Rangierdienst eingesetzt. Die Ausmusterungen begannen 1976. V 65 001 ist betriebsfähig und V 65 011 nicht betriebsfähig erhalten. 265 004 landete nach ihrer Ausmusterung für kurze Zeit bei der Bentheimer Eisenbahn und wurde 2006 in Italien verschrottet. Die Aufnahme zeigt sie im April 1978 im Bw Hamburg-Altona. | Foto: Helmut Bittner, DGEG-Archiv
Bild der Woche 091 – Am 5. und 6. Oktober 1955 wurden die beiden Loks 66 001 und 002 von der Firma Henschel an die DB abgeliefert. Die Baureihe 66 stellte die nahezu perfekte Realisierung der Dampflok klassischer Bauart dar. Trotz ihrer geradezu zierlich anmutenden Bauart war sie außerordentlich leistungsfähig und überzeugte mit sparsamen Verbrauchswerten, hervorragenden Laufeigenschaften und guter Beschleunigung. Sie krankte einzig daran, dass die Zeit an ihr vorbeigezogen war und sie schlicht nicht mehr gebraucht wurde. So wie von der letzten Neubaulok-Baureihe 10 wurden nur zwei Exemplare gebaut; 66 001 verfehlte ihren elften Geburtstag in DB-Diensten um drei Tage, 66 002 ihren zwölften um einen Monat. Letztere blieb aber in der Obhut der DB immerhin erhalten und kann, so wie auf der Aufnahme von Dietrich Bothe am 7. Oktober 1985 auch heute noch im Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen bewundert werden.
Bild der Woche 90: Am 30. September 1985 wir mit 613 620, 913 012 und 913 603 die letzte Garnitur der Diesel-Eierköpfe offiziell durch die DB ausgemustert, nachdem sie bereits zuvor als betriebsfähige Museums-Einheit aufgearbeitet und bei den berühmten Nürnberger Paraden zum 150-jährigen Bahnjubiläum eingesetzt wurde. Auch nach ihrer Ausmusterung war dieser ehemalige VT 08 im Museumsverkehr im Einsatz. Der Plandienst für die Baureihe 612 und 613 endete bereits zum Ende des Winterfahrplans 1984/85. Auf der Aufnahme vom 28. Dezember 1981 ist 613 620 als E 3704 aus Braunschweig in Bielefeld angekommen und trifft dort auf den E-Eierkopf 430 111, der als E 3622 aus Hamm in die Leineweberstadt gekommen ist. Der Einsatz der 430er endet schon im Frühjahr 1984, während die verwandte Baureihe 456 immerhin bis 1986 durchhielt. Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche 89 - Am 17. September 1940 wurde mit 01 1105 die letzte von 55 gebauten Exemplaren der schweren Stromlinienloks von der Deutschen Reichsbahn abgenommen. Die weiteren in Auftrag gegebenen Loks bis zur Nummer 01 1205 wurden zu Gunsten „kriegswichtiger“ Güterzugloks storniert. Und auch die wenigen gelieferten Loks haben niemals die für sie vorgesehenen Leistungen mit schnellen Zügen gefahren. Die elegante Verkleidung wurde nach kurzer Zeit auf das für die Kesselisolierung notwendige Maß zurückgebaut und verlotterte zusehends.
Nach dem Krieg folgte zunächst die komplette Entfernung der Stromlinienverkleidung und später die Neubekesselung sowie die Ausrüstung der meisten Maschinen mit Ölfeuerung. In diesem Zustand leisteten die Paradepferde der Bundesbahn Dienst bei den Bw Bebra, Kassel, Osnabrück, Hamburg-Altona und zum Schluss Rheine. 012 105, wie die Lok seit 1968 hieß, ist auf der Marschbahn im August 1970 bei Heide unterwegs.
Foto: Helmut Bittner, DGEG-Archiv
Bild der Woche Nummer 88 – Nachdem 1965 vier Vorserienloks der Baureihe E 03 den Versuchsbetrieb aufnahmen, begann die Serienlieferung der Baureihe 103 mit der Lok 103 109 am 8. September 1970, der bis 1974 weitere 144 Loks folgten. Am 3. Juni 1976 wartet der Erstling in Hannover Hbf mit der nicht ganz standesgemäßen und ziemlich bemerkenswerten Wagengarnitur des E 2077 nach Frankfurt auf die Abfahrt. Der Zugbegleiter überreicht gerade die Papiere an den Lokführer. 103 109 unterschied sich von ihren Schwestern durch den mit einer silbernen Farbfläche unterlegten Lüfterbereich. Noch trägt die Lok Scherenstromabnehmer und Schürze im Frontbereich.
Bild der Woche Nummer 87 – Vor 50 Jahren wurde am 24. Juni 1970 mit der Lok 098 812-1 die letzte Bundesbahndampflok einer nicht-preußischen Länderbahnbauart ausgemustert. Die Lok war 1914 als bayerische GtL 4/4 2562 von Krauss unter der Fabriknummer 6911 gebaut worden. Damit war sie eine der nur dreizehn Loks ihrer Bauart, die 1911 (2 Lok) und 1914 von der K.Bay.Sts.B. beschafft wurden. Von 1921 bis 1924 beschaffte dann die Deutsche Reichsbahn weitere 87 Loks noch unter bayerischer Nummer und schließlich 1927/28 die Gruppenverwaltung Bayern noch einmal 17 Loks mit Reichsbahnnummer. 29 Loks wurden von 1934 – 1941 zwecks Erhöhung der Geschwindigkeit mit einer vorderen Laufachse versehen und als 98 1101 – 1129 eingereiht. Zusammen mit den von 1929 bis 1933 nachgebauten 98 1001 bis 1045, die eine hintere Laufachse aufwiesen, dominierten diese Bauarten den Lokalbahnverkehr in Bayern bis Anfang der 1960er Jahre.
Am 22. November 1966 wurde 98 1005 als letzte ihrer Baureihe ausgemustert. 98 1125 wurde formal, aber nicht tatsächlich umgezeichnet, sondern unter der neuen Nummer 097 125-9 am 12. März 1968 als letzte ihrer Art ausgemustert. Die Nachbaulok 098 886-5 folgte als vorletzte ehemalige GtL 4/4 am 4. März 1970. 098 812-1 konnte am 21. Juni 1970 mit einem DGEG-Sonderzug von Würzburg über Gemünden (hier war 140 275 am Zug), Bad Kissingen und - Schweinfurt zurück nach Würzburg aus dem aktiven Dienst verabschiedet werden, ehe sie am 23. z-gestellt und dann am 24. Juni ausgemustert wurde. Das Bild zeigt den Sonderzug bei Weikersgrüben.
Während 98 812 als Hauptpreis eines Preisausschreibens zunächst bei einem Privatmann landete, wurde 98 886 in Schweinfurt als Denkmal aufgestellt. Glücklicher Weise überlebten 98 812 (nicht betriebsfähig bei den Ulmer Eisenbahnfreunden) und 98 886 (seit Anfang 2020 wieder betriebsfähig beim Rhönzügle in Fladungen) bis in die heutige Zeit.
Foto: Helmut Bittner (Sammlung DGEG-Archiv)
Bild der Woche 86 - Georg Dollwet konnte im März 1976 noch die nummernmäßig interessante Kombination 050 607-1 (Henschel, Bj. 1940, Fabrik-Nr. 25826) und 052 607-9 (BMAG, Bj. 1942, Fabrik-Nr. 11857) im Bw Dillingen fotografieren. Die buchmäßig im Bw Saarbrücken beheimateten Loks waren bis Ende Mai 1976 vor schweren Güterzügen als letzte Dampfloks der DB im grenzüberschreitenden Verkehr auf der Niedtalbahn im Einsatz. Hauptbeschäftigung der 50er in Dillingen waren Güterzüge nach und von Bouzonville in Frankreich, u. a. auch vor den „Suppenzügen“ (= Flüssig-Roheisen-Züge) der Dillinger Hütte. Man sah die Loks auch vor Übergaben zu den Fordwerken in Saarlouis und sogar noch im Frühjahr 1976 vor Personenzügen auf der Primstalbahn zwischen Lebach und Neunkirchen bzw. Dillingen.
Ausgemustert wurden beide Loks am 11. Juni 1976. Alle Güterzüge fahren heute ohne umzuspannen elektrisch und nehmen daher den Umweg über Forbach. Die Niedtalbahn ist damit ohne Güterverkehr und der Grenzübergang Niedaltdorf liegt brach, einzig fuhren in den vergangenen Jahren zum Karfreitagsmarkt in Bouzonville Pendelzüge. Natürlich sind die in 2020 wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. Bleibt zu hoffen, dass diese Tradition 2021 wieder fortgesetzt werden kann.
Die 050 607-1 ist bis heute im Eisenbahnmuseum Hermeskeil erhalten geblieben. Und Georg Dollwet, der Bildautor? Den hat auch 44 Jahre nach diesem Bild die Eisenbahnleidenschaft im Griff, er ist immer noch für die Museumseisenbahn Merzig-Losheim unterwegs.
Bild der Woche Nummer 85 – Im Sommer 1985 – am 30. Juni – endete der Mietvertrag der DB für die dieselelektrische Versuchslok 202 003 und damit der Versuchsbetrieb mit den erstmalig mit Drehstromasynchronmotoren ausgestatteten Loks der Baureihe 202, der mit der Ende 1970 abgelieferten sechsachsigen weißen 202 002 begonnen hatte. Die DB mietete die Lok im Frühjahr 1971 an und 1973 folgten die vierachsige orange 202 003 und die sechsachsige blaue 202 004. Bereits 1977 wurde 202 002 einer anderen Verwendung für die Nederlandse Spoorwegen zugeführt. 202 003 wurde 1982 zur UmAn-Versuchslok (umkoppelbarer Antrieb) umgebaut und erhielt dabei neben einer blauen Lackierung mit auffälligen Zierstreifen auch eine einseitig vorgebaute windschnittige Verkleidung in Form der Baureihe 103. Nach Beendigung der Versuchsfahrten wurde die Verkleidung abgenommen und die Lok bis 1985 im normalen Dienst eingesetzt.
202 002 ist bei heute Bombardier in Kassel noch vorhanden. Die 1983 zurückgegebene 202 004 kann im Technoseum in Mannheim besichtigt werden und 202 003 steht – wieder mit der Verkleidung ausgerüstet – im Deutschen Technikmuseum in Berlin.
