EISENBAHNEN IN DEN ABRUZZEN

Eine Bahnreise in eine unbekannte Region Italiens

22. bis 28. Oktober 2011

Die reibungslose Italienreise in die Toskana im Frühjahr 2010 hat uns dazu ermutigt, auch in diesem Jahr wieder eine Reise nach Italien durchzuführen. Ziel unserer Reise ist das wildromantische Berg­land der Marken und der Abruzzen. Die Reise führen wir mit verschiedenen Fahrzeugen durch, teil­weise in Sonderfahrt mit ALn 772 und ALn 668, teilweise mit planmäßigen Zügen. Einige Strecken dieser Reise sind von der Einstellung bedroht. Besonders die lange Strecke über die Abruzzen von Terni bis Carpinone ist gefährdet. Dagegen gibt es im Raum Fermignano in den Marken Bestrebun­gen, stillgelegte Strecken zumindest für einen touristischen Betrieb wieder zu eröffnen. Die Reise führt uns in kulturhistorisch interessante Städte und wir werden auch wieder Stadtführungen in das Programm einbauen. Hin- und Rückreise erfolgen mit dem Kooperations-EC DB/ÖBB/FNM München – Verona. Die Unterbringung erfolgt in 3*- und 4*-Hotels in Verona, Foligno und Sulmona. Frühstück und Abendessen sind in den Reiseleistungen inbegriffen. Auf dem Rückweg besteht in Jenbach die Möglichkeit, direkt in das Anschlussprogramm „Herbst in Tirol“ überzuwechseln.

Samstag, 22.10.2011: Anreise

Wahlweise können Sie die Anreise ab Mün­chen oder ab jedem anderen Bahnhof buchen. Auch ist die Anreise am Vortag oder eine Zwi­schenübernachtung in München buchbar. Al­ternativ kann die Reise auch nur ab/bis Ve­rona bestellt werden. Die Gruppe trifft sich am Zug EC 89 in München Hbf. Abfahrt ist um 13:31. Unsere Reise führt uns im Bahnhof Brenner gleich zum höchsten Bahnhof (1371 m) der italienischen Staatsbahn. Verona PN errei­chen wir um 19:01. Hier nimmt uns unser italienischer Rei­seleiter Hans-Jürgen Rosen­berger in Empfang Anschließend Bustransfer zum 4*-Hotel San Marco, wo wir auch schon im vergangenen Jahr Station machten und gemeinsames Willkommens-Abendessen.  

Sonntag, 23.10.2011:

Ins große und kleine Venedig

Nach dem Frühstück bringt uns ein Bus direkt zum Bahnhof Verona PN. Um 8:17 fahren wir mit einem IC in 65 Minuten nach Venedig SL. Hier steigen wir auf eines der Vaporetti um, ein Schiff mit dem der öffentliche Personen­nahverkehr in der Lagunenstadt Venedig durchgeführt wird und fahren damit bis zum Markusplatz. Hier haben Sie Gelegenheit die weltbekannte Stadt selbst zu entdecken. Am frühen Nach­mittag fahren wir mit dem Schiff vom Markus­platz zum Lido um dort auf einen Bus umzu­steigen, der Sie über den Lido de Venezia und die schmale Insel Pellestrina nach Chioggia bringt. Chioggia ist ein kleines Venedig. Wie die große Nachbarin wurde auch Chioggia auf Holzpfählen errichtet und die Stadt wird ebenfalls durch eine Vielzahl von Kanälen durchflossen In Chioggia haben wir eine Stunde Zeit bevor die Rückfahrt mit Re­gionalzügen um 16:15 beginnt. Über Rovigo und Legnano erreichen wir um 19:34 Verona, wo wir wieder per Bus zum Hotel und zum Abendessen gelangen.

Montag, 24.10.2011:

Auf der Faentina über den Apennin

Heute geht es zum ersten Mal ins Gebirge und auf einer Nebenbahn über den Apennin. Nach dem Frühstück Transfer mit Bus zum Bahnhof Verona PN und Fahrt mit planmäßigem Schnellzug durch die Po-Ebene und die weit­gehend neu gebaute Strecke nach Bologna. Hier umsteigen nach Faenza. Dort wartet ein Altbautriebwagen der Reihe Aln 772, auf uns, eine der Nachfolgebauarten der bekannten Littorina. Diese vierachsigen Triebwagen in der typischen braunen Lackierung wurden 1937 bis 1957 von FIAT und OM in großer Stückzahl gebaut und waren auch mit 130 km/h Höchstgeschwindigkeit im Schnellzug­dienst eingesetzt. Der Sonderzug bringt uns vom wenige Meter hoch gelegenen Faenza über die Faentina genannte Strecke durch eine typische italienische Bergland­schaft auf 537 m und wieder hinunter nach Borgo-San Lorenzo. Statt nach Florenz fah­ren wir nach Pontassieve und erreichen dort nach etwa 100 km Nebenbahnfahrt die alte Hauptstrecke Florenz – Rom. Über Arezzo gelangen wir nach Terontola und fahren am Nordufer des Trasimenischen Sees entlang nach Perugia. Über Assisi erreichen wir unse­ren nächsten Übernachtungsort Foligno, einer weit über 2000 Jahren alten Stadt mit etwa 58.000 Ein­wohnern in der Provinz Umbrien. Transfer zum Hotel und Abendessen. Ihr Ge­päck geben Sie morgens im Hotel ab und übernehmen es wieder in Faenza.