Die Aufnahme vom 12. März 1983 zeigt die 202 003 von der unverkleideten Seite bei einer Fahrzeugausstellung in Celle. | Foto Dietrich Bothe
Bild der Woche 84 - Am 8. Juli 1930 wurde mit Eröffnung des letzten Abschnitts von Eibsee zum Schneefernerhaus die Zugspitzbahn auf ganzer Länge in Betrieb genommen. Bereits ab dem 19. Dezember 1929 konnte ab Garmisch gefahren werden. Das Foto vom 10. September 1979 zeigt die Tal-E-Loks Nummer 3, die mit ihrem Zug Garmisch-Partenkirchen verlässt. In Grainau wird die 1929 von AEG gebaute Lok den Zug an einen Zahnradtriebwagen übergeben. Rechts im Hintergrund das Olympiastadion. | Foto Dietrich Bothe
Am 16. Juni 1970 wurde mit 57 2070 des Bw Betzdorf die letzte preußische G 10 der DB z-gestellt, nachdem sie am Vortag bei einer Flankenfahrt schwer beschädigt worden war. Am 22. September 1970 wurde sie ausgemustert. Die 1920 bei Hanomag als Stettin 5471 gebaute Lok wurde 1976 verschrottet. Überlebt hat die DB-Lok 57 3088, die im Juni 1970 mit weiteren drei Schwesterloks ausgemustert worden war. Das Foto zeigt 57 2070 bei einer Sonderzugfahrt am 1. November 1969 in Friedrichssegen an der Lahntalbahn. | Foto Helmut Bittner, DGEG-Archiv
Bild der Woche Nummer 82 – Dass gleich drei Lokomotiven der Baureihe E 32 aufeinandertreffen, dürfte im Regelbetrieb eher selten gewesen sein. Im DGEG-Museum Bochum-Dahlhausen war es am 13. Juni 1976 möglich. Ursprünglich war die E 32 20 museal von der DGEG bewahrt worden. Später wurde sie durch die besser erhaltene E 32 27 ersetzt, wobei der E 32 107 noch einzelne Teile entnommen werden konnte. Jetzt ist die E 32 27 die einzige erhaltene Lok dieser Baureihe. In Bayern würde man sich heute sicher über ein weiteres Exemplar freuen. | Foto Winfried Rauschkolb
Am 1. Juni 1970 stellte die Deutsche Reichsbahn ihr Nummernsystem auf eine neues System um, welches für Datenverarbeitungsanlagen geeignet war. Anders als knapp zweieinhalb Jahre vorher bei der Deutschen Bundesbahn behielten die Dampfloks zweistellige Baureihenbezeichnungen, die Dieselloks und -triebwagen erhielten eine 1 und die E-Fahrzeuge eine 2 als erste Stelle der dort dreistelligen Baureihenbezeichnungen. Bei den Dampfloks war die erste Stelle der vierstelligen laufenden Nummer als Kennzeichen für die Feuerungsart reserviert. 01 520 war 1964 aus 01 162 umgebaut worden und hatte dabei eine Ölfeuerung erhalten; daher wurde in der neuen Nummer die 0 für Ölfeuerung dazwischen geschoben. Am 24. August 1970 steht die in Erfurt beheimatete Lok in Bebra mit D 217 zur Abfahrt nach Berlin bereit. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 80 – So etwas gibt es heute nicht mehr. Nebenbahnidylle vor vierzig Jahren im lippischen Dörentrup bei Lemgo. Zwei Bahnsteiggleise, diverse Gütergleise, besetzter Bahnhof mit Fahrkartenausgabe und Güterschuppen, Kastanien auf dem Bahnsteig. Im Hintergrund die Dörentruper Sand- und Thonwerke (mit „Th“), deren normalspurige Deutz-Werklok von 1958 gerade zwei Wagen angebracht hat, die dem Nahgüterzug der DB beigestellt werden. Das Personal der Lok übergibt im Bahnhof gerade die Papiere an die DB. So war das am Nachmittag des 29. Mai 1980. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 79 – Die Sand- und Thonwerke Dörentrup bei Lemgo hatten eine elektrifizierte Feldbahn in Betrieb, die Sand und Ton aus den Gruben zur Weiterverarbeitung ins Werk brachte. Die Eigenbau-Loks waren auf Lorengestellen in einfachster Weise aufgebaut. Beim Überqueren der Bundesstraße 66 – man beachte den zugehörigen Stein mit der Straßenbezeichnung rechts am Straßenrand – war die Oberleitung unterbrochen und normaler Weise wurde mit der unter dem Dach hängenden Kabeltrommel die Stromverbindung zur anderen Straßenseite hergestellt. Am 26. Mai 1966 wurde darauf verzichtet und zwei Arbeiter halfen dem kleine Zug „zu Fuß“ über die Straße. So war das noch bis in die 1980er Jahre zu sehen. | Foto: Gerhard Bothe, Sammlung Dietrich Bothe
Vor 55 Jahren wurden die neuen Stars der DB in Betrieb genommen, die vier E 03 mit einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h! Im Mai 1965 hatte das Mindener Versuchsamt die E 03 002 für die lauftechnische Kurzüberprüfung bei Schnellstfahrten bis 200 km/h auf der Strecke Forchheim–Bamberg im Einsatz. Die Aufnahme entstand am 7. Mai 1965 in Bamberg und zeigt die Lok vor den beiden Messwagen 5048 und 5045 Hannover. Die Pufferverkleidungen der Lok sind entfernt und vor der Lok ist ein Gerüst mit einer Starkstromkupplung aufgebaut, die eine Verbindung zum Messwagen ermöglicht, über dessen Stromabnehmer und Messeinrichtungen der Strom zur Lok übertragen wird, die dann keinen Stromabnehmer am Draht hat. Genutzt wurde diese Einrichtung, wenn die Kollegen vom Versuchsamt München die Leistungsmessungen durchführten.
Foto: Sammlung Garrelt Riepelmeier
Bild der Woche Nummer 77 – Dieser Anblick bot sich dem Besucher am 16. Juni 2012, dem Tag der Offenen Tür anlässlich der zum Jahresende bevorstehenden Stilllegung des Bergwerks Friedrich-Heinrich in Kamp-Lintfort, vom Förderturm in 66 m Höhe. Zur Durchführung von Pendelfahrten war der Museumszug mit der P8 aus Bochum angereist. Die Gleisanlagen innerhalb des Zechengeländes sind inzwischen sämtlich zurückgebaut, und bis auf den Förderturm und etliche historisch wertvolle Backsteingebäude entlang der Friedrich-Heinrich-Straße sind alle Übertageanlagen dem Erdboden gleich gemacht.
Auf dem Gelände findet in diesem Jahr noch bis zum 11. Oktober die Landesgartenschau statt. Über das sanierte ehemalige Zechenbahngleis (ab Rheinkamp) pendeln ab dem 16. Mai als Zubringer an Wochenenden Triebwagen der Nordwestbahn im Stundentakt zwischen Duisburg Hbf und Kamp-Lintfort Süd; Abfahrtzeiten finden Sie auf www.bahn.de.
Die Anlage eines Bahnhofs auf diesem Gelände nach Ende der LaGa ist beschlossene Sache: Kamp-Lintfort ist eine der größten Städte in Nordrhein-Westfalen, die keinen Anschluss an den öffentlichen Schienen-Personenverkehr haben. | Foto: Eckhard Wedding
Bild der Woche Nummer 76 – Im Verlauf der überwiegend eingleisigen Strecke von Kiel nach Flensburg gibt es in Lindaunis eine kombinierte Straßen- und Eisenbahnklappbrücke, die die Schlei überquert, einen Meeresarm der Ostsee. Die Stahlfachwerk-Brücke wurde am 17. Juli 1927 für den Verkehr freigegeben. Im westlichen Teil ist ein Segment klappbar.
Die Besonderheit dieser Brücke ist die wechselseitige Benutzung: Schienen- und Straßenverkehr teilen sich – von Ampeln geregelt – die Passage. Straßenfahrzeuge können die Brücke zudem immer nur in eine Richtung passieren. Für Fußgänger und Radfahrer stehen nur schmale Wege zur Verfügung. Fährt ein Zug über die Brücke, müssen alle anderen warten. Außerdem wird der klappbare Teil tagsüber einmal pro Stunde geöffnet, um Schiffe durchzulassen. Die Bedienung der Brücke erfolgt aus dem Betriebsgebäude vor Ort.
Gegenwärtig wird die Brücke durch einen Neubau ersetzt, eine ebenfalls kombinierte Eisenbahn-Straße-Klappbrücke. Sie entsteht östlich des Altbaus. Die Straße wird auf zwei Fahrstreifen verbreitert, Autos müssen bei Zugdurchfahrten aber weiterhin warten. Fußgänger und Radler bekommen einen drei Meter breiten Weg.
Ansichtskarte: Sammlung Rainer Kolbe
Bild der Woche Nummer 75 – Tw 1122 der Rhein-Hardt-Bahn am 15. April 2012 in der Nähe von Ellerstadt. So hätte auch am 2. Mai diesen Jahres ein Sonderzug der DGEG aussehen können – wenn an diesem Tag nach der Mitgliederversammlung die Fahrt nach Bad Dürkheim möglich gewesen wäre. | Foto: Winfried Rauschkolb
Wegen der Corona-Pandemie mussten Mitgliederversammlung und Rahmenprogramm für Anfang Mai diesen Jahres abgesagt werden (siehe unten), ein Ersatztermin kann gegenwärtig noch nicht genannt werden.
Bild der Woche Nummer 74 – Im Verlauf der 52. Mitgliederversammlung der DGEG Anfang Mai 2019 in Passau fanden mehrere Exkursionen statt, die auch zu den benachbarten Bahnen in Österreich führten. Am 1. Mai besuchte eine Gruppe von rund 70 DGEG-Mitgliedern die Linzer Lokalbahn. Die LiLo ermöglichte es uns, trotz Streckenunterbruchs wegen einer Gleisbaustelle mit zwei außergewöhnlichen Garnituren eine Bereisung mit vielen Fotohalten auf ihrem Netz zu unternehmen. Dabei kamen zwei Doppeleinheiten zum Einsatz, die mangels durchgehender Steuerung jeweils mit zwei Triebwagenführern besetzt werden mussten. Nur durch die gute Nachfrage nach dieser Fahrt war diese aufwändige Betriebsweise möglich geworden.
Eingesetzt wurden die beiden zweiachsigen Triebwagen ET 23.001 der Lokalbahn Linz–Eferding–Waizenkirchen (Graz 1921) und ET 24.101 der Lokalbahn Lambach–Vorchdorf–Eggenberg (Graz 1931), hier bei einem Fotohalt am Haltepunkt Strassfeld. Im weiteren Verlauf der Reise kamen dann auch die beiden SGP-Triebwagen 22.106 und 22.107 zum Einsatz, die heute noch fallweise im Schülerverkehr, aber immer einzeln, eingesetzt werden.
Foto: Winfried Rauschkolb
Ein weiteres Bild der Exkursion zur Linzer Lokalbahn finden Sie als „Bild der Woche Nummer 47“ – blättern Sie hier.
Bild der Woche Nummer 72 – 23 105 war die letzte für die DB gebaute Dampflok. Sie wurde vor rund 60 Jahren am 4. Dezember 1959 abgenommen und ab 7. Dezember im Bw Minden beheimatet. Von dort aus war sie vornehmlich zwischen Hannover und Hamm unterwegs. So traf sie Gerhard Bothe am 17. April 1965 bei regnerischem Wetter in Herford an. Sie hat den Personenzug 1164 von Minden nach Bielefeld am Haken. Nach der Elektrifizierung der alten Cöln–Mindener Eisenbahn wird die Lok im Mai 1968 nach Crailsheim und von dort gut ein Jahr später nach Saarbrücken abgegeben. Hier wird sie bereits am 3. Januar 1972 z-gestellt und gleichzeitig nach Kaiserslautern abgegeben, wo sie am 18. April 1972 ausgemustert wird. Ihre gerade einmal gut zwölfjährige Betriebszeit ist für die Neubauloks der DB leider eher normal. Zunächst findet die Lok bei der DGEG in Neustadt (Weinstraße) Unterschlupf, ehe sie 1984 von der DB für das Bahnjubiläum aufgearbeitet wird. Am 17. Oktober 2005 wird sie bei dem verheerenden Brand in Nürnberg schwer beschädigt. Sie befindet sich heute im Museum in Heilbronn. | Sammlung Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 73 – Nicht nur in Deutschland arbeitet man an Verlegungen großer Bahnhöfe wie in Stuttgart, Frankfurt und Hamburg. Auch in anderen Ländern gibt es solche Pläne, zum Beispiel in Italien. Der Personenbahnhof der Stadt Bozen in Südtirol soll auf das Gelände des heute nicht mehr genutzten Güterbahnhofs verschwenkt werden. Damit würde die Bahnhofsausfahrt Richtung Norden geschmeidiger verlaufen, und auf dem Gelände, auf dem heute die Gleise des Personenbahnhofs liegen, soll ein neuer Stadtteil entstehen.
Seitens der Bevölkerung gibt es jedoch Proteste, denn zum geplanten neuen Stadtteil gehört auch ein großes Einkaufszentrum, das eine potenzielle Gefahr darstellt für die noch sehr von kleinen Geschäften geprägte Innenstadt.
Das Bild zeigt eine Lokomotive der Baureihe D.345 im Bahnhof von Bozen: Das Foto vom 5. Oktober 2018 zeigt die sehr gepflegte Lok in der sogenannten XMPR-Lackierung. Von der D.345 wurden zwischen 1974 und 1979 insgesamt 145 Exemplare von Reggiane gebaut. | Foto: Rainer Kolbe
Die letzte Reise von DGEG Bahnreisen vor der Corona-Krise führte in das Komitat Zala im äußersten Südwesten von Ungarn. Hier verkehrt bis heute unverdrossen die Waldbahn von Lenti und Csömöder auf einem über 100 km langen Streckennetz in bosnischer Spurweite von 760 mm. Vom 23. bis 28. Februar statteten wir dieser Bahn einen Besuch ab
Die Bahn, die auch heute noch überwiegend dem Holztransport dient, kennt aber wie viele andere ungarische Waldbahnen auch touristischen Verkehr, der sogar einen Platz im ungarischen Kursbuch hat.
Eine Besonderheit dieser Bahn sind zwei Gleiskreuzungen mit einer MAV-Normalspurstrecken und der Umstand, dass die beiden Waldbahnen erst Anfang der 2000er Jahre mittels einer Neubaustrecke miteinander verbunden wurden.
Die Holztransporte werden zumeist mit den kleinen Dieselloks der Reihe C 50 gefahren, aber für die DGEG-Reisegruppe kam die für Touristenfahrten vorgehaltene Dampflok 490.2002 (Resita 1956) zum Einsatz, hier aufgenommen am Abzweigbahnhof Törösznek auf dem Weg nach Csömöder und mal gerade 50 km von der österreichischen Grenze entfernt. Hoffen wir, dass das Leben bald wieder seinen geordneten Gang gehen kann – bis dahin wird es keine weiteren Fahrten von DGEG Bahnreisen geben können. | Foto Winfried Rauschkolb
Neustadt kennen Sie natürlich, Neustadt an der Weinstraße: DGEG-Museum und das Kuckucksbähnel ins Elmsteiner Tal. Kennen Sie aber auch Neustadt? Neustadt in Holstein? Die ganze Geschichte der Eisenbahn in und um Neustadt in Holstein samt der sehr besonderen Betriebssituationen wird in zwei Teilen in unserer Zeitschrift EisenbahnGeschichte geschildert. | Ansichtskarte Sammlung Rainer Kolbe
Bild der Woche Nummer 69 – Die Post kommt mit der Bahn. Eine leider undatierte Aufnahme vom Pariser Gare Montparnasse zeigt einige Arbeiter, nachdem die Verladung der Postsäcke erledigt ist. Bei den Waggons links und in der Mitte handelt es sich um Postwaggons der Bauart PAz (OCEM) der SNCF in der Version ohne große mittige Ladetüren. Beladen wurde durch die Eingangstüren. | Sammlung Rainer Kolbe
Bild der Woche Nummer 68 – Vor 35 Jahren verschwand die legendäre Baureihe V 200 von den Schienen der DB. Nachdem die letzten Loks zum Ende des Winterfahrplans 1983/84 abgestellt worden waren, erfolgte die Ausmusterung für 220 007, 014, 018, 041 und 065 zum 31. Dezember 1984. Von den fünf letzten Loks landeten zwei im Museum, eine in der Schweiz und zwei in Italien. Auf dem Foto von Dietrich Bothe macht sich die in Lübeck beheimatete 220 018 in Bad Harzburg am 13. August 1982 gerade bereit, um den Heckeneilzug E 3230 für die Fahrt über Wolfenbüttel, Braunschweig, Isenbüttel-Gifhorn, Wittingen, Uelzen, Lüneburg, Büchen und Lübeck nach Kiel zu übernehmen. Heute kann die Lok im Technikmuseum in Berlin bewundert werden. | Foto: Dietrich Bothe
Am 30. November 1984 wurden die letzten drei Einheiten der Baureihe 432 bei der DB ausgemustert, nachdem ihre drei Schwesterzüge bereits ein Jahr vorher dieses Schicksal erlitten. Damit waren bis auf die Baureihe 425 und den Aussichtstriebwagen 491 001 alle Vorkriegs-Wechselstrom-ET von den Gleisen der DB verschwunden. Die sechs ET 32-Züge waren 1950 aus vier dreiteiligen ET 31 umgebaut worden. Dabei wurden jeweils zwei Wagen der Spenderzüge mit umgebauten ES 25 zusammengestellt und vier dreiteilige und zwei zweiteilige – diese mit getrennt laufenden Steuerwagen – gebildet. Dadurch ergab sich die kuriose Situation, dass die sechs Züge drei unterschiedlichen Varianten angehörten. 1964 wurden alle Züge modernisiert.
Das Foto von Dietrich Bothe zeigt 432 201 + 832 201 + 432 501 als 4272 aus Roth am 15. August 1981 in Nürnberg Hbf.
Bild der Woche Nummer 66 – Das Foto entstand bei der DGEG-Studienreise „Ultimate Western Steam Spectacular“ (17. September bis 7. Oktober 2011) an der Strecke der Virginia & Truckee Railroad zwischen Virginia City und Gold Hill. Es handelt sich dabei um das wiederaufgebaute Reststück der V&T-Strecke von Virginia City über Carson City (Hauptstadt von Nevada) in die „Spielerstadt“ Reno, der kleinen Schwester von Las Vegas.
Der Zug besteht aus den Wagen 101 „Carson City“ und 102 „Gold Hill“, es zieht die Lok 18 der V&T, gebaut 1914 von Baldwin unter der Nr. 41709, Achsfolge 2-8-2 „Mikado“ (auf deutsch 1'D1'). | Aufnahme von Jürgen Pfeiffer am 20. September 2011
Bild der Woche Nummer 65 – Mit der vorläufigen Abnahme der 111 222 am 11. Dezember 1984 endete vor fünfunddreißig Jahren bis auf weiteres bei der DB die Beschaffung von E-Loks mit Wechselstrom-Fahrmotoren. Ab Ende 1987 folgte die Beschaffung von Drehstrom-Loks der Baureihe 120, deren Vorserienexemplare 1979/80 in Dienst gestellt worden waren. Diese sind die technischen Urahnen aller heutigen E-Lok-Bauarten.
Tatsächlich kehrte die DB aber 1992 noch einmal zur Beschaffung von E-Loks mit Wechselstrom-Fahrmotoren zurück, als sie gemeinsam mit der DR 90 Serienloks der Baureihe 112 beschaffte, die je zur Hälfte von DB und DR bestellt wurden. 30 Loks wurden vor der Fusion zur DB AG von der DB in Dienst gestellt.
Das am 9. August 2005 München Hbf. von Dietrich Bothe aufgenommene Foto zeigt die 111 222 im verkehrsroten Design der DB AG. Heute fährt die Lok bei RailAdventure in einem etwas gewöhnungsbedürftigen grauen Outfit mit hellgrauen Stirnfronten.
Bild der Woche Nummer 64 (Ergänzungen) – Am Samstag, den 14. Dezember, wird auf der Vogelfluglinie zum letzten Mal ein Zug auf ein Fährschiff verladen. Während der Eisenbahn-Güterverkehr zwischen Deutschland und Skandinavien bereits seit 1997 ausschließlich über Flensburg und Padborg abgewickelt wird, werden im Personenverkehr noch einige wenige EuroCity-Züge zwischen Hamburg und Kopenhagen trajektiert. Dabei handelt es sich um dreiteilige IC3-Triebwagen der DSB.