Dienstag, 25.10.2011:

Von Umbrien in die Marken

Der heutige Tag bietet ein absolutes Highlight für Streckensammler! Zunächst fahren wir mit unserem Triebwagen ab Foligno über die ein­gleisige Hauptstrecke Rom – Ancona nach Norden, bis wir im Fossato-Tunnel die Provinz Marken erreichen. In Fabriano wechseln wir auf das einzige heute noch betriebene Teil­stück der „Subappennino“. Diese Bahnlinie war um 1890 zur Erschließung der abgelegenen Teile der Provinz Marken geplant worden und sollte bis nach Rimini führen. Sie wurde je­doch nie zu Ende gebaut. Unsere Sonderfahrt endet heute in Pergola, wo seit 1944 auch diese Strecke endet da der anschießende Teil in das 40 km entfernte Fermignano 1944 durch Kriegsschäden vollständig zerstört wurde. Daher müssen wir dieses Teilstück auch per Bus zurücklegen. In Fermignano besteigen wir nun Motordraisinen und fahren auf noch vorhandenen Gleisen in Richtung Ur­bino. Auf dem Rückweg nehmen wir Pergola bis Fabriano den Regelzug. In Fabriano wartet wieder unser Sonderzug zur Weiterfahrt nach Foligno.

Mittwoch, 26.10.2011:

Von Umbrien in die Abruzzen

Heute werden alle Zugfahrten in fahrplan­mäßigen Zügen zurückgelegt. Nach dem Frühstück fahren wir nach Perugia Ponte San Giovanni und über eine Stichstrecke der Fer­rovie Centrale Umbra nach Perugia Santa Anna. Die Altstadt Perugias ist eine der schönsten in Italien. Hier haben wir zwei Stun­den Zeit diese schon von den Etruskern ge­gründete Stadt zu erkunden. Dabei werden wir sicher auch ein Stück der 2008 in Betrieb ge­nommenen Minimetro befahren. Anschließend bringt uns ein Elektrotriebwagen der FCU in das etwa 80 km entfernte Terni, wo wir die schon 1875 bis 1883 eröffnete Nebenbahn in die Abruzzen erreichen. Auf 169 km durchque­ren wir dann eine der landschaftlich reiz­vollsten Strecken Italiens mit starken Steigun­gen und Kreis­kehrtunnels. Insgesamt hat die Bahn 35 Brü­cken und 31 Tunnel und steigt von Terni (163 m) bis auf ca. 1.000 m Höhe, die an der Grenze zwischen den Provinzen Lazio und Abruzzo erreicht wird. Unterwegs durchfahren wir L’Aquila und erreichen nach weiteren 40 km die Stadt Sulmona, eine Kleinstadt mit ca. 25.000 Einwohnern mit einer reichen Ge­schichte, wo wir weitere Über­nachtungen ge­bucht haben. Das Gepäck wird direkt vom Hotel in Foligno zum Zug in Terni gebracht.

Donnerstag, 27.10.2011:

Von den Abruzzen zur Adria

Für den heutigen Tag verfügen wir wieder über einen Sonderzug. Mit einem ALn 668, einem vierachsigen Triebwagen der sechziger Jahre fahren wir weiter über eine der ein­samsten Strecken der italienischen Eisenbahn in die Abruzzen hinein. Über 900 m steigt die Stre­cke an, bis wir in Rivisondoli mit 1267 m den zweithöchsten Punkt des RFI-Netzes errei­chen. Steil hinab geht es nach Castel di Sangro, wo heute der planmäßige Personen­verkehr endet. Die nächsten 50 km haben wir die Eisenbahn ganz für uns alleine. Erst in Carpinone erreichen wir wieder das Reise­zugnetz der RFI. Über Campobasso errei­chen wir in Termoli die Adria. Bis Pescara fahren wir teilweise direkt an der Adriaküste entlang um von dort wieder in die Berge nach Sulmona zu gelangen.

Freitag, 28.10.2011:

Rückfahrt

Kurz vor 9:00 beginnt unsere Rückreise. Sie führt uns über Pescara und Bologna nach Ve­rona, wo wir um 15:36 eintreffen. Hier verlässt uns unser Reiseleiter Herr Ro­senberger und nach einer etwa einstündigen Pause fahren wir mit dem EC 188 über den Brenner und errei­chen um 20:56 Jenbach und um 22:25 Mün­chen Hbf. In Jenbach können Sie das An­schlussprogramm „Herbst in Tirol“ erreichen. Kurz nach 21:00 Uhr fährt Sie ein Anschluss­bus noch wenige Kilometer ins Zillertal. In München kann je nach persönlichem Bedarf entwe­der direkt die Rückfahrt oder eine Hotel­über­nachtung mit Rückfahrt am 29.10.2011 angeschlossen werden..