Die Vogelfluglinie ist die direkte Bahn- und Straßenverbindung zwischen den Großräumen Kopenhagen und Hamburg, die über die Inseln Fehmarn, Lolland, Falster und Seeland verläuft und zwischen Puttgarden und Rødbyhavn eine 19 km lange Fährverbindung über den Fehmarnbelt einbezieht. Einhundert Jahre nach den ersten konkreten Plänen wurde die Vogelfluglinie 1963 vom dänischen König Frederik IX. und dem deutschen Bundespräsidenten Heinrich Lübke eröffnet. Für Jahrzehnte war die Vogelfluglinie ein vielbeworbenes Aushängeschild der europäischen Eisenbahnen. Züge von Rom und Port Bou, von Paris und Hoek van Holland nach Dänemark und Schweden wurden hier auf Schiffe verladen.
Trajektverkehr ist rar geworden. Regelmäßigen Eisenbahnpersonenverkehr per Schiff gibt es in Europa nur noch über die Straße von Messina; im Sommer verkehrt über Saßnitz und Trelleborg der Berlin-Night-Express von Berlin nach Schweden.
Ansichtskarte (Puttgarden), Briefmarken, Werbekarte: Sammlung Rainer Kolbe
Bild der Woche Nummer 64 – Am Samstag, den 14. Dezember, wird auf der Vogelfluglinie zum letzten Mal ein Zug auf ein Fährschiff verladen. Während der Eisenbahn-Güterverkehr zwischen Deutschland und Skandinavien bereits seit 1997 ausschließlich über Flensburg und Padborg abgewickelt wird, werden im Personenverkehr noch einige wenige EuroCity-Züge zwischen Hamburg und Kopenhagen trajektiert. Dabei handelt es sich um dreiteilige IC3-Triebwagen der DSB.
Die Vogelfluglinie ist die direkte Bahn- und Straßenverbindung zwischen den Großräumen Kopenhagen und Hamburg, die über die Inseln Fehmarn, Lolland, Falster und Seeland verläuft und zwischen Puttgarden und Rødbyhavn eine 19 km lange Fährverbindung über den Fehmarnbelt einbezieht. Einhundert Jahre nach den ersten konkreten Plänen wurde die Vogelfluglinie 1963 vom dänischen König Frederik IX. und dem deutschen Bundespräsidenten Heinrich Lübke eröffnet. Für Jahrzehnte war die Vogelfluglinie ein vielbeworbenes Aushängeschild der europäischen Eisenbahnen. Züge von Rom und Port Bou, von Paris und Hoek van Holland nach Dänemark und Schweden wurden hier auf Schiffe verladen.
Trajektverkehr ist rar geworden. Regelmäßigen Eisenbahnpersonenverkehr per Schiff gibt es in Europa nur noch über die Straße von Messina; im Sommer verkehrt über Saßnitz und Trelleborg der Berlin-Night-Express von Berlin nach Schweden. | Ansichtskarte (Puttgarden): Sammlung Rainer Kolbe
Bild der Woche Nummer 63 – Am 3. Dezember 1969 wird die letzte Länderbahn-Schnellzuglok der DB ausgemustert. Es handelt sich um die 1920 bei Maffei gebaute ehemals badische IVh 1011, die bei der Reichsbahn die Nummer 18 323 erhielt. Die Lok war, wie ihre anderen 19 Schwestern auch, bereits 1948 ausgemustert worden. 1950 ließ sie der Leiter des Lok-Versuchsamtes Göttingen, Theodor Düring, für den Versuchsdienst aufarbeiten. Es folgten 18 316 und 18 319, die später noch um die bayerische 18 505 ergänzt wurden und im nach Minden verlegten Versuchsamt Dienst taten. 18 323 war in diesem Reigen nicht nur die erste, sondern auch die letzte, die in den Jahren 1966 bis 1969 zahlreiche Sonderfahrten für Eisenbahnfreunde absolvierte.
Am 2. September 1966 hat Gerhard Bothe die gut gepflegte Lok bei bestem Fotolicht im Bw Minden festgehalten. Heute ist die Lok in Offenburg erhalten. Die Schwesterlok 18 314 gelangte übrigens 1948 zur Versuchsanstalt in Halle (Saale), wo sie einem bemerkenswerten Umbau unterzogen und schließlich 1972 ausgemustert wurde. | Foto Sammlung Dietrich Bothe
Mit seiner Abnahme am 19. November 1974 nahm vor 45 Jahren mit dem Zug 472 001, 473 001, 472 501 die dritte Generation von Gleichstromtriebwagen der Hamburger S-Bahn ihren Dienst auf. Nachdem 1908 der Wechselstrombetrieb zwischen Blankenese und Ohlsdorf aufgenommen worden war, wurde in den 1930er Jahren die Umstellung auf Gleichstrom beschlossen, die ab 1940 mit der Baureihe ET 171 realisiert wurde (gebaut bis 1958). Wegen des Zweiten Weltkrieges konnte die Umstellung erst 1955 vollendet werden. Von 1959 bis 1970 wurden 45 Triebzüge der neuen Baureihe ET 170 in Dienst gestellt. Ab 1974 folgte dann in 62 Einheiten die Baureihe 472, die auch heute noch im Einsatz ist. Von den Vorgängerbaureihe unterscheidet sich der 472 durch den angetriebenen Mittelwagen 473. Beibehalten wurde hingegen die Ausstattung mit 1. Klasse im gesamten Mittelwagen. Ab Herbst 2000 wurde die 1. Klasse allerdings abgeschafft.
Das Foto von Dietrich Bothe zeigt 472 001 als S 3 nach Pinneberg am 24. Juli 1995 in Hamburg-Altona. Der Wagen trägt noch die ursprüngliche Lackierung im gegenüber der gebräuchlichen Aufteilung inversen blau/beige-Farbschema.
Bild der Woche Nummer 61 - Von Oktober 1962 bis Dezember 1969 war bei der DB auf Mietbasis ein ungewöhnlicher Exot im Einsatz. Statt des hierzulande üblichen dieselhydraulischen Antriebs hatte diese von Henschel und SSW gebaute DE 2000 einen dieselelektrischen Antrieb, den es bei der DB sonst nur noch bei den von der Wehrmacht stammenden V 188-Doppelloks und der von Krupp und AEG 1964 gebauten ME 1500, die ebenfalls mietweise bis 1969 bei der DB eingesetzt war. Während die DE 2000 1968 zur 202 001 wurde, bekam die ME 1500 die Nummer 201 001. Beide Loks wurden nach der Rückgabe an die Hersteller Anfang der 1970er Jahren an die WLE verkauft. Dort wurden sie zu DE 0901 (ME 1500) und DE 0902 (DE 2000). Während erstere heute bei der Südostbahn in der Schweiz fährt, wurde letztere nach einem schweren Schaden verschrottet. Am 23. September 1967 machte die Lok mit E 542 von Braunschweig nach Köln in Herford Halt, als Gerhard Bothe sie fotografierte. Bereits 1971 übrigens bekam die Baureihe 202 Nachwuchs durch die drei von Henschel und BBC gebauten Drehstromloks DE 2500, die mit ihrem Antrieb den Lokbau revolutionierten und die Urahnen aller modernen E-Loks darstellen. | Sammlung Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 60 – Vom 3. bis 13. Oktober 2019 war eine Reisegruppe der DGEG unterwegs im ehemaligen Jugoslawien. Dabei sind einige interessante Bilder entstanden. Unser heutiges Bild der Woche, aufgenommen am 8. Oktober, zeigt den DGEG-Sonderzug auf der Mala-Rijeka-Brücke. Das von 1969 bis 1973 errichtete eingleisige Brückenbauwerk überspannt zwischen den Bahnstationen Kolašin und Bioče das tief eingeschnittene Tal des Flusses Mala Rijeka. Auf beiden Seiten der Brücke geht die Strecke gleich in Tunnel über. Die Brücke ist fast 499 Meter lang und bis zu 198 Meter hoch – die höchste Eisenbahnbrücke Europas! | Foto: Winfried Rauschkolb
Bild der Woche Nummer 59 – Am 30. September 1984 wurde 144 081 als letzte E 44 der DB ausgemustert. Damit endete in Westdeutschland die Ära dieser Urahnin der modernen laufachslosen E-Lok mit Einzelachsantrieb, deren erste 1930 auf die Schienen gestellt wurde. Die Stuttgarter 144 081 war bereits im Mai 1983 z-gestellt worden, während in Würzburg die letzten aktiven Schwestern noch bis Ende März 1984 Dienst taten. Bei der Deutschen Reichsbahn dauerte der Einsatz sogar noch bis 1991.
Die Aufnahme von Dietrich Bothe zeigt 144 081 in Sindelfingen mit dem Pendlerzug 30905 nach Böblingen am 13. September 1979. Vermutlich werden etliche Mitarbeiter des im Hintergrund zu sehenden Werkes eines Herstellers von Luxusautos im Zug mitfahren.
Bild der Woche Nummer 58 – Am 19. September 1969 wurde 99 651 als letzte Schmalspur-Dampflok der DB ausgemustert. Die fünfzig Jahre zuvor als Gelegenheitskauf von der Sächsischen Staatsbahn erworbene Lok war ursprünglich von der Heeresfeldbahn bestellt worden, kam aber für den Kriegseinsatz zu spät. Die 15 gebauten Loks landeten als 99 641 bis 99 655 bei der Reichsbahn. Ihnen folgten von 1923 bis 1927 noch 47 Nachbauloks als 99 671 bis 717. Etliche Loks der Nachbauserie, aber auch einige der Ursprungsausführung landeten in Württemberg und verblieben so bei der DB. Dazu gehörte auch 99 651, die lange Jahre auf der Bottwartalbahn heimisch war. Nachdem 1964 die V 51 903 geliefert und zum Winterfahrplan 1966 der Personenverkehr eingestellt worden war, diente sie nur noch als Reserve. Mit Einstellung des Güterverkehrs Ende 1968 ging sie für die letzten Monate noch zur Federseebahn.
Das am 10. August 1967 entstandene Bild zeigt sie im Lokschuppen von Beilstein abgestellt, während V 51 903 an diesem Tag den Güterverkehr erledigte. Nachdem 99 651 viele Jahre in Steinheim an der Murr als Denkmal aufgestellt war, befindet sie sich mittlerweile beim Öchsle und schaut hoffentlich einer gesicherten Zukunft entgegen. | Foto: Gerhard Bothe, Sammlung Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 57 – Wer im Norden wohnt, zum Beispiel in Hamburg, der blickt manchmal etwas neidisch nach Berlin. Die Zahl der Veröffentlichungen über die Geschichte der Berliner Eisenbahnen ist doch größer als die Zahl der Veröffentlichungen über die Geschichte Hamburger Eisenbahnen ...
Da kommt ein Kalender der besonderen Art ganz recht: Er zeigt 53 historische Ansichtskarten mit den Bahnhöfen der Stadt. Dazu gehörten nicht nur die bekannten wie Hauptbahnhof, Altona, Dammtor und Harburg, sondern auch Bahnhöfe der Hochbahn und der Vorortsbahn und die kleineren Bahnhöfe etwas weiter draußen.
Das informative Vorwort, eine chronologische Übersicht über die Geschichte der Eisenbahn in Hamburg und Woche für Woche zahlreiche historische Daten machen den Kalender über den Tag hinaus interessant. Der Kalender kostet 20 Euro und kann in jeder Buchhandlung bestellt werden. | Ansichtskarten: Sammlung Rainer Kolbe
Bild der Woche Nummer 56 – Vor siebzig Jahren sandte Professor Dr. Friedrich Edmund Frohne als Direktor der Verwaltung Verkehr an die Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn im Vereinigten Wirtschaftsgebiet folgende Nachricht: "Mit Wirkung von 7. September 1949 wird die Bezeichnung Deutsche Reichsbahn im Vereinigten Wirtschaftsgebiet in Deutsche Bundesbahn geändert." Dies fand seinen offenkundigen Niederschlag in der veränderten Beschilderung zum Beispiel an den Lokomotiven, aber natürlich auch in den Bezeichnungen der Behörden und den Dienstbezeichnungen der Beamten. Weitere Festlegungen wurden durch das Bundesbahngesetz getroffen, welches am 1. Juli 1952 in Kraft trat. De Berühmte DB-Keks wurde erst 1955 eingeführt.
Das Foto von Carl Bellingrodt zeigt die gerade mit Neubaukessel ausgerüstete ehemalige Stromlinienlok 01 1001 am 2. Juni 1954 in Offenburg mit der ab 1949 gültigen Eigentumsbezeichnung. Die Beheimatungsanschriften lauten ED Karlsruhe und Bw Offenburg; eigentlich war die Bezeichnung ED für Eisenbahndirektion seit 1952 durch BD für Bundesbahndirektion ersetzt worden. Aus Gründen der Sparsamkeit wurde das alte Schild auch bei der Hauptuntersuchung der Lok nicht ausgetauscht.
Bild der Woche Nummer 55 – So hätte der dampf-betriebene Schnellverkehr der Deutschen Reichsbahn vor 80 Jahren aussehen können, nachdem am 30. August 1939 mit 01 1001 die erste stromlinienverkleidete Lok ihrer Baureihe an die Reichsbahn abgeliefert wurde. Mit 205 bestellten Exemplaren sollte neben den bekannten fliegenden Zügen der hochwertige Schnellverkehr betrieben werden. Nur 55 Loks wurden tatsächlich gebaut, die anderen zu Gunsten von „kriegswichtigen“ Güterzugloks storniert. Nur der Erstling kam noch wenige Tage vor Kriegsbeginn in Dienst, alle weiteren, wie auch die sechzig leichteren 03.10, wurden erst 1940/41 in Betrieb genommen. Zu dem Zeitpunkt war der Schnellverkehr längst suspendiert und die für hohe Geschwindigkeiten wichtige Verkleidung obsolet und in den meisten Fällen auf Rudimente zurück gebaut.
Erst mit Neubaukesseln und teilweise Ölfeuerung ausgerüstet erbrachten die bei der DB verbliebenen 54 Loks endlich die Höchstleistungen, für die sie gebaut waren. 1975 wurden die letzten Loks in Rheine abgestellt. Etliche überlebten in Museen. 01 1102 stand jahrelang in ihrer vorübergehenden Heimat in Bebra auf dem Denkmalsockel, ehe sie 1996 wieder in Betrieb genommen werden konnte. Zuvor war sie - durchaus umstritten - wieder mit einer Stromlinienverkleidung ausgerüstet worden. Unmittelbar nach der Inbetriebnahme ist die Lok hier mit einem Sonderzug von Bebra nach Braunschweig am 3. März 1996 bei Warburg unterwegs. Um den nostalgischen Eindruck der Aufnahme zu unterstreichen wurde die Oberleitung im Bild genauso entfernt, wie das Wappen der Stadt Bebra am Tender. Heute befindet sich die nicht mehr betriebsfähige Lok im Süddeutschen Eisenbahnmuseum in Heilbronn. | Foto: Dietrich Bothe
Vor sechzig Jahren beschloss die DB im August 1959 eine Spezifizierung des bereits vorher weitgehend angewendeten Farbschemas. Dabei wurde festgelegt, dass E-Loks über 120 km/h Höchstgeschwindigkeit zukünftig einen blauen Lokkasten, langsamere einen grünen erhalten sollten. Dieselloks, Triebwagen und Rangierloks sollten rot lackiert sein.
Im Vorgriff darauf wurde nach 71 in stahlblauer Lackierung gelieferten E 41 die E 41 072 im April 1959 in flaschengrüner Lackierung in Dienst gestellt; die Baureihe hatte nämlich eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Später wechselte die grüne Farbe zu chromoxidgrün. Während die E 41 also von blau zu grün wechselte, war es bei den E 18 umgekehrt. Die ehemals schwarzen Kleinloks wurden rot lackiert, wohingegen die V 20 und V 36 ihre schwarze Lackierung behielten. Die Umlackierung dauerte bis in die 1970er Jahre hinein, als mit blau/beige bereits ein neues Farbkonzept auf dem Weg war.
E 41 072 wurde übrigens im Jubiläumsjahr 1985 bei den berühmten Nürnberger Fahrzeugparaden und der Bochumer Ausstellung präsentiert. Später wurde sie, weil noch weitgehend im Ursprungszustand, als Museumloks im Betriebsbestand deklariert. Trotzdem wurde sie nach ihrer 1999 erfolgten Ausmusterung verschrottet.
Auf dem Bild verlässt die Lok etwa acht Wochen vor ihrer Z-Stellung am 17. September 1998 mit dem aus Reichsbahnwagen gebildeten SE 97628 nach Hildesheim den Braunschweiger Hauptbahnhof, der übrigens im Jahr 2020 sein sechzigstes Betriebsjubiläum feiert.
Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 53 – Diese leider undatierte, weil nie abgeschickte Ansichtskarte zeigt mit der „Totalansicht“ sehr schön die herausragende Bedeutung der Eisenbahn für die Stadt Bebra. Empfangsgebäude und Lokschuppen sind großzügig dimensioniert und nehmen einen nicht unerheblichen Teil der Stadt für sich in Anspruch. Wer genau hinschaut: Die Brücke im nördlichen Teil des Bahnhofes über alle Gleise hinweg (Gilfershäuser Straße) ist zu sehen. Und ganz klein im Hintergrund entschwindet gerade ein Zug Richtung Eschwege.
Wir dürfen aus diesem Anlass auf das Buch Bahnhof Bebra von Peter Kehm hinweisen, das in diesem Sommer bei DGEG Medien erschienen ist. Auf 200 Seiten wird die ganze Geschichte des großen Bahnknotens erzählt und ausführlich mit Bildern, Karten und Gleisplänen dokumentiert. Mehr über das Buch finden Sie auf der Verlagsseite. [https://shop.dgeg-medien.de/0-1574-Bahnhof-Bebra]
Ansichtskarte Sammlung Rainer Kolbe
Bild der Woche Nummer 52 – Am 4. August 1959 wurde mit E 71 28 die letzte Lok ihrer Baureihe bei der DB im Bw Haltingen ausgemustert. Nach drei 1914 bei der KPEV in Dienst gestellten Loks wurden – verzögert durch den Ersten Weltkrieg – weitere 24 Exemplare erst 1920/21 gebaut, was sie zur ersten in Serie gebauten E-Lok-Konstruktion in Deutschland macht. Neun Loks landeten bei der DB und taten Dienst auf der im Schweizer Grenzgebiet gelegenen Wiesen- und Wehratalbahn, ehe die letzten zum Sommerfahrplan 1958 von E 32 abgelöst wurden. E 71 28 wurde bis zu ihrer z-Stellung am 5. Dezember 1958 als Reservelok vorgehalten.
Immerhin drei Exemplare überlebten als Museumsloks. E 71 19 im DB-Museum, E 71 28 im Deutschen Technikmuseum in Berlin und E 71 30 im Verkehrsmuseum Dresden. Ein Triebgestell der E 71 13 befindet sich im Pfalzbahnmuseum der DGEG in Neustadt an der Weinstraße. Das Bild der E 71 28 wurde am 7. Oktober 1985 bei der großen Jubiläumsausstellung in Bochum-Dahlhausen aufgenommen. Übrigens wurde vor fünfzig Jahren am 1. August 1969 das zuvor selbstständige Bw Bochum-Dahlhausen zu einer Außenstelle des Bw Essen Hbf degradiert. Zu der Zeit hatte die DGEG bereits einen Teil ihrer Sammlung im dortigen Lokschuppen hinterstellt.
Bild der Woche Nummer 51 – Am 10. Juli 1969 – also vor fünfzig Jahren – wurde 18 505 als letzte bayerische S 3/6 bei der DB ausgemustert. Nachdem die erste S 3/6 am 16. Juli 1908 angeliefert worden war, endete die S 3/6-Ära also nach ziemlich genau 61 Jahren. 18 505 wurde noch unter der bayerischen Nummer 3706 am 16. Mai 1924 von der Deutschen Reichsbahn, Gruppenverwaltung Bayern beim Bw Nürnberg Hbf in Dienst gestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie ab 1955 beim Versuchsamt in Minden tätig; für diesen Dienst wurde sie mit einem fünfachsigen Tender der Baureihe 45 ausgestattet. Bereits am 20. Mai 1967 wurde sie z-gestellt. Als letzte im Regeldienst eingesetzte S 3/6 in Originalversion wurde 18 528 bereits 1963 ausgemustert, die letzte Umbaulok war die 1966 ausgemusterte 18 622.
Wie den meisten Eisenbahnfreunden bekannt ist, wurde 18 505 nach ihrer Ausmusterung in die Fahrzeugsammlung der DGEG übernommen und kann heute – wieder mit einem bayerischen Tender ausgerüstet – im Pfalzbahnmuseum in Neustadt an der Weinstraße bewundert werden.
Das Foto zeigt die Lok noch in Diensten des Versuchsamtes am 2. September 1966 im Bw Minden. Foto: Gerhard Bothe, Sammlung Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 50 – Mit einer letzten Zugleistung am 25. Juli 1979 und der folgenden z-Stellung endete vor vierzig Jahren der Einsatz der Baureihe E 16. Die zwischen 1926 und 1933 in drei Serien bei Krauss und BBC gebauten 21 Loks waren die einzigen deutschen E-Loks mit dem Buchli-Antrieb der in der Schweiz und Frankreich in wesentlich größerer Zahl gebaut wurde. Bei diesem Antrieb befinden sich auf der einen Lokseite große Getriebekästen für die Übertragungseinrichtung der Antriebskräfte vom Motor auf den Radsatz; auf der anderen Lokseite sind die offenen Radsterne sichtbar.
Die E 16 standen in Deutschland immer im Schatten der mit dem lizenzfreien AEG-Federtopf-Antrieb ausgerüsteten E 04, E 17, E 18 und E 19 sowie E 21, die zwischen 1927 und 1954 in insgesamt 132 Exemplaren gebaut wurden (darin eingerechnet sind acht 1940 gebaute österreichische E 18), obwohl die Fahreigenschaften der Buchli-Loks den AEG-Loks überlegen waren.
E 16 11 und 13 mussten als Kriegsverluste ausgemustert werden, E 16 12 schied 1967 nach einem Unfall aus. Die restlichen 18 Loks wurden bis auf 116 009 zwischen 1973 und 1978 ausgemustert. 116 009 verdingte sich ab März 1978 als Reservelok, ehe auch sie vor vierzig Jahren abgestellt wurde. Immerhin sind mit E 16 03, 07, 08 und 09 vier Exemplare erhalten geblieben, die allesamt der Erstlieferung von 1926/27 entstammen. Das Bild zeigt die „antriebsfreie“ Seite der 116 009 am 8. September 1979 im Bw Freilassing. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 49– Vor vierzig Jahren endete mit der Abnahme von 218 499 am 21. Juni 1979 und ihrer Indienststellung beim Bw Lübeck die Beschaffung von Dieselloks durch die DB. Nur fünf Mietloks der Baureihe 259 verschiedener Hersteller und drei sechsachsige Mietloks der Baureihe 240 sollten bis zur Bahnreform noch neu auf den DB-Gleisen erscheinen.
218 499 markiert gleichzeitig auch das Ende der Beschaffung der größten Baureihenfamilie an Streckendieselloks der DB, an deren Anfang die 1960 bei Krupp gebaute V 160 001 steht. Unter den insgesamt 808 Exemplaren befanden sich unter anderem auch die Gasturbinenloks V 169 001 und 210 001 - 008. 218 499 ist übrigens auch 2019 noch aktiv. Das Bild zeigt die gerade einmal gut zwei Jahre alte Lok am 31. August 1981 in Lübeck Hbf. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 48 – Wie in Bebra (BdW 35) hat auch der Gastronom in Wörgl auf dem Bahnsteig ein langes Buffet aufgebaut für eilige Reisende, die sich während eines kurzen Zwischenaufenthalts mit dem Notwendigsten versorgen wollen. Wir möchten mit dieser alten Ansichtskarte auf das Buch „In der Bahnhofsgaststätte. Ein literarisches Menü in zwölf Gängen“ von Guido Fuchs aufmerksam machen: In in der Literatur leben sie fort, die wunderbaren Bahnhofsrestaurants, Stätten kulinarischen Genusses oder gemütliche Orte eines gut gezapften Bieres. Dazu gehören Begegnungen und Trennungen, Sehnsüchte und Fluchten. Kein schnell zusammengeschustertes halbgares Werk, sondern eine liebevoll akribische Zusammenstellung dessen, was die Literatur zum Thema hergibt. Ein großartiger Beitrag zum Thema Reisekultur. | Sammlung Guido Fuchs
Bild der Woche Nummer 47 – Auch 2019 hatte Winfried Rauschkolb von DGEG Bahnreisen wieder ein interessantes Programm für die Jahrestagung ausgearbeitet, das inklusive einem mehrtägigen Vorprogramm satte neun Tage Eisenbahnerlebnis brachte.
Am 1. Mai stand die Bereisung der Strecken der Linzer Lokalbahn an. Zunächst ging es mit den beiden von der Grazer Waggonfabrik gebauten Triebwagen ET 23.001 der Lokalbahn Linz–Eferding–Waizenkirchen, Baujahr 1920, und ET 24.001 der Lokalbahn Lambach–Vorchdorf–Eggenberg, Baujahr 1932, von Prattsdorf nach Leonding und zurück nach Eferding. Im Bahnhof Alkoven wartet das Gespann die Kreuzung mit einem Planzug ab.
Bild der Woche Nummer 46 – Auch 2019 hatte Winfried Rauschkolb von DGEG Bahnreisen wieder ein interessantes Programm für die Jahrestagung ausgearbeitet, das inklusive einem mehrtägigen Vorprogramm satte neun Tage Eisenbahnerlebnis brachte.
Auf der 13 Kilometer langen Strecke Alt Nagelberg–Heidenreichstein der Waldviertelbahn ist der Waldvierteler Schmalspurbahnverein tätig. Hier zuckelt die 1940 gebaute Diesellok 2091.09 mit ihrem urigen PmG am 29. April bei Aalfang durch den regentrüben Nachmittag. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 45 – Auch 2019 hatte Winfried Rauschkolb von DGEG Bahnreisen wieder ein interessantes Programm für die Jahrestagung ausgearbeitet, das inklusive einem mehrtägigen Vorprogramm satte neun Tage Eisenbahnerlebnis brachte.
Die Überbrückung des Kamptales in Zwettl war 1905/06 eine technische Pionierleistung. Ähnlich war es bei der Generalsanierung 1998/99, als die alten Überbauten durch eine neue Konstruktion ersetzt wurden. Bei bestem Frühlingswetter macht 92.2271 am 28. April mit ihrem hübschen Nebenbahnzug aus Spantenwagen eine Fotofahrt über den Viadukt. Kurz darauf wird die reguläre Fahrt bis Waldhausen absolviert, nachdem vorher bereits die Strecke nach Schwarzenau befahren worden war. | Foto: Dietrich Bothe
Bild der Woche Nummer 44 – Alt und neu: Der Schienenbus 798 / 998 der Passauer Eisenbahnfreunde e.V. trifft in Deggendorf Hbf. auf den 650 655 der Waldbahn. – Die Sonderfahrt nach Viechtach und Bayerisch Eisenstein im Rahmen der Jahrestagung der DGEG in Passau verlief wenig glücklich. Wegen eines Personenunfalls musste der Zug mit Eisenbahnfreunden fast drei Stunden in Plattling auf die Freigabe der Strecke in den Baeyrischen Wald warten. Vom umfangreichen Programm blieb dann nur die Fahrt nach Viechtach durch das allerdings ausgesprochen malerische Tal des Schwarzen Regens übrig. | Foto: Rainer Kolbe
Bild der Woche Nummer 43 – In Köthen ist bis zum Sommer noch dichter Eisenbahnbetrieb zu sehen. Dann wird der Betrieb stark eingeschränkt und der Bahnhof umgebaut – bis er in vermutlich deutlich veränderter Gestalt wieder eröffnet wird. | Das Bild von Wolfgang Klee ist dem Beitrag „Blumenberg – und all die anderen“ in der EisenbahnGeschichte, Heft 92, entnommen.
Bild der Woche Nummer 42 – Der 10. Mai 1869 gilt als der Tag, an dem die erste amerikanische Transkontinentalbahn eröffnet wurde. Aber so einfach ist es nicht ... Den ausführlichen - auch ausführlich bebilderten! - Beitrag „Der letzte Schlag - daneben!“ von Günter Krause lesen Sie im aktuellen Heft unserer Zeitschrift EisenbahnGeschichte. Das diesem Artikel entnommene Bild zeigt Lok 117 der UPRR (Union Pacific Railroad) mit einer Caboose in Ogden.
Bild der Woche Nummer 41 – Im Februar 1991 verlässt 132 008 Bebra Rbf in Richtung Eisenach. Wohl um Kosten zu sparen wurde dieses Gleispaar nicht an die 1995 erneuerte Stammstrecke bei Weiterode angeschlossen, sondern abgerissen. Das war wohl der Anfang vom Ende des Rbf Bebra. Güterzüge aus dem Rbf nach Osten müssen seitdem erst Richtung Lispenhausen zurückdrücken, um Bebra dann über die Personenzuggleise zu verlassen. | Mehr über den Rbf Bebra in Heft 93 der EisenbahnGeschichte.
Bild der Woche Nummer 40 – So wie auf dem Bild aus dem Jahr 2010 soll es bald wieder sein: Die V 100 1200 ist mit einem historischen Zug unterwegs – hier anlässlich einer Fotofahrt bei der Dampfbahn Fränkische Schweiz (DFS). Nach gut zwei Jahren zäher, oft ärgerlicher Verhandlungen, Bemühungen und ungeduldigen Wartens erhielten wir endlich die lang ersehnte Nachricht, dass der Motor unserer V 100 1200 (DGEG-Standort Würzburg) repariert und fertiggestellt ist. Ein erster Befund noch in der Reparaturwerkstatt in Bremerhaven führte zu keinen Beanstandungen, so dass der Motor nach Würzburg gebracht werden konnte. Nach Wiedereinbau und Wiederherstellung aller Anschlüsse und Verbindung zum Getriebe werden erste Probeläufe und die anschließenden Hochtastfahrten zeigen, ob und wie erfolgreich die Reparatur war. | Foto: Helmuth Hombach (10. Juli 2010)
Bild der Woche Nummer 39 – Ein Blick nach Passau: Vom 30. April bis zum 5. Mai bieten wir mit Sonderfahrten, Exkursionen und Vorträgen in und um Passau ein umfangreiches Programm, das auch Nichtmitgliedern der DGEG offen steht. Geplant sind u.a.: Fotofahrt mit einer V 60 und einem GmP auf der Ilztalbahn; Fahrt mit einer V 90 zur Linzer Lokalbahn mit Einsatz von Altbau-Elloks der Lokalbahn; Fahrt mit VT 98 zum Moldaustausee; Fahrt mit V 90 nach Viechtach, Bayrisch Eisenstein, Deggendorf und Landshut. Am 4. Mai findet zudem die jährliche Mitgliederversammlung statt. Wir freuen uns auf Sie! | Ansichtskarte Sammlung Ekkehard Martin
Bild der Woche Nummer 38 – Ein Blick nach Passau: Vom 30. April bis zum 5. Mai bieten wir mit Sonderfahrten, Exkursionen und Vorträgen in und um Passau ein umfangreiches Programm, das auch Nichtmitgliedern der DGEG offen steht. Geplant sind u.a.: Fotofahrt mit einer V 60 und einem GmP auf der Ilztalbahn; Fahrt mit einer V 90 zur Linzer Lokalbahn mit Einsatz von Altbau-Elloks der Lokalbahn; Fahrt mit VT 98 zum Moldaustausee; Fahrt mit V 90 nach Viechtach, Bayrisch Eisenstein, Deggendorf und Landshut. Am 4. Mai findet zudem die jährliche Mitgliederversammlung statt. Wir freuen uns auf Sie! | Ansichtskarte Sammlung Ekkehard Martin
Bild der Woche Nummer 37 – Zur Reise mit der Bahn und mithin zur klassischen Reisekultur gehört auch der Speisewagen. Selbst in Zeiten vorgegarter Mikrowellengerichte wirbt die Bahn mit ihrem „gastronomischen Angebot“. Vor rund 80 Jahren verlief die Werbung in der Gegenrichtung. Mit Ansichtskarten machte die Mitropa auf sich aufmerksam und nutzte das Renommee des Fliegenden Hamburgers: „Schnelltriebwagen mit Mitropa-Bewirtschaftung“. | Sammlung Rainer Kolbe
Bild der Woche Nummer 36 – Lebendige Eisenbahngeschichte besteht zu einem wesentlichen Teil aus historischen Loks und Wagen. Können diese sogar in Betrieb gezeigt werden, kann man also „richtig damit fahren“, werden alte Technik und frühere Reisekultur besonders anschaulich – gerade den Jüngeren, die zum Beispiel Dampfloks nicht mehr als Teil ihres Alltags erinnern.
Alte Fahrzeuge betriebsfähig zu erhalten ist allerdings sehr viel (ehrenamtliche) Arbeit. Allen, die an dieser Art der lebendigen Eisenbahngeschichte mitwirken, sei großer Dank und Respekt geschuldet. Stellvertretend zeigt unser Bild der Woche einen Mitarbeiter des DGEG-Arbeitskreises Neustadt bei der Arbeit an der Lok SPEYERBACH: Die schützende Betonschicht des Rauchkammerbodens wird aufgemeißelt, um die seitlichen Verschraubungen der Rauchkammer freilegen zu können. | Foto: Februar 2019, Jürgen Lemke
Corinna Abramovicz ist mit ihrer Schulklasse auf dem Weg nach Lugano, als ihr Zug im Gotthardtunnel außerplanmäßig zum Stehen kommt. Das Zugpersonal geht zunächst von einer technischen Störung aus. Als aber der Strom ausfällt und das Kommunikationsnetz zusammenbricht, entwickelt sich das Gefangensein im dunklen Tunnel für die 300 Passagiere rasch zum Albtraum. Hans Leister schreibt mit DER TUNNEL einen düsteren, hochspannenden Thriller, der auf beklemmende und faszinierende Weise mit unserer Angst vor dem Kampf ums nackte Überleben spielt.
Bild der Woche Nummer 36 – Der alte Gotthard-Tunnel und Züge mit Fenstern, die man öffnen konnte – lang ist es her. Wirklich? Das Foto entstand auf einer Wanderung an der Gotthard-Nordrampe im August 2015. Der „Wanderweg Gottardo“ führt von Erstfeld am Fuß der Rampe bis zum Nordportal des Gotthard-Tunnels bei Göschenen. Mit Eröffnung des Gotthard-Basistunnels Ende 2015 sind der dichte Zugverkehr auf der Rampe und Züge mit Fenstern, die man öffnen kann, Geschichte.
Doch auch der neue Tunnel ist schon so alt, dass ein Thriller ihn zum Thema hat: DER TUNNEL von Hans Leister, erschienen Anfang 2019.
Und den Bericht von der Wanderung können Sie in der EisenbahnGeschichte Nummer 77 nachlesen. | Foto Rainer Kolbe
Bild der Woche Nummer 18 – Die Nürnberger 01 177 ist im Juni 1952 auf der Deininger Brücke zwischen Nürnberg und Regensburg unterwegs. Grund dafür sind Messungen des Lok-Versuchsamts. Auf dem Bild sind Messkabel am Gleis zu sehen, die zu einem tragbaren Telefon am Brückengeländer führen, der im Vordergrund sitzende Herr hat einen Hörer am Ohr. Leider konnte bisher nicht ermittelt werden, welchem Zweck die Versuche dienten. – Mehr zum Thema lesen Sie in der aktuellen der DGEG-Zeitschrift EisenbahnGeschichte. | Foto Sammlung Garrelt Riepelmeier
Bild der Woche Nummer 17 – Bei Aufräumungsarbeiten in der Universitätsbibliothek Dortmund ist ein großer Teil des Nachlasses Friedrich Wittes nach 32 Jahren wieder aufgetaucht. Der Nachlass konnte inzwischen ins DGEG-Archiv nach Witten überführt werden, das bereits über etliche Manuskripte von Fachaufsätzen Wittes verfügt. Der Nachlass enthält umfangreiche Dokumente, Aufzeichnungen und Fotos. Er kann als äußerst wertvolle Überlieferung insbesondere zum deutschen Dampflokomotivbau gewertet werden. Friedrich Witte gilt bekanntlich als „Vater der Bundesbahn-Neubaulokomotiven“. Weniger technisch beschlagenen Eisenbahnfreunden ist er zumindest durch die von ihm entwickelten und nach ihm benannten Windleitbleche von Dampflokomotiven bekannt. – Mehr zum Thema lesen Sie im DGEG-Forum in der neuen Ausgabe der DGEG-Zeitschrift EisenbahnGeschichte.
Zum Bild: Ein Jahr nach Ausscheiden aus dem aktiven Dienst erhielt Vizepräsident i.R. Friedrich Witte am 10. August 1966 aus der Hand des BZA-Präsidenten Dr. Lehmann das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. | Abbildung Fischer, BZA Minden, Nachlass Witte
Bild der Woche Nummer 16 – Neuzugang im Eisenbahnmuseum Bochum: Klappkübelwagen waren einst im Ruhrgebiet weit verbreitet. Hier wird er gezogen von einer der Gastloks der Zechenbahntage, der 578 der RBH (Typ Krauss-Maffei M700C). Im Hintergrund wächst das neue Empfangsgebäude. Die Zechenbahntage gehen noch bis zum 23. September. Kommen Sie vorbei! Weitere Infos zu den Zechenbahntagen finden Sie hier (extern). Und mehr über den Klappkübelwagen lesen Sie im DGEG-Forum in Heft 90 der EisenbahnGeschichte. | Foto: Christoph Oboth
Bild der Woche Nummer 15 – Ein weiteres Fundstück der Sammlung Reich: 55 3555 vor einem Zirkuszug! Es ist der Zirkus Krone, der hier unterwegs ist. Das Bild zeigt eine leichte Bewegungsunschärfe, aber eine 55er im Zugdienst ist eher selten und vor allem selten fotografiert worden, so dass die verminderte Qualität des Bildes sicher zu verschmerzen ist ... Ralf Reich fotografierte das bemerkenswerte Gespann am 13. Mai 1965 in Mülheim-Heißen. | Foto: Ralf Reich (DGEG-Archiv)
Bild der Woche Nummer 14 – An die 1874 komplett eröffnete Strecke der „Rheinischen Bahn“ im Ruhrgebiet waren zahlreiche Zechen angeschlossen, so auch die Krupp-Zeche Hannover, die bei ihrer Stilllegung im Frühjahr 1973 das letzte Bergwerk auf damaligem Bochumer Stadtgebiet war. Am Ost-Kopf des Güterbahnhofs Gelsenkirchen-Wattenscheid begegnet uns hier am 12.5.1973 die Lokomotive „Hannover 21“ (letzte von Krupp quasi für den Eigenbedarf 1962 gebaute Dampflok vom Typ „Bergbau“) mit einem Kohlenzug. Im Hintergrund sind die Schächte 3 und 6 der Zeche Hannover in Wattenscheid-Günnigfeld zu erkennen, die als Förderschächte bereits 1932 stillgelegt worden waren, bis zur Stillegung des Bergwerks aber noch zur Bewetterung dienten. Von der Zeche ist heute noch der Malakowturm über Schacht 1 erhalten, der ein Standort des LWL-Industriemuseums ist. Für die „Rheinische Bahn“ ist an dieser Stelle der „Radschnellweg R1“ geplant, der das Ruhrgebiet von Duisburg bis Hamm durchziehen wird, zu großen Teilen auf der Trasse der ehemaligen „Rheinischen Bahn“. | Foto: Volkmar Bischoff
Bild der Woche Nummer 13 – Im Bahnhof Harburg – seiterzeit noch eine eigenständige Stadt an der Elbe, südlich von Hamburg – eröffnete am 1. Mai 1897 mit einem exklusiven Menü das Restaurant Heeschen im Wartesaal 1. und 2. Klasse. Das Restaurant war dem Zeitgeist entsprechend prachtvoll dekoriert, man speiste unter Palmen. Nachdem am Tag der Eröffnung Hummer und Hammelrücken serviert wurden, führte man, wie im täglichen Betrieb deutscher Bahnhofsrestaurants üblich, Gerichte gutbürgerlicher Küche. In einem Reiseführer von 1907 ist zu lesen, dass der Harburger Wartesaal wohl „zu den schönsten seiner Art in Deutschland zählen“ dürfte. Zumindest ist er der einzige erhaltene Bahnhofswartesaal aus dem 19. Jahrhundert im Hamburger Raum!
Im Rahmen des Tags des offenen Denkmals haben Sie am Sonntag, den 9. September, zwischen 12 und 18 Uhr die Gelegenheit, den Wartesaal zu besichtigen. Es führen Mitglieder der DGEG durch die Räume und durch den Bahnhof (Führungen immer ab halb). | Abbildung Sammlung Rainer Kolbe
Bild der Woche Nummer 12 – Die ehemalige Mischanlage der Kokerei Zollverein in Essen-Katernberg beherbergt die große Sonderausstellung zum Ende des deutschen Steinkohlenbergbaus: „Das Zeitalter der Kohle – eine europäische Geschichte“. Das Essener Ruhr Museum und das Deutsche Bergbaumuseum Bochum widmen der Kohle diese noch bis zum 11. November 2018 laufende Gemeinschaftsausstellung. Im „Skulpturenpark“ vor dem Ausstellungsgebäude befinden sich zahlreiche moderne Großgeräte des Bergbaus, darunter auch zwei Gruben-Lokomotiven. Der Zugang zum Ausstellungsgebäude erfolgt über eine Standseilbahn, die sich in der Bandbrücke verbirgt. | Foto: Reinhold Budde
Bild der Woche Nummer 11 – Neuer alter Bahnhof in Elmstein: Nach etwa einjähriger Bauzeit wurde im Rahmen einer kleinen Feierstunde Mitte Mai in Elmstein der fast originalgetreue Neubau des Bahnhofsgebäudes eingeweiht. Der Neubau war erforderlich geworden, da Dach sowie tragende Teile des ursprünglichen Empfangsgebäudes – einer Holzkonstruktion aus dem Jahre 1908 – so stark durch Feuchtigkeit in Mitleidenschaft gezogen worden waren, dass aus wirtschaftlichen Gründen nur ein kompletter Neubau infrage kam. Es wurde von Anfang an größter Wert darauf gelegt, dass das neue Gebäude den Charakter seines Vorgängers so weit wie möglich bewahrt.
Das ursprüngliche Elmsteiner Empfangsgebäude bildete mit einem Lok- und Güterschuppen sowie einem Toilettenbau die Grundausstattung des Endbahnhofs der Lokalbahn Lambrecht–Elmstein, welche am 23. Januar 1909 eröffnet wurde und auf der heute das Kuckucksbähnel der DGEG fährt.
Das Empfangsgebäude wurde als einfache hölzerne Fachwerkkonstruktion entworfen, die einstöckig auf einem umlaufenden, zum Erdreich hin offenen Sandsteinfundament errichtet wurde und nicht unterkellert war. Ursprünglich war nur der nach Nordwesten gerichtete Gebäudeteil zur Unterbringung des Dienstraums als geschlossener Raum ausgeführt worden, während der Warteraum – ähnlich einer Pergola – halb offen gestaltet worden war. In welchem Jahr und zu welchem Anlass der offene Warteraum durch Anbringung weiterer Wandelemente zur Bahnsteigseite hin vollständig verschlossen wurde, ist nicht bekannt.
Alle Details zum neuen und zum alten Bahnhof lesen Sie im FORUM, Ausgabe 186 in der neuen Ausgabe Nr. 89 unserer Zeitschrift EisenbahnGeschichte. Die oben gezeigte Ansichtskarte stammt aus der Sammlung von Reiner Frank.
Bild der Woche Nummer 10 – Sommerzeit ist Museumszugzeit. Am 7. Juli 2018 fotografierte Reinhold Budde den Museumszug auf der Ruhrtalbahn in der Nähe des Haltepunktes „Ruine Hardenstein“. Im Hintergrund kreuzt die Fähre „Hardenstein“ den Fluss. Aufgrund eines technischen Defektes wurde das beliebte „Schweineschnäuzchen“ an diesem Tag durch 212 039 von Railflex mit zwei Umbauwagen aus dem Museumszug ersetzt.
Bild der Woche Nummer 9 – Aus dem umfangreichen Bestand von Werkfotos der Maschinenfabrik Esslingen im DGEG-Archiv stammt dieses Foto (um 1935), das einen Bezug zum diesjährigen Kohleabschied hat: Die nach der letzten deutschen Kaiserin benannte Gewerkschaft Auguste Victoria – kurz AV – in Marl war das zweitletzte Bergwerk im Ruhrgebiet, es wurde am 18. Dezember 2015 geschlossen. In der dortigen Kokerei befand sich von 1925 bis 1944 eine Kokslöschbahn mit Zahnradbetrieb, die von 1934 bis 1944 mit einer Leiterzahnstange des Systems Riggenbach ausgestattet war. Die beiden baugleichen Lokomotiven (AEG 3024/1925 und 4118/1928) blieben nach der Umstellung auf Reibungsbetrieb noch bis zur Stilllegung der Kokerei im Jahre 1966 in Betrieb.
Bild der Woche Nummer 8 – Das Bild zeigt die „neue“ Schiffbrücke zwischen Karlsruhe (Baden) und Maximiliansau (Bayern), erbaut 1865. Die Brücke ist geöffnet, ein Rheinschiff passiert.
Mehr darüber, was eine Schiffbrücke überhaupt ist und was es mit der neuen (und alten) Rheinbrücke bei Karlsruhe auf sich hat, lesen Sie im Beitrag „Pfälzische Eisenbahnbrücken über den Rhein“ von Wolfgang Kunz im neuen Jahrbuch für Eisenbahngeschichte. | Abbildung Sammlung Kunz
Bild der Woche Nummer 7 – Die mit einem Fahrwerk mit Blindwelle ausgestattete Freilassinger 98 308 trifft der LVA-Fotograf vermutlich in Berchtesgaden an. Der Lokführer, der seinen Dienst auf der Lok alleine verrichtet, freut sich offensichtlich über die Aufmerksamkeit. Bei der Rückansicht der 98 308 ist gut der unmittelbar auf das Feuerloch aufgesetzte Kohlekasten zu erkennen; über einen mittels Zahnsegment zu öffnenden Schieber fällt die Kohle direkt auf den Rost. Die Lokbeschriftung zeigt die Farbanschrift „ED München“; die noch aus Reichsbahnzeiten stammende Heimanschrift „Freilassing“ enthält noch nicht den Vorsatz „Bw“. Das Gattungsschild zeigt die Farbanschrift „L 22.11“. Das Untersuchungsdatum lautet „9.3.51“. – Mehr über den „Glaskasten“ und andere alte Schätzchen lesen Sie in der aktuellen Ausgabe unserer Zeitschrift „EisenbahnGeschichte“ im Beitrag „Beifang in Bayern“. | Abbildung Sammlung Garrelt Riepelmeier
Bild der Woche Nummer 6 – Die rasche Ausbreitung der Eisenbahn im 19. Jahrhundert inspirierte selbstverständlich auch Kunst und Künstler. Als mit dem Zusammenwachsen von Strecken und Netzen auch Fahrten über größere Entfernungen möglich geworden waren, mussten die Reisenden unterwegs verköstigt werden. Vor Erfindung des Speisewagens waren dafür die Bahnhofsrestaurants zuständig, die Züge legten dann einen etwas längeren Halt ein. Dass dieser Halt immer noch zu kurz war, um eine größere Zahl Menschen zu versorgen, hat Wilhelm Busch in seiner Zeichnung „Die Mittagstafel in der Rosenheimer Bahnhofs-Restauration“ dargestellt, möglicherweise nur geringfügig überhöht.
Mehr darüber, was der große Humorist und Dichter Wilhelm Busch (1832–1908) zum Thema Eisenbahn zu sagen und zu zeichnen hat, lesen Sie im Beitrag „Wilhelm Busch und die Eisenbahn“ von Dr. Thomas Palaschewski im neuen Jahrbuch für Eisenbahngeschichte. | Abbildung Sammlung Palaschewski
Bild der Woche Nummer 5 – Eine vielfältige Nummerngeschichte hat die kleine Tenderlokomotive, die 1928 von der Firma Hohenzollern mit der Fabrik-Nr. 4629 gebaut wurde. Ausgeliefert wurde sie mit der Betriebsnummer 80 030 an die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft. Nach ihrer Ausmusterung in Bundesbahn-Diensten gelangte sie 1961 zur Klöckner-Bergbau AG, die sie zunächst als Nr. „4“, ab 1967 als Nr. „9“ auf ihren Zechen im östlichen Ruhrgebiet einsetzte. Ralf Reich fotografierte die Lok am 19.10.1969 in Heeren-Werve. Bei der inzwischen gegründeten Ruhrkohle AG (RAG) erhielt die Lok die Nr. D 724, die sie bis zu Ausmusterung und Abgabe an die DGEG – Museum Bochum-Dahlhausen im Jahr 1974 behielt. Anlässlich des Kohleabschieds 2018 wird die zwischenzeitlich mit einem sog. „Fotografieranstrich“ versehene Maschine derzeit wieder in ihren letzten Zustand bei der RAG zurückversetzt (siehe auch der Bericht in Eisenbahn-Geschichte, Heft 88; im {link seite="http://shop.dgeg-medien.de/0-1563-Eisenbahn-Geschichte-Nr-88"}Shop{/link} ansehen). | Foto: Ralf Reich (DGEG-Archiv)
Bild der Woche Nummer 4 – Ein Fund aus der Sammlung Reich: Als Modell bekannt, hier ein (seltenes?) Bild eines (Behelfs-)Pwghs, die ab 1964 im AW Limburg aus alten „Donnerbüchsen“ umgebaut wurden. Diese Wagen dienten zum Aufenthalt des Zugführers und Begleitpersonales (Rangierer) und dem Transport der Dienstgüter. Gepäck oder andere Güter wurden darin nicht befördert. Zumindest hinter der Baureihe 50 wurden diese Begleitwagen durch Einsatz der Kabinentender überflüssig. Ralf Reich fotografierte 50 316 am 2. Mai 1966 in Unna. | Foto Ralf Reich, Sammlung DGEG-Archiv
Bild der Woche Nummer 2 – Nach der diesjährigen DGEG-Jahrestagung in Chemnitz noch einmal ein Bild aus der drittgrößten Stadt Sachsens: Das markanteste Gebäude der 1930 fertiggestellten Seilablaufanlage war das Befehlsstellwerk auf Höhe des Personenbahnhofes Chemnitz-Hilbersdorf. Es blieb auch nach dem Abriss fast aller Gleise erhalten und wird heute vom Verein „Technikmuseum Seilablaufanlage“ genutzt. – Mehr über Hilbersdorf und die Güterverkehrsanlagen in Chemnitz lesen Sie in der neuen Ausgabe unserer Zeitschrift „EisenbahnGeschichte“, die im Laufe der Woche in den Handel kommt. | Foto: Historische Sammlung der DB AG
Bild der Woche Nummer 1 – Im ehemaligen Betriebswerk der früheren Buschtěhrader Eisenbahn in Lužná u Rakovníka befindet sich ein beeindruckendes Eisenbahnmuseum. Bei der Exkursion im Rahmen der DGEG-Jahrestagung konnten am 3. Mai 2018 unter vielen anderen Exponaten die beiden ČSD-Lokomotiven 524.1110 (1'E1' h2t, Baujahr 1931) und 387.043 (2'C1' h3, Baujahr 1937) vor dem Lokschuppen bewundert werden. | Foto: Dietrich Bothe